Gerade noch dankten Fans den Göttern für die Wiederauferstehung der Post-Hardcore-Legenden - da macht sich ein Gründungsmitglied vom Acker.
El Paso (mam) - Wenige Tage vor dem Start ihrer Welttour in Kalifornien teilten At The Drive-In kommentarlos via Facebook mit, dass Gitarrist und Gründungsmitglied Jim Ward doch nicht Teil der in Fankreisen heiß erwarteten Reunion sein wird. Die Gigs in Berlin und Wien Anfang April sind bereits ausverkauft.
As our ship prepares for voyage, we announce that Jim Ward will not be joining us on future journeys. We wish him well and are excited to see you soon.Posted by At The Drive In on Freitag, 18. März 2016
Ob Ward live ersetzt wird sowie auf den angekündigten neuen Produktionen zu hören sein wird, ist ebenfalls unbekannt. In Fankreisen laufen die virtuellen Drähte nun heiß, die Meinungen sind geteilt, wilde Anschuldigungen kursieren ebenfalls.
So habe die Band ohnehin nie vorgehabt, Jim Ward in das neue Bandkapitel zu involvieren, echauffiert sich ein Facebook-User. "Nun ist es nur noch The Mars Volta", stellt ein anderer nüchtern fest. Dass doch John Frusciante die Nachfolge als Gitarrist antreten könne, scheint dagegen eher eine scherzhafte Forderung zu sein.
Vier Jahre waren bis dahin ins Land gezogen, seit sich At The Drive-In für ein paar Gigs zurückmeldeten. Seitdem gab es immer wieder Spekulationen um zukünftige Konzerte und neuen Output der fünf Herren. Mitte Januar dann der Knaller: "World Tour & New Songs 2016" lautete die Botschaft, Fans auf der ganzen Welt konnten ihr Glück kaum fassen.
WORLD TOUR. NEW MUSIC. 2016.WORLD TOUR. NEW MUSIC. 2016. www.atthedriveinmusic.comPosted by At The Drive In on Donnerstag, 21. Januar 2016
16 lange Jahre nachdem sich At The Drive-In mit "Relationship of Command" zum Non-Plus-Ultra der Post-Hardcore Bewegung gemacht und sich knapp ein Jahr später aufgelöst haben, schien die Ankündigung neuer Songs eine Sensation. In einem Rolling Stone-Interview hatte Gitarrist Omar Rodríguez-Lopéz zuletzt noch geschwärmt: "Wir haben inzwischen Familien und leben an verschiedenen Orten, aber das sind unsere Wurzeln, und eine aufrechte Person vergisst niemals seine Wurzeln. Es gibt Sicherheit, von Menschen umgeben zu sein, denen du vertraust."
Doch wieder böses Blut?
Über das böse Blut, das es früher hinter den Kulissen gegeben haben soll - kein Wort. Dass Ward die Dinge offenbar anders interpretiert, wurde schon 2015 in einem Interview mit der El Paso Times ersichtlich: Er gab sich, auf das Thema angebliche At The Drive-In-Gigs für 2016 angesprochen, überrascht. Auf dem Ankündigungsfoto Ende Januar war er dann trotzdem zu sehen.
Wie auch immer, dass die Band erst kurz vor der mit großem Bohei angekündigten Welttour mitteilt, dass Ward nicht am Start ist, wirft auf keinen der Protagonisten ein gutes Licht - zurück bleibt der enttäuschte Fan.
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