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Platz 21: Father John Misty - "Pure Comedy"

Father John Misty liebt es, der modernen Gesellschaft den Spiegel vorzuhalten. Das äußerte sich schon auf seinem ironischen Instagram-Account, auf dem er in unmöglichsten Situationen apathisch sein Smartphone anstarrte. Mit "Pure Comedy" macht der Schutzpatron der Twitter-Generation ernst und entlarvt die Doppelmoral und Ignoranz, die in der westlichen Welt vorzuherrschen scheint. Wenn die Polkappen schmelzen, verkrümelt sich der Wohlstandsbürger eben mit seiner VR-Brille in blühendere Realitäten. Das soziale Leben findet ja ohnehin längst nicht mehr draußen statt.

Die Welt nach der Apokalypse wird gerne als unfruchtbares Ödland beschrieben, in dem die Menschheit in Stämmen nach vorsintflutlichen Gesetzen lebt. Für Father John Misty sitzen wir alle längst mittendrin im Schlamassel. Das ist die Pointe seiner Komödie: Die Verkümmerung der Menschlichkeit durch den technischen Fortschritt. Und die klingt auf "Pure Comedy" ungemein bittersüß. Vorbei sind die Tage der großen Indie-Hymnen, auf seinem dritten Album erzählt Misty vorwiegend in Balladen von den Wirren dieser Welt. Und wenn wir uns alle tatsächlich einmal im Ödland wiederfinden sollten, müssen wir wohl zugeben, dass er das schon immer vorausgesehen hatte.

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Father John Misty - "Pure Comedy"*

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