Nena - "Lass Mich Dein Pirat Sein"
Nena, seinerzeit noch eine Band, nicht nur ihre damals schon leise unangenehme Frontfrau, hatten ihrer Karriere mit ihrem selbstbetitelten Debütalbum ein solides Fundament gelegt. Mit "Nur Geträumt" rannten sie offene Türen ein, mit "99 Luftballons" pulverisierten sie das ganze Gebäude.
Dass letztgenannter Song gerade international durch die Decke schoss, als das Nachfolgealbum erschien, schadete den Verkaufszahlen natürlich nicht: Der Hype riss auch den Zweitling mit. Der Longplayer sowie der als erste Single ausgekoppelte Titeltrack rauschten beide direkt durch an die Spitze der Charts.
Danach setzte aber offenbar eine gewisse Ermüdung ein. Die zweite Single "Rette Mich" schaffte es schon nicht mehr in die Top Ten, die dritte, "Lass Mich Dein Pirat Sein", dümpelte irgendwo unterhalb von Platz 50 herum, und das auch nur noch in Deutschland. In Österreich und der Schweiz interessierte das schon kaum noch jemanden.
Zu Unrecht: Kommt Nena, die Sängerin, in den rockigen Songs immer ein wenig zu grell und anstrengend rüber, steht ihr diese verschlafene, verwaschene Ballade - selbstverständlich verbrämt mit dem Trademark-Instrument der 80er, ohne Saxophon geht nix! - gar zauberhaft. Wer würde sich da nicht im Mondlicht bis zum Horizont und darüber hinaus schippern lassen? Leinen los und ahoi! Konnte ja noch keiner ahnen, wohin Nena später abdriften sollte ...
1 Kommentar
Wer genau hingehört hat, konnte bereits damals ahnen, wie sich Frau Kerner dereinst entwickeln würde.
In diesem beschissenen Gib Gas ich will Spaß - Film spielt sie sich zu 100% selbst