In einem neuen Posting beschreibt Björk u.a., wie ein Filmemacher sie gegen ihren Willen umarmt und gestreichelt habe.
Rejkjavik (sab) - Inspiriert von der "#metoo"-Bewegung hat Björk eine ausführlichere Beschreibung ihrer Vorwürfe gegenüber dem dänischen Regisseur auf Facebook veröffentlicht, dem sie sexuelle Belästigung vorwirft. Mutmaßlich handelt es sich bei dem Beschuldigten um Lars von Trier, mit dem die Isländerin für den Film "Dancer In The Dark" zusammenarbeitete.
Die Schauspielerin Alyssa Milano hatte Betroffene dazu aufgefordert, unter dem Twitter-Hashtag "#metoo" von sexuellen Übergriffen zu berichten. Björk nimmt darauf Bezug und konkretisiert in ihrem aktuellen Post ihre Vorwürfe.
Demnach habe der Regisseur sie nach jedem Take umarmt und manchmal minutenlang gegen ihren Willen gestreichelt. Bei Dreharbeiten in Schweden habe er gedroht, nachts über den Balkon mit einer klaren sexuellen Intention in ihr Zimmer zu kommen. Seine Frau sei währenddessen im Nebenzimmer gewesen.
Björk ist "gerne schwierig".
Nachdem sie sich gewehrt habe, sei sie in der Presse als "die Schwierige" dargestellt worden. "Wenn schwierig sein heißt, sich gegen eine solche Behandlung zu wehren, dann bin ich gern schwierig", erklärt Björk.
Lars von Trier wies die Vorwürfe gegenüber der dänischen Zeitung Jyllands-Posten zurück. Er habe Björk nicht belästigt: "Das war nicht der Fall. Doch dass wir definitiv keine Freunde waren, das ist Fakt."
Der Produzent von "Dancer In The Dark", Peter Aalbaek Jensen, beschuldigt seinerseits die Sängerin: "Soweit ich mich erinnere, waren wir die Opfer. Diese Frau war stärker als Lars von Trier, ich und unser Unternehmen zusammengenommen." Demnach habe Björk alles bestimmt und das Filmprojekt fast abgebrochen, erklärte er gegenüber der Jyllands-Posten.
3 Kommentare mit 9 Antworten
wiederhole mich gerne, halbwertszeit dieses "skandals" bis ende promozeit.
Prinzipiell wäre das ja in der Musikbranche tatsächlich nichts neues, sowas als Promo zu nutzen. Aber auch wenn ich Björk natürlich nicht persönlich kenne, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie der Typ Mensch ist, der so handeln würde. Viel eher passt das alles, wie sie ja selbst schon geschrieben hat, zu den zur Zeit überall aufkommenden Vorwürfen gegen Weinstein.
Björk war noch nie ne "Promo-Künstlerin". Denke nicht dass sie das nötig hat.
ka, kenne ihre verkaufszahlen nicht.
mich würde auch interessieren, warum sie dann nicht die zusammenarbeit abgebrochen hat, immerhin ließ sie sich zwei monate betatschen und hat alles weitere ebenfalls "mitgemacht" - auf das geld wird sie kaum angewiesen gewesen sein.
Naja, das ist ja nichts Neues, dass Opfer von sexueller Belästigung / Gewalt nicht sofort agieren, da sie häufig Scham oder eine Mitschuld empfinden. Die Konsequenzen schlagen dann deutlich auf die Psyche und erwarten eine (meist) lange Aufarbeitung.
"Das Thema wurde und wird häufig tabuisiert, Betroffene fühlen sich selbst mitschuldig
oder schämen sich, das Erlebte offen auszusprechen."
- aus dem Ratgeber zu Sexueller Belästigung der RWTH: https://www.rwth-aachen.de/global/show_doc…
Dieser Kommentar wurde vor 7 Jahren durch den Autor entfernt.
Na, sie wird sicherlich Arbeitsverträge unterschrieben haben. Ich kann mir vorstellen, dass eine abgebrochene Produktion schweineteuer ist und der, der das verursacht, würde mit Sicherheit in Grund und Boden geklagt.
danke, ja, die psychologische dimension ist natürlich schwer abzuschätzen, da kann man schlecht von sich auf andere schließen. das ausmaß der kosten ist natürlich auch nicht ersichtlich.
HerrrVon Welt,
das letzte Album ist 2 Jahre alt, das nächste gibts erst Ende nächsten Jahres, und eine Tour gibts erst danach- welche Promozeit ist also gemeint?
MagnusMagister,
erstmal HAT sie die Dreharbeiten tatsächlich fast abgebrochen, und zweitens gibts auch sowas wie "Verträge" und "Konventionalstrafen".
http://www.spex.de/2017/09/11/bjoerk-neues…
danke.