Alle Jahre wieder gibts neue Jurygesichter. Die Statistenrollen übernehmen in der elften Staffel: Mias Mieze, Kay One und Marianne Rosenberg.

Köln (dani) - Eben erst mit Mühe die letzte Staffel verdaut, steht schon wieder "Deutschland sucht den Superstar" vor der Tür. Diesmal buchstäblich: Der Casting-Tross wälzt sich in diesem Jahr auch durch die Provinz, wohl in der Hoffnung, fernab der großen Städte ausreichend viele Jugendliche zusammenkratzen zu können, für die die Vokabel "Knebelvertrag" auch im elften Jahr des Formats noch ein Fremdwort darstellt.

Heute und morgen gastieren die DSDS-Talentsucher jedenfalls in Konstanz am Bodensee, bequem vor den Toren der Redaktion. Man sollte eigentlich einen Maulwurf einschleusen.

Neue Beisitzer: Mieze und Kay One

Doch welchem Kollegen wollte man das zumuten? Im übelsten Fall käme er rein und sähe sich mit der wie üblich mit Ausnahme von Dieter Bohlen brandneu besetzten Jury konfrontiert. Für diesen Job zieht RTL in diesem Jahr wieder Gestalten aus dem Hut, man möchte es kaum für möglich halten.

Bereits vergangene Woche orakelte das Haus- und Hofberichterstattungsorgan der Castingshow über die neuen Bohlenbeisitzer. Das Boulevardblatt erwies sich leider als, wie immer, bestens im Bilde. Sich neben Bohlen zum Affen machen dürfen sich in der anstehenden elften Staffel Mieze Katz, Frontmuschi der Deutschpop-Band Mia, und Kay One, ehemals Busenkumpel, mittlerweile Intimfeind von Bushido, der seinem Künstlernamen, da sein Ex-Mentor sich die Marke "Kay One" schützen ließ, nun einen "Prince" voranstellen muss. So weit, so schlimm.

Dritter Neuzugang: Marianne Rosenberg

Zudem schüttelt RTL jetzt auch noch Marianne Rosenberg als neue Jurorin aus dem Ärmel - angesichts der Tatsache, dass Schlager bei DSDS in den vergangenen Jahren mehr und mehr Raum einnahm, nur konsequent. Die Entscheidung von Frau Rosenberg, sich für den Zirkus herzugeben, erscheint da schon weniger nachvollziehbar: "Dort findet genau das statt, wogegen ich immer angekämpft habe", lästerte sie noch vor ein paar Jahren über Castingshows. "Da wird nur Einheitsbrei produziert, und den Jurymitgliedern geht es vor allem um sich selbst." Interessant.

Heute klingt plötzlich ganz anders, was Marianne Rosenberg zu sagen hat: "Seit über 40 Jahren mache ich Musik, bin Interpretin, Autorin, Produzentin, ich kenne das Showbusiness wirklich in- und auswendig. Und darum habe ich auch Tipps und Rat für die jungen Kandidaten. Der wichtigste: Sei du und versuche nicht, jemand anderer zu sein. Lass dich nicht verbiegen." Ja, genau. Junge Menschen, die sich nicht verbiegen lassen: Dafür hat sich DSDS in den vergangenen zehn Staffeln ja echt einen Namen gemacht.

Neue Runde, neue Tünche

Dem schwindenden Zuschauerinteresse, das sich in der vergangenen Saison in rasant einbrechenden Einschaltquoten manifestierte, setzt der ausrichtende Sender auch in diesem Jahr wieder Regelneuerungen entgegen, die dem ausgelutschten Format frische Tünche verleihen sollen.

Die verbliebenen Zuschauer dürfen jetzt per Online-Voting schon in der Casting-Phase ein Recall-Ticket vergeben. Später, in den Live-Shows, wird diesmal nicht nur der Teilnehmer mit den wenigsten Anrufen nach Hause geschickt, sondern es wird zudem der "Tagessieger" gekrönt, der mit einem "besonderen Preis" bedacht werden soll.

Die Motto-Shows heißen jetzt "Live-Challenge-Shows", in denen die Kandidaten - Obacht, Sender-Sprech - "jede Woche neue musikalische Aufgaben lösen müssen und ihren Auftritt selbst gestalten." Letzteres, nämlich die Auswahl von Song, Interpretation, Outfit und Choreografie, soll künftig "stärker als bisher gezeigt" werden - so lauten die Drohungen.

"Kandidaten an die Macht"

Die neue Staffel steht übrigens unter dem Banner "Kandidaten an die Macht". Da sich DSDS in der Vergangenheit um das jeweils ausgegebene Motto in aller Regel einen Dreck scherte, dürfte sich der Einfluss der Teilnehmer auch diesmal in übersichtlichen Grenzen halten.

Immerhin: Schon vor ihrem Auftritt vor der Jury dürfen sich die hoffnungsfrohen Möchtegern-Stars einen Juror aussuchen, der im Falle eines Unentschiedens, zwei Ja-, zwei Nein-Stimmen, über ihr Fortkommen entscheidet. Das nenn' ich Mitbestimmung. Aber: Wer im Jahr elf von DSDS noch immer wahnsinnig genug ist, sich in die Mühlen dieser Show zu stürzen, hat es vermutlich nicht besser verdient.

Immerhin: Richter ist raus

Von Raul Richter als Moderator ist keine Rede mehr. Nazan Eckes, die zuletzt zusammen mit dem Soap-Darsteller durchs Programm führte, erledigt den Job nun offenbar alleine. Das könnte die Qualen an dieser Front zumindest halbieren.

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Mia und Dieter Bohlen

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