Wegen eines Werbeplakats zieht Bohlen vor den Europäischen Gerichtshof. Knapp vor dem DSDS-Finale kommt die Klage gerade gelegen.

Hamburg (ubr) - Dieter Bohlen zieht vor den Europäischen Gerichtshof und verklagt die Bundesrepublik Deutschland. Hintergrund für den Rechtsstreit bildet eine Werbekampagne für die Zigarettenmarke Lucky Strike, die auf Bohlens Buch "Hinter den Kulissen" anspielte. Der Tabakkonzern druckte die Plakate ohne das Einverständnis des Pop-Produzenten. Er fühlt sich nun hintergangen und will in Straßburg seine Menschenrechte einfordern.

"Schau mal, Dieter!"

"Schau mal, Dieter, so schreibt man Bücher", steht auf dem beanstandeten Plakat zu lesen. Dabei wurden - wie in seiner Biografie aus dem Jahr 2003 - zahlreiche Wörter geschwärzt. Die Anspielung geht dem DSDS-Oberjuror zu weit. "Ich verstehe doch Spaß", so Bohlen gegenüber seinem Haus- und Hofberichterstatter, der Bild-Zeitung. "Aber der hört bei mir als Nichtraucher auf, wenn ein Tabakkonzern auf meine Kosten Werbung macht. Das finde ich nicht in Ordnung."

In allen Instanzen gescheitert

Nachdem das Hamburger Landgericht und das dortige Oberlandesgericht Bohlen zunächst Recht gaben, erachtete der deutsche Bundgerichtshof dagegen die Werbeplakate für zulässig. Schon in zuvor ergangenen Urteilen entschied das oberste Gericht: Prominente müssen satirische Werbung über sich ergehen lassen. Dieter Bohlen sieht das anders. Er fordert nun Schadenersatz von der Bundesrepublik.

Alles für die Quote

Für den Strippenzieher hinter "Deutschland sucht den Superstar" lief es in diesem Jahr generell schlecht. Die Einschaltquoten der Casting-Show dümpeln im Keller. RTL pries Daniele Negroni vorzeitig als Gewinner der neunten Staffel an - angeblich ein "technischer Fehler". Der Verdacht liegt aber nahe, dass es sich auch hierbei um ein gezielt kalkuliertes Promo-Manöver handelte, um kurz vor dem Finale das schwächelnde Publikumsinteresse noch ein wenig anzuheizen.

Zu alledem steckte der Sender bereits vor Ausstrahlung seines neuen Formats "DSDS Kids" harte Kritiken ein. Da kommt die Klage kurz vor dem DSDS-Finale gerade gelegen. Die PR hilft möglicherweise, die Zuschauerzahlen am kommenden Samstag zu pushen.

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Dieter Bohlen

Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Dieter Bohlen,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

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20 Kommentare

  • Vor 11 Jahren

    Kann ich schon nachvollziehen, dass man als öffentliche Person nicht unbedingt angetan ist, wenn man indirekt für etwas wirbt, für das man nicht einsteht. Und was das mit Promo zu tun, leuchtet mir auch nicht ein. Die Überschrift deutet auf jeden Fall auf Promo eurerseits hin?!?

  • Vor 11 Jahren

    Wartet mal ganz kurz. Wenn Bohlen Deutschland verklagt, verklagt der dann quasi auch mich?

  • Vor 11 Jahren

    satirische werbung ohne nennung des realen produkts, des realen namens und eines realen bohlensatzes aus dem buch.
    d a s ist allemal zu wenig fleisch an den rippen, um daraus nen anti-fluppen-kreuzzug zu propagieren.
    wenn das beispiel dieser fantasyklage schule gemacht hätte, träfen wir bald jeden d-promi vor gericht, sobald ne satirische bemerkung veröffentlicht wird. bin ja selten einer ansicht mit dem bgh. aber hier könnte ich die mal knutschen.