Der Fall Biggie Smalls wird neu aufgerollt, Nas erklärt die Kassette, ein Fahrrad bemalt Wände und Flavor Flav will zurück auf die Schulbank.

München (max) - Eine alte, aber bis heute nicht geschlossene Akte erhält dieser Tage ein neues Kapitel hinzu gefügt: 14 Jahre ist es her, dass Ostküsten-Superstar Notorious B.I.G. von einem Unbekannten in Los Angeles auf offener Straße erschossen wurde. Bis dato ist der Mord nicht aufgeklärt – das könnte sich nun ändern.

Wie kürzlich bekannt wurde, gibt es in dem Fall frische Spuren. So werden nach neuestem Erkenntnisstand zwei Polizeibeamte des Los Angeles Police Departments, namentlich David Mack und Rafael Perez direkt mit der Ermordung des Rappers in Zusammenhang gebracht.

Beide wurden kurz nach dem Zwischenfall wegen Bankraubs und Diebstahls von Kokain zu Haftstrafen verurteilt und waren laut dem damals ermittelndem Detective "eng mit dem inneren Kreis von Death Row Records vertraut". Dies bestärkt die weithin verbreitete Annahme, dass der Mörder aus dem Umfeld Tupac Shakurs stammt – dem Mann also, der damals bei Death Row unter Vertrag stand und kurz zuvor, angeblich von Biggies Entourage, erschossen wurde. Womöglich findet der traurige Höhepunkt der Eastcoast-Westcoast-Fehde bald ein zumindest teilweise geklärtes Ende:

"I'm a personification of freedom for all"

Nicht ganz so fatal, aber ebenfalls unschön, weil vor Gericht ausgetragen, stehen die Dinge im Fall George Hotz. Der junge Mann ist Hacker und hat neben den berüchtigten iPhone-Jailbreaks, also dem von Apple äußerst ungern gesehenen 'Öffnen' ihrer restriktiven Handy-Software, neuerdings auch den Kopierschutz-Mechanismus von Sonys PlayStation 3 auf dem Kerbholz, sprich: Er hat diesen geknackt. Der Konsolenfabrikant zeigte sich verständlicherweise nur wenig begeistert und will den Freigeist nun vor den Kadi zerren. Dieser schlüpft daraufhin in seine Rolle als Rapper Geohot und antwortet à la David gegen Goliath öffentlich auf YouTube:

TDK Chronicles: Nas

A propos Kopierschutz: Bereits 1980 hatte die Musik-Industrie keine besseren Argumente, als dass das "Home Taping" die Musik kille - dabei hatten die Aufnahme- und Überspiel-Afficianados damals mit ganz anderen Widrigkeiten zu kämpfen: Radiomoderatoren, die in den Song reinquatschen, ihn nicht zu Ende spielen oder schlicht und ergreifend die zeitliche Begrenztheit des Mediums. Richtig, die Rede ist, (die Betagteren werden sich erinnern) von der guten alten Compact Cassette.

Wie toll das alles war, zeigt der Kassettenhersteller TDK im Rahmen seiner "TDK Chronicles" und hat für eine sehenswerte Retrospektive sowie ein bisschen Geschichtsunterricht Nas vor die Kamera gebeten:

Farbe an die Wand!

Da das Thema Graffiti hier bis dato eher wenig Beachtung fand, darf ich diese Woche gleich zwei entsprechende Exponate vorstellen, auch wenn sie nicht direkt mit Musik zu tun haben ... aber hey, die vier Elemente! Erstens: Kaas, seines Zeichens Rapper der Liebe, Hoffnung und Regenbogen-Punchlines, ist in Kürze mit seinem neuen Doppel-Album am Start. Vielleicht sollte er die Promo-Tour dafür mit diesem Drahtesel hier antreten:

Zweitens: Wer sich für moderne Wandmalerei weltweit interessiert, sollte den jüngsten Online-Streich von Red Bull im Auge behalten. Deren Mashup-Website Street Art View präsentiert, auf Google Maps und Street View basierend, Sprühlackwerke rund um den Globus – Mitmachen ausdrücklich erwünscht. Nur sollte man im Zeitalter der Vorratsdatenspeicherung gegebenenfalls vermeiden, seine eigenen Arbeiten ... ihr wisst schon, Tagging 2.0.

Außerdem

Tyler The Creator vom Hip-Hop-Kollektiv mit dem handlichen Namen Odd Future Wolf Gang Kill Them All beweist mit seinem neuen Track "Yonkers", dass man sich sein im April erscheinendes Solo-Album "Goblin" dringend mal vormerken sollte:

Einen Lacher entlockten mir die Kollegen von meinrap.de mit ihrem sachdienlichen Hinweis, dass Haftbefehl laut BILD-Zeitung neuerdings mit den Bullen kooperiert.

Eißfeldt aka Jan Delay hingegen hat mich gelehrt, dass früher nicht unbedingt alles besser war – aber wenigstens authentisch:

Flavor Flav will mit 51 noch mal die Schulbank drücken: Nachdem der Public Enemy-Frontmann nach der 10. Klasse von der Schule flog, plant er nun, seinen Abschluss nachzuholen und damit ein gutes Vorbild zu sein. Damit das Vorbild auch möglichst viele sehen, soll das Ganze natürlich im Rahmen einer Reality-TV-Show vonstatten gehen.

Und, wo wir grade bei Bildung sind: Der Reclam-Verlag führt nicht nur Goethe, Schiller und Grass im Programm, sondern stellt dem Lehrkörper mit "Arbeitstexte für den Unterricht. Rap-Texte" auch zeitgenössische Lyriker zur Verfügung.

Track der Woche

Aus aktuellem Anlass:

Ich, Maximum Brandl und sie, Yo Mama Fromm, sammeln und kredenzen wöchentlich Diverses aus dem Kopfnicker-Universum. Anträge, Blumen oder Punchlines an dani@laut.de oder max@laut.de.

Fotos

Nas, Jan Delay und Co

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14 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    krass uninteressante news.. da is der hackercrackerrapper noch das tortenstück. und tyler the creator hat sich anscheinend alles aus dem grime dubstep bereich abgeschaut was er braucht.. vormerken? hahaha, nein!

  • Vor 13 Jahren

    @drocc (« krass uninteressante news.. da is der hackercrackerrapper noch das tortenstück. und tyler the creator hat sich anscheinend alles aus dem grime dubstep bereich abgeschaut was er braucht.. vormerken? hahaha, nein! »):

    Planloser Wicht die Wolf Gang ist die entdeckung des Jahres. Zieh dir allein mal EARL Sweatshirt rein. Der Typ ist 15 und jetzt schon killer!

  • Vor 13 Jahren

    jo absolute entdeckung, gratulation. super spannende kiste, ganz neue töne, ungehörter superduperbananashit. Einfach zuviel für mich panlosen Wicht. Übrigens ist mir das egal ob der Knabel 15 oder 45 ist. Schlecht ist der nicht, aber von "Killer" weit entfernt.