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Geringverdiener

Mit dieser ganz putzigen Aufmachung schien der Dosen-Chef einen wunden Punkt zu treffen, denn Flers Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Ihm zufolge habe er sich während des kompletten Deals korrekt und sachlich verhalten. Die Art der Platzierung sei mit einer Effect-Mitarbeiterin abgesprochen gewesen, dass der CEO damit nicht zufrieden war, liege an einem Kommunikationsfehler seinerseits. Fler gibt zu, dass er sauer geworden sei, als Herb ihm schnippisch antwortete, er hält diese Reaktion allerdings für angebracht. Für die Beleidigung gegenüber einer Mitarbeiterin entschuldigt er sich.

Schnell verlässt er dann auch die sachliche Schiene und fängt an, den CEO persönlich als "Shrek" und "Glöckner von Notre Dame" zu beleidigen, der Geld brauche, um sich überhaupt fortzupflanzen. Er wirft ihm außerdem unprofessionelles Verhalten, rechtsextreme Aussagen und Homophobie vor. Alles Dinge, bei denen Fler bekanntermaßen ein leuchtendes Vorbild abgibt.

Dennoch: So lustig, ich die Idee mit dem Märchen finde, ist das wieder eine dieser Situationen, bei denen sich zwei Kotzbrocken darum streiten, wer der größere Kotzbrocken ist, und dieses Mal bin ich sogar geneigt, mich eher auf Flers Seite zu stellen. Er ist halt Fler, da weiß man, was man kriegt, sein Gegenüber kommt mir indes um ein Vielfaches fieser vor. Diese CEO-Type eben, deren Ego sich mit jeder neuen Null auf dem Konto verdoppelt, und der meint, er sei jetzt Teil der Szene, weil ihm Bushido zum Geburtstag gratuliert.

Via Reddit bin ich dann auch noch über seine Reaktionen auf negative Bewertungen früherer Mitarbeiter*innen gestolpert, und die legen nahe, dass Flers Vorwürfe nicht allzu weit hergeholt sind. Denn dafür, dass er angeblich so beschäftigt ist, findet Herb genügend Zeit dafür, andere als minderbemittelt zu beleidigen oder ihnen Arbeitszeitbetrug zu unterstellen. "Work-Life-Blending statt Work-Life-Balance": Puuh, das ist wirklich fünf vor "Komm in die Gruppe".

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Doubletime Das Märchen vom Flerchen

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