Fler und Saad gegen die Welt. Diddy muss blechen. Kein Rematch für Drake, Kendrick spielt den Super Bowl und Hip Hop ist gespalten.

Leipzig (lei) - Bei der momentanen Lage in Deutschland kann man ja gottfroh sein, dass einen ein Blick auf die Musikwelt hin und wieder in eine Zeit zurückversetzt wird, die einem (zumindest rückblickend) sorgloser vorkam. Linkin Park sind wieder da, wenn auch mit einigen Fragezeichen im Schlepptau, Oasis gehen auf Tour, ja, mei, ist denn schon wieder 2002? Ich finde, es wird höchste Zeit für Deutschrap, diese Nostalgie-Welle mitzureiten. Nur wie?

Hast du 'ne Idee, Fler?

Natürlich liefert aber auch diese Woche wieder reichlich Gründe, um über das Hier und Jetzt zu Seufzen. Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass Rapper mit Behinderung es gar nicht mal so lustig finden, wenn man sich über sie lustig macht? Währenddessen klettert Farid Bang weiter fleißig die Niveau-Leiter seiner aktuellen Beef-Offensive runter, hüben wie drüben segnen Rapper das Zeitliche, und Schmyt kommt Vorwürfen der häuslichen Gewalt zuvor.

Ob sich die Tatsache, dass Rapper*innen jetzt auch schon anfangen, Pornos zu drehen, in diese Auswahl an schlechten Nachrichten einreiht oder nicht, überlasse ich jedem selbst. Wer es jetzt auf einmal ganz eilig hat (rein aus Recherchegründen, natürlich), der kann hier wie gewohnt abkürzen:

Danke, gut.

Ausschließlich handverlesene Lieblingstracks, wöchentlich ergänzt um frische Empfehlungen aus der jeweils aktuellen Doubletime-Ausgabe, gibts im Programm von laut.fm/zwo. Dein Hip Hop-Radio. Danke, gut.

Yo Grandma Fromm, dieser Yannik™ und Freshman Mirco Leier sammeln und kredenzen wöchentlich Diverses aus dem Hip Hop-Universum. Anträge, Bier, Blumen oder Punchlines an doubletime@laut.de.

Fotos

Trettmann, Bonez MC und Co

Trettmann, Bonez MC und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Trettmann, Bonez MC und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Trettmann, Bonez MC und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Trettmann, Bonez MC und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Trettmann, Bonez MC und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Trettmann, Bonez MC und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Trettmann, Bonez MC und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Trettmann, Bonez MC und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Trettmann, Bonez MC und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Trettmann, Bonez MC und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Trettmann, Bonez MC und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Trettmann, Bonez MC und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Trettmann, Bonez MC und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Trettmann, Bonez MC und Co,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Trettmann, Bonez MC und Co,  | © 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43 Kommentare mit 25 Antworten, davon 40 auf Unterseiten

  • Vor 3 Monaten

    Curse - Fire in the Booth

    https://youtu.be/H_PY8rn9Qp4

    Storytelling hat er noch drauf

  • Vor 3 Monaten

    cn dreckige frauenschläger:

    das ist jetzt ein seltsamer nimm aber im zuge der doubletime kolumne werden, so empfinde ich es, die häufigsten fälle häuslicher gewalt in der musikwelt besprochen, was naheliegend ist, weil rap mutmaßlich die größte/erfolgreichste musikrichtung ist. deswegen schreibe ich es hier.
    mein gedanke ist:
    (ich glaube) jede dritte frau erlebt in irgendeiner form häusliche gewalt. und weil das nicht immer ein und der selbe dude ist, müsste mutmaßlich da jeder dritte mann gewalttätig sein?
    also auch männer, die hier lesen oder zumindest mit leuten bekannt sind, die hier lesen. aber wer kennt schon männer, die frauen schlagen? ich nehme an, das ist teil des problems.
    meine frage: was macht man(n) wenn im bekannten/freundeskreis so jemanden ist? wenn es der beste freund ist?

    • Vor 3 Monaten

      In meinem Fall war es ein Dude (nach außen völlig harmlos), der Gott sei Dank nicht zum engsten Kreis gehörte, aber mit einer guten Freundin neu zusammen war und mit dem ich mich bis dahin gut verstanden hatte. Daher war es nicht sooo schwer den Kontakt zu dem Kerl abzubrechen. Wäre es einer meiner besten Freunde gewesen, puh, da will ich mich nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, schließlich mangelt es in solchen Fällen allzu oft an handfesten Beweisen. Wenn man noch nie in dieser Situation war, kann man immer leicht einen auf Ehrenmann machen. Trotzdem sollte niemand solche Menschen in seinem engen Umfeld haben, sollte klar sein.

      Was man so oder so als erstes tun sollte: Sich um das Opfer kümmern. In dem Fall hab ich vorsichtig das Gespräch gesucht, da sie aber verständlicherweise nicht allzu ausführlich darüber reden wollte, habe ich ihr die Kontaktdaten von mehreren Anlaufstellen und Beratungsstellen weitergeleitet und sie mit einem weiteren von Gewalt durch ihren Ex betroffenen Bekannten connected.

      Aber generell: Sehr gute und wichtige Frage, die sich jeder Mann mal gestellt haben sollte!

    • Vor 3 Monaten

      Ne, die Folgerung, "jeder dritte Mann" schlage Frauen, ist so nicht richtig. Aber weil das Problem eher kleingeredet wird als präsent zu sein, kann man die Behauptung auch mal stehenlassen, um sich genau Deine Frage mal zu stellen. Gibts da jemanden in meinem Bekanntenkreis, der sich etwas auffällig benimmt oder dumm äußert?

      Und Rap ist zwar nicht mehr die größte oder erfolgreichste Musikrichtung, aber sicherlich die explizit misogynste. Wenn das z.T. schon so offen in Texten gefeiert wird, gilt dasselbe wie beim aufmerksamen Hinschauen im Freundeskreis: Die Typen sind auf eine unlustige Weise gestört und gefährlich.

    • Vor 3 Monaten

      „(ich glaube) jede dritte frau erlebt in irgendeiner form häusliche gewalt. und weil das nicht immer ein und der selbe dude ist, müsste mutmaßlich da jeder dritte mann gewalttätig sein?“

      Aus der einen Aussage (unter der Annahme, dass sie wahr ist) lässt sich nichts eindeutiges über die Anzahl der gewalttätigen Männer sagen. Frauen haben im Schnitt 6,1 Sexualpartner (was nicht direkt gleichzusetzen ist mit „Person, die häusliche Gewalt ausüben kann, aber close enough) und wenn einer von denen häusliche Gewalt ausübt, dann ist die Frau schon eine von „jede dritte“, aber auch wenn es zwei verschiedene sind oder gleich sechs. Daraus folgernd müssten es mehr männer sein als Frauen. Andererseits haben Männer 9,8 Sexualpartner, und wenn ein Mann häusliche Gewalt verübt, dann ist es mMn wahrscheinlich, dass er dazu neigt und es bei (fast) allen Partnerinnen macht. Weil 9,8>6,1 und weil P(Mann verübt ggn mehrere Frauen)>P(Frau erlebt durch mehrere Männer) wäre meine Vermutung, dass es signifikant weniger als 1/3 der Männer sind, die häusliche Gewalt ausüben.

    • Vor 3 Monaten

      Dieser Kommentar wurde vor 2 Monaten durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Monaten

      Dieser Kommentar wurde entfernt.

    • Vor 3 Monaten

      Bin ja gerne mal was mutiger auf laut.de, und räume ein, daß ich einmal in meinem Leben einer Partnerin eine Ohrfeige gegeben habe. Sie hatte damals ein Problem mit Substanzen, und war auf Entzug von Pep. Mir war damals nicht klar, wie so ein Entzug wirkt - Nasendrogen waren für mich immer extremst uninteressant - und so wußte ich auch nicht, was für hässliche Seiten in einem Menschen zutage treten können. Sie packte an einem Morgen auf gehässigste Weise wirklich alles aus, was mich in irgendeiner Weise verletzen könnte. Ich hielt sie fest und klebte ihr eine.

      Ich entschuldigte mich dutzende Male, und in ihrem Zustand waren ihr sowohl Entschuldigen als auch die Ohrfeige scheißegal. Als die Beziehung irgendwann endete, entschuldigte sie sich irgendwann mit einer Karte "Sorry for being such a bitch", ich für meinen obligatorischen dummen Teil, den ich zu der Beziehung beigetragen hatte, und heute sind wir wirklich exzellente Freunde. Was ich in dem Moment getan hab, hab ich aber nie vergessen.

      Mal wieder zu lange Rede - kurzer Sinn: Ich will meinen, solche Ereignisse sind weniger das Problem. So eine Gewalt ist auch weniger geschlechtsabhängig. Das Problem sind die Typen, die ganz ausdrücklich ihre Macht und körperliche Überlegenheit gegen ihre Nächsten richten, weil sie Frauen sind. Das ist sehr, sehr verwandt mit sexueller Übergriffigkeit - akute Entwertung des Anderen.

      Insofern bin ich auch etwas skeptisch dabei, es daran festzumachen, ob man sich entschuldigt habe und "alles wieder gut" sei oder "Normalität" eingetreten sei. "Schuld" und "Verzeihen" sind da auch etwas heikle, christlich geprägte Begriffe, die ich vielleicht eher mit "Verantwortung" und "Akzeptieren" o.Ä. beschreiben würde.
      Nimm das vielleicht lieber als Ergänzung als als Widerspruch, Qsertzi.

    • Vor 3 Monaten

      Props an Rage für die Offenheit!

    • Vor 3 Monaten

      Dieser Kommentar wurde vor 2 Monaten durch den Autor entfernt.

    • Vor 3 Monaten

      ich glaube, häusliche gewalt kann sich auch auf söhne und töchter beziehen.
      ich habe das gefühl, dass sich dinge wiederholen :/ menschen mit gewalterfahrung "suchen" sich immer wieder leute, mit denen sie gewalterfahrung machen. daher bezieht sich das nicht auf die grundgesamtheit sondern es kommen halt immer entsprechende leute zusammen. muss mal nach daten dazu schauen.

    • Vor 3 Monaten

      Bissl vereinfacht, aber grundsätzlich richtig: Um als Kinder überleben zu können, müssen wir zwangsläufig alles für Liebe halten, was wir bekommen. Ist nur folgerichtig, wie alle Arten physischer, sexueller, seelischer Gewalt über Generationen weitergegeben werden, und wie viele Menschen sich Partner suchen, die für beide Seiten sehr enablend und schädlich sind.