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Schmatzen statt Schläge

Noch ein Brief vom Gericht? Mit derlei Korrespondenz kennen sich zweifellos auch alle Beteiligten in der unendlichen Geschichte aus, zu der sich der Prozess gegen Arafat Abou-Chaker längst entwickelt hat. Wie lange verhandeln die jetzt schon? Gefühlt ... seit immer. Tatsächlich scheint der Fall nun aber doch eine Wendung zu nehmen. Ob die euch unerwartet erscheint, entscheidet selbst: Bushido soll gelogen haben. Wer könnte sich das nur vorstellen?

Seit Monaten hören wir nun die Geschichte, Abou-Chaker und seine Brüder haben den Rapper vier Stunden lang in einem Raum festgehalten, versucht, ihn zu erpressen, ihn bedroht und geschlagen. Nun, berichtet der Stern, sei ein Audio-Mitschnitt aufgetaucht, der ein ganz anderes Bild des Tête-à-têtes zeichnet. Zum einen habe das Treffen nur halb so lange gedauert wie von Bushido geschworen, zum anderen soll auf dem Band von Gewaltausbrüchen oder gar Schlägen keine Spur zu hören sein, auch sei der Raum der Aufnahme zufolge eher nicht abgeschlossen gewesen. Nach Auftritt und Abgang eines Kellners habe man Schmatzgeräusche vernehmen können, und der Abschied sei harmonisch verlaufen.

Upps. Das klingt nicht wirklich nach dem von Bushido beschriebenen garstigen Szenario.

Der Mitschnitt, so der Stern weiter, sei forensisch untersucht worden und liefere keine Hinweise auf Manipulationen, Kürzungen oder sonstige Bearbeitungen. Er ist also wahrscheinlich echt.

Rätselhaft finde ich zum einen, wie ein solches für Abou-Chaker entlastendes Dokument nach monatelanger Verhandlung plötzlich vom Himmel fallen kann. Zum anderen: Die Aufnahme wurde illegal erstellt, ist also als Beweisstück vor Gericht nicht zugelassen. Trotzdem schreibt die Frankfurter Allgemeine: "Den 'Stern'-Bericht wird der Richter allerdings kaum ignorieren können." Hä? Haben wir Jurist*innen hier, die mir diesen Widerspruch erklären können?

Das schafft Mr. Rap nämlich auch nicht, auch wenn er die Sachlage natürlich wieder gewohnt perfekt zusammenfasst:

Eine Einlassung von Bushido zum Thema gibt es bisher noch nicht, der postet statt dessen hemmungslos Fotos seiner Kinderschar. Find' ich der Brut gegenüber ja auch eher fragwürdig, die so durch die Öffentlichkeit zu zerren ... aber was weiß ich schon? Die Bunte freuts, kann sie doch so über den Partnerlook der Babys berichten. Hach ...

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4 Kommentare mit 6 Antworten

  • Vor 2 Jahren

    Ich weiß, sowas fordert sich aus Sicht eines anonymen Laien-Accounts ohne jede berufliche/monetäre Abhängigkeit von klick-Resonanzen immer sehr leicht und ich meine es auch gar nicht böse: Aber wenn du doch schon anmerkst, dass etwas eigentlich nicht in die Öffentlichkeit gehört, wie hier Bilder von Kindern, die ihr Einverständnis entweder noch gar nicht oder nicht annähernd im Bewusstsein der Tragweite geben können, dann lass den Link doch einfach weg. Ist hier zugegeben natürlich nicht so ein krasser Fall wie bei dem Manson-Video im Metallsplitter letztens, aber es müsste halt einfach nicht sein und würde das Ganze - zumindest in meiner Wahrnehmung seriöser und sympathischer erscheinen lassen :)

  • Vor 2 Jahren

    "Nach Auftritt und Abgang eines Kellners habe man Schmatzgeräusche vernehmen können, und der Abschied sei harmonisch verlaufen."

    :lol:

    Arafat wieder der Teflon-Don :(

  • Vor 2 Jahren

    Wieso sollte das das Gespräch sein, von dem Bushido sprach?

    • Vor 2 Jahren

      Wahrscheinlich steht das Datum auf dem Tape und die Aufnahme beginnt mit "Wie haben den soundsovielten anno Zweitausendundsonstwas, meine Casio sagt 19:45 Uhr und wir sind hier versammelt, um zu fressen bis der Bushi kotzt. ..."

  • Vor 2 Jahren

    das sind doch alles gute nachrichten. war also alles halb so wild und die cops können zukünftig auf maßnahmen zum personenschutz verzichten