Unter neuem Namen begeisterte die Loveparade die Szene. Dr. Motte sorgte mit einem Querdenken-Symbol für eine Kontroverse.

Berlin (dol) - Nach 16 Jahren Pause ist die Loveparade am Samstag nach Berlin zurückgekehrt. Unter dem neuen Namen "Rave The Planet" ließen sich 200.000 Techno-Fans von Urgesteinen wie Dr. Motte, WestBam und Kai Tracid mitreißen. Insgesamt 150 nationale wie internationale DJs begleiteten die Parade entlang des Ku'damm in Richtung Brandenburger Tor bis zur Siegessäule. Ihr Ziel erreichten die Wagen allerdings nicht. Wegen der großen Menschenmenge brach die Polizei nach Absprache mit dem Veranstalter "Rave The Planet" vorzeitig ab.

Wie bereits früher wurde die Veranstaltung als Demonstration angemeldet, um neben altbekannten Grundwerten wie Frieden, Solidarität, Diversität und Respekt auch konkrete Forderungen an die Politik zu erheben. So strebte der Rave die Anerkennung der elektronischen Musikkultur als immaterielles Kulturerbe durch die UNESCO sowie den Schutz von Clubs an. Auch für das bedingungslose Grundeinkommen machte sich Dr. Motte erneut stark. Die fast fünfstündige Veranstaltung lässt sich auf dem Kanal des Kultursenders Arte nacherleben.

Gänzlich frei von politischen Irritationen blieb die Parade jedoch nicht. Neben vereinzelten Teilnehmer aus der Querdenker-Szene wie der selbsternannte Captain Future, fiel auch Dr. Motte selbst negativ auf. Er hielt ein Symbol der sogenannten "Freedom Parade" hoch, die seit Mai 2020 die "sofortige Aufhebung aller Corona-Maßnahmen" einfordert. Laut einer Sprecherin von "Rave The Planet" sei dem DJ das rückblickend "mega-peinlich" gewesen. Auf Twitter beharrte er darauf, das Symbol nicht gekannt zu haben und entschuldigte sich gleich mehrfach.

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