Im ersten Halbfinale überraschten vor allem Eleni Foureira und der ausgeschiedene Alekseev.
Lissabon (emi) - Glamour, Drama, Windmaschinen - die erste große Show beim ESC 2018 in Lissabon ist vorüber und zehn der 19 Kandidaten sangen ihre Länder mit mehr oder weniger starken Stimmen ins Finale.
Eben typisch ESC
Den ESC-Abend eröffnete gestern Aisel aus Aserbaidschan, die mit viel Glitzer und weiß gekleideten Tänzern auf einer Eisscholle performte - typisch ESC eben. Auch Islands Ari Ólafsson tritt sehr klassisch auf und wirkt entsprechend altbacken. Es wunderte kaum, dass es bei beiden nicht für den Finaleinzug reichte.
Eugent Bushpepa hatte da schon mehr Bühnenpräsenz zu bieten: Der albanische Rocksänger stand immerhin bereits mit Guns N' Roses auf der Bühne. Auch Beyoncé-Double Eleni Foureira, aus Zypern fühlte sich auf der Bühne sichtlich wohl. Sie hat sich vor ihrer "Fuego"-Performance Beyoncés "Single Ladies"-Video vielleicht einmal zu oft angeschaut. Dafür mit Erfolg: Eleni ist bei den Buchmachern die aktuelle Nummer eins.
Ins Finale schaffte es auch Mikolas Josef mit seinem Ohrwurm "Lie To Me", obwohl seine Stimme im lauten Beat und den Trompeteneinlagen unterging. Doch mit Schuljungen-Charme und Tanzeinlagen inklusive Twerk- und Dab-Moves, die er besser in 2015 gelassen hätte, überspielte der Tscheche derlei Nebensächlichkeiten.
Opernsängerin Elina Nechayeva aus Estland ist dagegen gut bei Stimme. Im Vordergrund steht dennoch ihr riesiges Kleid, in dem sie angeblich während des TV-Einspielers von sechs Mann auf die Bühne gehievt wurde.
Überraschend zogen Ieva Zasimauskaitė aus Litauen und Ryan O'Shaughnessy aus Irland ins Finale ein. Beide punkteten mit romantisch bis kitschigen Balladen. Der Ire hatte schon im Vorfeld für Wirbel gesorgt, weil er mit zwei Tänzern auf der Bühne eine gleichgeschlechtliche Liebesgeschichte inszeniert.
Das russische Fernsehen hatte daraufhin angekündigt, das erste Halbfinale nicht zu übertragen. Beim Finale dürfte den Russen dann aber kaum eine andere Wahl bleiben, wollen sie auch im nächsten Jahr wieder beim ESC teilnehmen. Schon alleine deswegen ist die Finalteilnahme des Iren verdient.
Highlight des Abends blieb aber die israelische Favoritin Netta Barzilai, die richtig Schwung in die Show brachte. Ihren ausgefallenen Popsong "Toy" servierte sie mit viel Attitude und Augenzwinkern.
Eine gute Show bot auch der ausgeschiedene Weißrusse Alekseev: Nachdem ihm erst dramatisch eine Blume durch die Hand geschossen wurde, platzte auch gleich noch sein Rücken auf, aus dem sodann Rosen erwuchsen. Das aufwendige Bühnen-Makeup war auf jeden Fall für ein Überraschung gut.
Diese zehn Kandidaten ziehen ins Finale am kommenden Samstag ein:
- Österreich: Cesár Sampson - "Nobody But You"
- Estland: Elina Nechayeva - "La Forza"
- Zypern: Eleni Foureira - "Fuego"
- Litauen: Ieva Zasimauskaitė - "When We're Old"
- Israel: Netta - "Toy"
- Tschechische Republik: Mikolas Josef - "Lie To Me"
- Bulgarien: Equinox - "Bones"
- Albanien: Eugent Bushpepa - "Mall"
- Finnland: Saara Aalto - "Monsters"
- Irland: Ryan O'Shaughnessy - "Together"
2 Kommentare
Ich weiß nicht mal, ob und wer für Deutschland antritt.. Ist auch egal
Diesmal singt Ralph Siegel selbst.