Wegen Produktpiraterie und Copyright-Vergehen schließen US-Behörden 82 Domains, darunter torrent-finder.com und rapgodfathers.com.

US (jos) - In einer groß angelegten Aktion haben US-Heimatschutz und US-Zollbehörde 82 Domains beschlagnahmt und sperren lassen. Die Websites seien involviert in illegalen Handel mit gefälschtem Material und Urheberrechtsverletzungen, teilten die US-Behörden am Montag per Pressemitteilung mit.

Auf allen 82 Seiten prangt nun der Beschlagnahmebeschluss samt verwendetem Rechtsmittel. Ein Großteil der Domains wie z.B. realtimberlands.com, usaburberryscarf.com oder borntrade.com wurde sichtlich für physischen Handel mit gefälschter Kleidung oder DVDs genutzt.

Auch Torrent-Suchmaschinen betroffen

Auf Eis gelegt wurden aber auch die Musik-Seiten onsmash.com, dajaz1.com und rapgodfathers.com. Bei letzterer führten Behörden laut Berichten des Torrent-Blogs "Torrentfreak" schon am 23. November eine Razzia durch und konfiszierten Firmen-Server.

Auf großes Unverständnis bei "Torrentfreak" stößt jedoch die Beschlagnahmung der Domain torrent-finder.com. Diese Seite ist eine Meta-Suchmaschine, hostet keine urheberrechtlich geschützten Dateien und verlinkt auch nicht direkt auf Torrent-Files. Laut "Torrentfreak" begeht die Seite genau so viel (oder wenig) Urheberrechtsverletzungen wie Google.

Parallelen zum Pirate Bay-Prozess

Eine ähnliche Problematik trat unlängst im Prozess gegen die Gründer der Filesharing-Site Pirate Bay zu Tage. Auch diese Seite sieht sich nur als informationsverbreitende Plattform, die ähnliche Resultate wie Google liefert. Trotzdem kam das Gericht zu dem Schluss, dass Pirate Bay wissentlich Beihilfe zur Urheberrechtsverletzung leistet.

Das Oberlandesgericht in Stockholm senkte am Freitag die Haftstrafen der vier Gründer von jeweils einem Jahr auf vier bis zehn Monate, erhöhte dabei aber die gemeinschaftlichen Schadensersatzzahlungen auf knapp fünf Millionen Euro.

Schwedische Rechtsexperten stufen das Urteil als problematisch ein. Denn wenn strafbares Mitwirken an Urheberrechtsverletzung schon in einer Informationsverbreitung besteht, müssten Google und alle anderen Suchmaschinen in die Verantwortung genommen werden. Sprecher von Pirate Bay kündigten eine entsprechende Revision an.

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