Gemeinsam mit Marteria und Stefanie Kloß reflektiert Finch in seiner dritten Auskopplung über das Schicksal als "Wendekind".
Frankfurt an der Oder (dol) - "Wir sind Wendekinder ohne Heimathafen. Fick das System, immer dagegen, Geisterfahrer." Ausgerechnet der für eskalierende Partysongs bekannte Finch grübelt in seiner Single "Wendekind" über das Schicksal der Dritten Generation Ostdeutschlands: "Die mit zu viel' Problemen vor dem Supermarkt stehen, ihre Zukunft versauen." In die gedrückte Stimmung fügen sich der stets auf seine ostdeutschen Wurzeln pochende Marteria sowie Stefanie Kloß ein. "Sind die vom letzten Platz, die man vergessen hat", betont die erfolgsverwöhnte Silbermond-Frontfrau mit bekümmerter Miene.
"Wendekind" stellt bereits die dritte Auskopplung des Albums "Dorfdisko Zwei" dar, das Finch am 3. März 2023 auf die Menschheit loslassen will. Um seinen Fans die Angst vor zu vielen bemüht reflektierten Versen zu nehmen, erschien zuvor "Eismann", das ganz von seinem altbekannten subtilen Humor lebt: "Sahne auf die Pflaume rauf. Das ist 'nen wahrer Gaumenschmaus." Zur Techno-Produktion von Dasmo und Mania Music rollt der Rapper als Eisverkäufer verkleidet durch die Straßen, um den verzückten Kinder seine "selbstgemachte Sahne" aufzutischen.
5 Kommentare mit 20 Antworten
Kann mit dem Sound 0 anfangen und Alki-Marten kotzt mich nur noch an mit seinem Langweilerflow seit 100 Jahren. Finch hat ein paar coole und lustige Lieder aber das hier ist nüscht. Und ja, es gibt beschissene Ecken hier im Osten und viel Perspektivlosigkeit. In NRW aber auch. Bin stolzer Ossi aber das hier gibt mir Fremdscham.
http://youtu.be/uTTwvaDICc8
Grüße aus NRW
Das ballert wenigstens. Und Finch hat es ja zusammen mit Tarek bei "Onkelz Poster" selber schon besser gemacht.
Übrigens kommt mein Vater gebürtig aus Krefeld und von meinen paar Besuchen da, kann ich sagen dass das Starssenbild wesentlich schlimmer als bei uns war!
♥
Finch, Marteria und Silbermond bleiben latürnich ungehört.
Cool, Finch rappt in der Metrik von Dende um 2006, wenn er seriös klingen will. Was ein abgeschmackter Radiotrack.
Ich finde das einfach nur schlimm. Wieso und warum Marteria überhaupt ein Ding werden konnte, habe ich nie begriffen. Abgesehen von der durchaus wiedererkennbaren Stimme ist der doch einfach nur langweilig (raptechnisch nichts Besonderes, immer der gleiche Flow, gähn). Die Tante von Silbermond ist nun auch kein Gütesiegel. Die ist doch bestimmt auch schon 50.
Und dieser Eismann-Song ist auch ultimativ unlustig.
Halloziehnation war schon gut damals, trotz vieler Filler. Der Untergang waren die Krauts, wie so oft. Hab den Hype um die nie verstanden.
Absolut wiedererkennbare Stimme, ein paar stabile Ideen, Posterboy. Für mich liegt auf der Hand, wieso er „ein Ding“ werden konnte. Chris spricht wahr, Halloziehnation war schon stark. Als Marsi ist er imho sowieso nochmal deutlich interessanter. Als Marteria spätestens seit 2 Finger an den Kopf & co. ziemlich over, das Ding mit Casper war unfassbar langweilig, die Highlights auf Roswell und 5. Dimension lassen sich an einer Hand abzählen.
Stefanie Kloß ist btw 38
@Chris
Stadtaffe, kennste? Nachher zugegeben halb Berlin, mit durchwachsenem Ergebnis, aber das als Referenz und du raffst den Hype nicht?
So isses. Auch Peter Fox hat seine Raps für die Massen bis zur Ödnis auf Plakativsmus reduziert und dafür sind die halt der perfekte Soundtrack. Muss ja nicht jeder so sehen. Ich weiß, dass viele eine konträre Meinung haben. Für mich hat das Rap nachhaltig versaut.
Stadtaffe hat Rap nachhaltig versaut?
Hatte Peter Fox auch mal Raps die nicht plakativ waren? Und ist "Ödnis" nicht genau das Gegenteil von dem, was man mit Plakativismus erreichen will?
Also nicht falsch verstehen, Peter Fox ist mir egal, Stadtaffe habe ich in Gänze nie gehört und Seeed empfand ich seit jeher als nervig. Aber wie man sich unter einer Finch, Marteria und Stefanie Klos News zu so einem Take hinreißen lassen kann, wenn man sich sonst immer bewusst elitär gibt, ist mir ein Rätsel.
Verstehe das Rätsel daran nicht. Gebe mich bewusst authentisch, sonst nix. Ödnis für Rapfans. Plakativsmus für die Ohren der Radiohörer, die nur Slogans verstehen. Und Kalendersprüche.
Nach Stadtaffe sind Materia und alle anderen auf den Hype und diese Reduktion für die Massen aufgesprungen. Das erfand ich als schade und sehr anstrengend.
Dachte immer, "Ödnis" ist für Dich ein Qualitätsmerkmal...so kann man sich täuschen.
Ist es. Aber nur, wenn ich versuche mir mein Sexleben schönzureden.
Habe noch nie was positives von dir zu einem Künstler gelesen, mit Ausnahme Reks, daher "elitär".
Wenn man selbst Kendrick und Black Thought, RTJ etc.nicht wirklich was abgewinnen kann, die wohl einer der größten gemeinsamen Nenner sind von Leuten, mit ähnlich gestricktem Geschmack wie du, dann verstehe ich nicht, wie man auf der anderen Seite finden kann, dass Marteria, Peter Fox usw. "Rap nachhaltig versaut haben". Die haben doch mit deiner Vorstellung von Rap absolut nichts zu tun, daher "Rätsel".
Black Thought kann ich viel abgewinnen, textlich. Kendrick geht mir nicht rein, würde ich aber nie als scheiße titulieren. Auf Elzhi zb können wir uns beide einigen. Marteria hatte am Anfang viel mit meiner Vorstellung von Rap zu tun. Ich finde auch, ich habe den Niedergang oben erklärt, ehrlicherweise.
Es ist aber auch einfach schwierig, so komplexe Themen hier unmissverständlich auf den Punkt zu bringen. Wie gesagt, ich bestehe auch nicht auf meiner Meinung als Weisheit letzter Schluss. Ich gebe nur wieder, was ich damals so empfunden habe. Die Krauts Klängen immer nach kluger Auftragsarbeit, aber nie nach Charme. Und die Texte haben sich dem angepasst.
klangen
Stimmt, Elzhi habe ich vergessen. Mit "nicht viel abgewinnen" wollte ich nur ausdrücken, dass du die Qualität schätzt, sie aber dennoch bei dir nicht wirklich gespielt werden, was auch völlig legitim ist. Geht mir auch nicht um die Artist an sich, sondern nur um das Beispiel.
Gut, dass du Marteria früher viel gehört hast erklärt es dann auch und löst meine Irritation auf. Ich habe früher auch mehrdeutschen neben US Rap gehört. Aber das ist (bis auf wenige Ausnahmen) Ewigkeiten her und die damals gehörten Künstler sind mir heutzutage ziemlich egal (bis auf wenige Ausnahmen . Bin dann vielleicht zu sehr von mir ausgegangen.
Danke für die sachliche Antwort. Ich finde es generell immer schwierig, meine Gefühlslagen zu bestimmten Künstlern punktgenau zu beschreiben. Hat dann oft auch was mit der eigenen Ambiguitätstoleranz zu tun. Einen Eminem oder Nas zb fände ich wahrscheinlich grandios, wenn deren Beatpicking nicht konstant an meinem Musikgeschmack vorbeilaufen würde. Und bei höchstens durchschnittlichen Rappern wie Ruste Juxx geben mir dafür die Beats oder einprägsamen Hooks manchmal was ganz Bestimmtes, was mir dann auch langt, um es zu mögen, obwohl ich inhaltlich die Augen verdrehen müsste. Jeder von uns lebt mit seinen Widersprüchen. Das ist exakt, was mir in mancher Diskussion hier zu kurz kommt. Wobei ich mich nicht ausnehme.
Du hast wenigstens ein Sexleben -.-
Grundgedanke, Idee und Teile des Textes ganz nett, allerdings enorm kitschig das Ganze. Dann lieber etwas sprödere Alternativen wie oben genanntes Plattenbau OST oder Trettmanns Grauer Beton.
in den strophen zur abwechslung mal ne angenehm reduzierte produktion. find ich garnich mal so kacke. hook leider totalausfall