"Papa ist zurück" lautet ein Song auf Flers neuem Album "Trendsetter". Mit Spiegel Online sprach der umstrittene Berliner Rapper u.a. über Patriotismus und sein neues Image.

Berlin (mp) - Der umstrittene Rapper Fler will mit seinem neuem Album "Trendsetter" beweisen, dass er nicht nur schockieren kann. Statt den nationalistischen Anspielungen auf "Neue Deutsche Welle" soll diesmal allein die Musik überzeugen: "Ich will einen Neuanfang machen, deshalb das neue Logo". Über das Fahnenmeer während der Fußball-WM freue er sich trotzdem: "Ich glaube, dass es für Deutschland eine gute Sache ist. Die Welt sieht jetzt, dass wir uns nicht mehr im Zweiten Weltkrieg befinden, dass wir ein gutes Land und gastfreundlich sind. Die Deutschen bekommen dadurch gute Laune. Das hat mich ja oft aufgeregt an den Deutschen, dass sie mit allem unzufrieden sind."

Dass es auf seinem aktuellen Silberling dennoch wie gewohnt um Drogen und Gewalt geht, obwohl sich der Rapper an Schulen genau dagegen einsetzt, ist für ihn kein Widerspruch. Viel wichtiger sei es, die Kids zu motivieren: "Das Schlimmste ist die Perspektivlosigkeit". Es gehe nicht darum, den Kids vorzuschreiben, was sie aus ihrem Leben zu machen hätten.

"Wenn ich in Schulen gehe, dann stelle ich mich nicht hin und sage, macht eure Ausbildung, dann gehts euch gut im Leben. Weil das nicht die Wahrheit ist. Klar, macht euren Abschluss, es gibt ein wenig Sicherheit. Ich sage aber auch: Wenn Schule nicht euer Ding ist, dann macht euer eigenes Ding. Geht nicht zum Sozialamt und kassiert nicht Hartz IV, ihr müsst euren eigenen Plan haben, so wie Fler seinen eigenen Plan gehabt hat". Schließlich würden in den USA sogar Ghetto-Leute etwas aus ihrem Leben machen. Und genau das "ist Hip Hop".

Mit der Verantwortung für jugendliche Fans hat es für Fler aber auch Grenzen. Dass Hooligans und Skinheads seine Konzerte besuchen, tangiert ihn weniger: "In erster Linie bin ich Künstler. Ich kann nicht für jeden Fan die Verantwortung übernehmen. Wer meint, diese Leute schaden unserem Land, soll etwas gegen sie tun, aber nicht mir die Verantwortung in die Schuhe schieben."

Gleichwohl wolle er nicht ewig der Typ sein, der provoziere. "Es stimmt, die Menschen erreichst du auf Dauer nicht, indem du immer nur einen auf Gangster machst, sondern, indem du ihnen etwas gibst. Wenn ich darüber rappe, wie schwer meine Kindheit war, dann denken andere: Krass, wenn der mit so einer Scheißgeschichte was aus seinem Leben gemacht hat, dann schaff ich das auch."

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Fler,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Fler,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Fler,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Fler,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Fler,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Fler,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

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