Wer anders als Heino könnte der ganzen Welt zeigen, wie und was Deutschland ist?
Berlin (joga) - "Heute maßt sich jeder an, die Hymne zu singen, aber die meisten scheitern kläglich", schimpft Heino dieser Tage auf Sarah Connor. Und das nur, weil die Soul-Sängerin bei ihrem Hymnen-Vortrag anlässlich der Eröffnung der Münchner Allianz-Arena "blüh" mit "brüh" verwechselte. "Blüh" oder "Brüh", wo ist da schon der Unterschied? Mit sich selbst ist Heino offenbar weniger kritisch. Dass er 1977 für seine Schallplatten-Einspielung der deutschen Nationalhymne "nur Schimpf und Schande erntete", wie er selber eingesteht, hindert ihn nicht daran, sich als Sänger beim Eröffnungsspiel der Fußball-Weltmeisterschaft am 9. Juni 2006 ins Gespräch zu bringen.
"Es wäre der krönende Abschluss meiner Karriere, bei der WM die Hymne singen zu dürfen", zitierte Bild den Sänger, der uns im selben Blatt doch erst eine Woche zuvor seinen baldigen Abschied von der Bühne versprochen hatte. Unklar ist, ob Heino wirklich glaubt "dieser Ehre gerecht zu werden", oder ob er sich nicht vielmehr für die teuren Brillen rächen will, die ihm irgendein undankbarer Deutscher unlängst entwendete.
Die Szene zeigt sich jedenfalls geschockt, zumal den FIFA-Kommissionen derzeit ja alles zuzutrauen ist (Abseitsregel!). "Millionen von Fußballfans in ganz Deutschland spüren heute einen unerklärlichen Schmerz in der Magengegend", versucht das Fußballfachblatt 11 Freunde sein Entsetzen in Worte zu fassen. Und die taz widmet dem Thema eine 'Gurke des Tages' mit Verweis auf einen nicht sonderlich tröstlichen Nebenaspekt: "Wer anders als Heino könnte der ganzen Welt zeigen, wie und was Deutschland ist: semmelblond, haselnussblind und schwarzrotdumm."
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https://www.youtube.com/watch?v=fpvEkI8ubc4