Der britische Musiker Gary Glitter muss für drei Jahre ins Gefängnis. Ein vietnamesisches Gericht verurteilte ihn wegen Kindesmissbrauchs.
Ho Chi Minh City (ebi) - Im schlimmsten Fall hätte die Todesstrafe wegen Vergewaltigung gedroht. Nun muss der ehemalige britische Rockstar für drei Jahre ins Gefängnis, meldet die BBC. Gary Glitter wurde vorgeworfen, zwei vietnamesische Mädchen im Alter von 11 und 12 Jahren in seinem Strandhaus in Vung Tau missbraucht zu haben. An die Familien der beide Opfer muss er zudem 315 US-Dollar überweisen.
Der 61-Jährige, der stets auf unschuldig plädierte, bezeichnete das Urteil als "unglaublich" und sprach von "Verschwörung", an der britische Zeitungen beteiligt seien. Seine Haft muss er in Ho Chi Minh Stadt, dem ehemaligen Saigon, absitzen. Allerdings besteht die Chance, dass er nach einem Jahr vorzeitig entlassen wird - abzüglich der vier Monate, die er bereits in Untersuchungshaft verbrachte. Danach soll er aus Vietnam ausgewiesen werden.
"Sein unzüchtiges Verhalten hat die Würde des vietnamesischen Volks, Recht und Anstand gefährdet, deshalb muss er bestraft werden", meinte der zuständige Richter nach der zweitägigen Verhandlung. Später fügte er den Medien gegenüber hinzu, er glaube, Glitter wisse, dass er krank sei.
Die britische Botschaft in Vietnam betonte, dass beide Regierungen Kindersextourismus sehr ernst nähmen. Ob Glitters Anwalt in Berufung geht, ist noch unklar. Der Musiker war in Großbritannien bereits 1999 wegen Kinderpornografie zu einer viermonatigen Haftstrafe verurteilt worden.
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