Neue Ideen der Industrie: Wenn Spiele wie Guitar Hero sich mit der Musik von Majors gut verkaufen, sollen ihre Hersteller auch mehr blechen.
Köln (loc) - Irgendwie muss man ja seine Brötchen verdienen. Während CD-Verkäufe in den Keller rasseln, verkaufen sich musikbasierte Computer- und Konsolenspiele wie warme Semmeln. Die gebeutelte Musikindustrie reagiert nun und fordert einen Teil des Kuchens ein.
Spieleentwickler von Musik-Games wie Guitar Hero und Rock Band sollen bald mehr zahlen, um die Lizenzen der Songs aus dem Repertoire von Majors nutzen zu können.
Das forderte zumindest Warner Music-Chef Edgar Bronfman in einem Gespräch mit Analysten und schob nach: "Die Zahlungen an die Musikindustrie sind viel zu niedrig - obwohl ihre Spiele vollständig von den Rechten abhängig sind, die wir besitzen und kontrollieren".
Unter Wert verkauft.
Bronfman verglich die Lage der Industrie mit ähnlichen Vorkommnissen, bei denen ein Geschäft auf dem Rücken eines anderen gemacht wurde - er nannte dort die Einführung des iPods und MTV als schwere Schläge, bei denen sich die Musikindustrie unter Wert verkauft habe.
Doch gerade Warner hat mit Beschwerden über zu niedrige Tantiemen bei Spielen eher schlechte Karten:
Denn Guitar Hero gehört über seinen Hersteller Activision zum Vivendi-Konzern - dem wiederum gehört das weltweit größte Label Universal Music. Klar, dass man da auf günstige Angebote im eigenen Musikkatalog zurückgreifen kann; sogar ein eigener Downloadshop als Konkurrenz zu iTunes ist bei Activision in Planung.
Keine leere Drohung.
Bronfmans wenig versteckte Drohung an die Spieleentwickler ist dehalb: Erhöht die Tantiemen - oder wir werden unsere Musik von den Spielekatalogen zurückziehen. Dass dies keine leere Drohung ist, musste jüngst auch Last.fm erfahren: Nach Clinch mit Warner wegen angeblich zu geringer Gebühren nahm der Musikriese seine Songs im Juni kurzerhand aus dem Radio-Angebot.
23 Kommentare
Musikindustrie und unter Wert verkauft ... dass ich nicht lache!
Die Sache mit Shackler’s Revenge nimmt immer groteskere Züge an.
@laut.de (« Irgendwie muss man ja seine Brötchen verdienen. Während CD-Verkäufe in den Keller rasseln, verkaufen sich musikbasierte Computer- und Konsolenspiele wie warme Semmeln. Die gebeutelte Musikindustrie reagiert nun und fordert einen Teil des Kuchens ein. »):
So schaut's wohl aus...
Aber hey, so bekommt man auch solche Konzepte prima kaputt.
Ich glaube beim Downloaden ist nicht nur das geld nen Problem, sondern auch der Faktor Zeit.
Beispiele
CD kaufen im Laden: Dafür müsste man sich ja erst bewegen.
CD Bestellen: Da muss ich ja mindestens 1-2 Tage warten
Download: Da krieg ichs in nen paar Minuten. Allerdings nehm ich die Illegale Version, da ich dort nicht zahlen muss und ich kanns mir wenigstens vernünftig aufn Ipod ziehen. (Und das sooft ich will!)
Ich denke mal, dass die Zeit auch ne kleine Rolle spielt. Es ist einfach bequemer das Zeug ausm Inet zu saugen.
Das Zeitproblem ist bei MIR eigentlich kein entscheidener Faktor.
@Anonymous (« Es is halt mittlerweile so, dass viele Leute nichts mehr falsches daran sehn Musik kostenlos runterzuladen!
Mir gehts genauso, ich bin Schüler und krieg im Monat so 60 € mit Taschengeld un Arbeiten zusammen, und einmal weggehn kostet schon mindestens 10 € und andre Sachen müssen ja auch noch angeschafft werden, da bleibt eben kein Geld mehr für CDs übrig, was allerdings nich heißt dass ich auch mal gern aufn Konzert geh! »):
* Sparen?
* Weniger weggehen?
* Mehr arbeiten?
* Überlegen welche von den mysteriösen "anderen Sachen" wirklich angeschafft werden müssen...
* Warum ist es OK die Musik zu klauen, aber nicht OK die Zeche zu prellen?
* Der iPod wird bezahlt aber der Inhalt nicht?
* Gibt es ein Grundrecht auf kostenlose Musik?
* dann möchte ich das gleiche für Cabrios - kann ich mir derzeit nämlich grad auch nicht leisten.