Nach der Review seiner Platte stürmte der Rapper mit einigen Verbündeten die Berliner Redaktion.

Berlin (hns) - Die Kollegen von rap.de sahen sich gestern ihrer Klientel von Angesicht zu Angesicht gegenüber: Gegen 14.30 Uhr stürmte Rapper Blokkmonsta mit vier oder fünf anderen Personen im Schlepptau die Redaktionsräume in Berlin-Kreuzberg.

Hier kam es zur geforderten Aussprache mit Chefredakteur Marcus Staiger, der sich in einer CD-Review missfallend über Blokkmonstas neueste Platte geäußert hatte. Vor dem Haus sei der Streit dann eskaliert, und Staiger im Handgemenge zu Boden gegangen.

"Die Faust kam so schnell, ich habe sie gar nicht kommen sehen", so Staiger über seine Auseinandersetzung mit dem Rapper. Obwohl er die Aktion als Angriff auf die Pressefreiheit sieht, will der Musikjournalist den Berliner Rapper nicht anzeigen.

"Natürlich werde ich wegen eines Faustschlags nicht zur Polizei gehen", zitiert ihn die offizielle Stellungnahme der Redaktion, "aber mundtot lassen wir uns durch so eine Aktion auch nicht machen."

Bekennerschreiben via Twitter

Unmittelbar nach der Aktion bekannte sich Blokkmonsta öffentlich zu der Tat. Via Twitter teilte er mit, dass er "[g]rade vom Rap.de Büro wiedergekommen [sei], wo [er] Marcus Staiger mit einem Schlag Knock Out geschlagen habe wegen seiner netten, falschen Review:)."

Dass der Rapper nichts von gängigem Konfliktmanagement hält, lässt er auch in seinen Songtexten durchscheinen. Staiger zitiert ihn in der bemängelten Review wie folgt: "Gibt's Probleme – gibt es Bang, scharfe Waffe Magazin / in den Körper, dann verbrenn Überreste mit Benzin."

Hatte Blokkmonsta Glück?

Das Blog Kingshit.net vermutet derweil, dass Blokkmonsta wohl im Falle eines fairen Kampfes der Unterlegene gewesen wäre. Marcus Staiger praktiziert seit Jahren Mixed Martial Arts, was sich für den Rapper in einer echten Eins-gegen-Eins-Situation wohl negativ ausgewirkt hätte.

75 Kommentare

  • Vor 13 Jahren

    staiger, dein zurückweichen vor dem pöbel und dem pack ist als signal ebenso unangebracht wie verheerend falsch.

    recht muss und darf dem unrecht nicht weichen, sonst erhalten die proleten-sturmabteilungen nur aufwind für den nächsten enterangriff. und die presse geht nur noch bewaffnet zur arbeit und lebt mit geheimnummern und ebensolchen adressen.

    staatsanwaltschaft wird in anbetrawcht des immensen öffentlichen interesses sicherlich ohnehin von allein ermitteln; auch ohne strafantrag.

    wer uns und die mühsam errungene pressefreiheit des landes attackiert, braucht da auch nicht die geringste schonung. deren kniescheiben und kauleisten auch nicht

  • Vor 13 Jahren

    @dein_boeser_Anwalt (« staiger, dein zurückweichen vor dem pöbel und dem pack ist als signal ebenso unangebracht wie verheerend falsch.

    recht muss und darf dem unrecht nicht weichen, sonst erhalten die proleten-sturmabteilungen nur aufwind für den nächsten enterangriff. und die presse geht nur noch bewaffnet zur arbeit und lebt mit geheimnummern und ebensolchen adressen.

    staatsanwaltschaft wird in anbetrawcht des immensen öffentlichen interesses sicherlich ohnehin von allein ermitteln; auch ohne strafantrag.

    wer uns und die mühsam errungene pressefreiheit des landes attackiert, braucht da auch nicht die geringste schonung. deren kniescheiben und kauleisten auch nicht »):

    Schön gesagt.

  • Vor 13 Jahren

    Is das arm, Ich find actio et reactio in diesem Fall voll fürn Arsch. Hoffen wir mal, dass die Knalltüte trotzdem mit Konsequenzen rechnen muss.