Schlager-Promis zürnen: Der Tatort aus Sachsen, den fast 10 Millionen sahen, verhöhne das Genre.

Dresden (ebi) - "Dieser 'Tatort' war überflüssig und verhöhnt nicht nur meine Kollegen, sondern auch unsere vielen Fans." Heino ist stinksauer auf die ARD und ihre diesmal in der Musikbranche bzw. im Umfeld eines Schlagerfestivals angesiedelten Tatort-Folge: "Das Drehbuch kann nur ein Mann geschrieben haben, der von banalen Vorurteilen gegenüber Volksmusik geprägt ist und sich nie wirklich mit uns beschäftigt hat", diktiert der 77-Jährige der Bild-Zeitung in den Block.

Gestern flimmerte der Krimi "Auf einen Schlag" - der erste Fall des neuen weiblichen Ermittlerteams aus Dresden - über die Mattscheibe. Inhalt: Mord in der Schlager-/Volksmusik-Szene. Auch Marianne und Michael zürnen: "Den Machern ist nichts Besseres eingefallen, als unsere Branche gehörig durch den Dreck zu ziehen. Schade, dass man uns Volksmusiker immer so negativ darstellen muss". Drehbuchautor Ralf Husmann zeichnet für "Stromberg" verantwortlich.

Schlager-Fans "kaufen sogar noch CDs"

Von ihm fühlen sie sich durch den Kakao gezogen: Liedtexte, Heile Welt-Fassade, die Scheinehe des Duos Toni & Tina - offenbar zu viel für die Nerven der 'echten' Schlagerstars. Ein Musikmanager im Film erklärt seinen Wechsel aus dem Rock- ins Schlagerbiz dann auch noch so: "Hier sind die Fans, die noch Geld haben. Die streamen oder rippen nicht, hier kaufen sie sogar noch CDs".

Und da gestern Abend laut der ARD fast 10 Millionen zuschauten, fühlten sich Heino und Co. offenbar bemüßigt, ihre Empörung über die letztendlich fiktionale Story publik zu machen. Dabei scheint sie nicht mal der Aufwand, den die Macher des Films betrieben, versöhnlich zu stimmen: Für die Tatort-Folge wurden extra stilechte Schlager namens "Mein Sachsen", "Mein Schatz" und "Stark Sein Für Zwei" komponiert. Diese verantwortete übrigens Tele- und Die Höchste Eisenbahn-Sänger Francesco Wilking mit. In der ARD-Mediathek lassen sich die drei Songs extra noch nachhören.

Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung spricht Wilking auch über seine musikalischen Feldstudien für den Schlager-Tatort. Dabei zeichnet er ein Bild, dass Heino und Kollegen noch saurer aufstoßen dürfte: "Im volkstümlichen Schlager hat sich so eine fiese Kombination etabliert, aus Bums-Beat und virtuos gespieltem Akkordeon ... Da wird ganz oft Mallorca mit dem Zillertal verbunden".

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Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof) Heino,  | © laut.de (Fotograf: Rainer Keuenhof)

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10 Kommentare mit 9 Antworten

  • Vor 8 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 8 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 8 Jahren

    Also wirklich - Hätte man diese Story mit Hard- oder Heavybands gedreht, dann wären "Sex, Drugs and Rock´n´Roll" der Mörder gewesen. Ich persönlich hätte einen Auftritt der E-StreetBand samt dem Boss auch geschmacklich vorgezogen, aber das Volkxmusik-Publikum und die entsprechenden Stars sollen doch zu Ihrer Welt stehen. Da darf dann auch mal ein Mord passieren. So schlimm fand ich die Darstellung jetzt nicht uns auch nicht weit weg von der Realität.
    Ich fand den Tatort zwar Verbesserungswürdig, aber klasse!

    • Vor 8 Jahren

      der unmut über den tatort seitens der schlagerszene ist wohl eher auf die these zurückzuführen,dass man im schlager das publikum noch wie blöd melken kann, da man dort anscheinend das loadusertum noch nicht entdeckt hat.
      da sehen natürlich einige ihre möglichkeit, mit relativ geringem aufwand, ein sehr angenehmes leben führen zu können in weite ferne entschwinden.