Den Erfolg der britischen Indie-Band The XX in Deutschland hatte niemand auf der Rechnung. Alle Konzerte sind ausverkauft.

Berlin (mis) - Vergangene Woche startete die britische Band in Stuttgart bereits ihre zweite, komplett ausverkaufte Tournee zum Debütalbum. Ein Phänomen: Der Run auf Tickets war so enorm, dass der deutsche Konzertveranstalter Creative Talent gestern für München und Köln schnell noch zwei größere Hallen buchte. Dort spielen The XX nun in den 2000er-Locations Tonhalle und E-Werk.

Erfolgswelle nicht abzusehen

Nach der Album-Veröffentlichung im vergangenen Jahr war diese Entwicklung selbst für Eingeweihte noch nicht abzusehen. Nur Szene-Kenner wussten bis dato vom unglaublich luftigen und sparsam instrumentierten Single-Appetizer "Crystalized", der auch rasch Begeisterung in einschlägigen Online-, Print- und Radioredaktionen auslöste. Der Status 'Insidertipp' war gefestigt.

Neue Form des Pop-Minimalismus

Das dazugehörige Album schien der melodischen Stärke der Single auf den ersten Eindruck nicht zu folgen: Die zehn weiteren Songs feierten stattdessen die Liebe zum Sublimen, zeigten Interesse an einer übergeordneten Atmosphäre und kreierten mit den zerbrechlichen Beats und dem emotionslosem Wechselgesang der männlichen und weiblichen Bandmitglieder eine neue Form des Pop-Minimalismus.

Hype im Web 2.0-Medienzeitalter

"Die Band war zunächst ein klassisches Berlin Mitte-Thema", erinnert sich Anja Moessle von Creative Talent an die ursprüngliche Club-Tour im Oktober. Die Shows liefen für einen Newcomer "absolut zufriedenstellend", das gemütliche Berliner Lido war sogar ausverkauft.

Mit der Nachricht, dass Keyboarderin Baria Qureshi die Band inmitten der laufenden Tour wegen Erschöpfung verlässt, erregten The XX erstmals größere Aufmerksamkeit. Das Konzert in Stuttgart entfiel, die Band reiste erst mal wieder zurück nach London.

In der Zwischenzeit sprach sich die Qualität des Debütalbums in Windeseile herum, und "schon im November war klar, dass wir sie noch mal nach Deutschland holen würden", so Moessle über die verwunderlichen Wege eines Hypes im Web 2.0-Medienzeitalter. Der augenblickliche Erfolg sei "phänomenal".

Album-Installation am Alexanderplatz

In Berlin, wo morgen zwei Shows am selben Abend im Astra angesetzt sind, erhält das Trio ab heute sogar museale Ehren. Bis zum 25. Januar ist im HBC am Alexanderplatz die Installation "The XX: A Sculpture Of The Album" des britischen Künstlers Saam Farahmand zu sehen, eine "Interpretation des erfolgreichen The XX-Debütalbums". Der Eintritt ist frei.

The XX-Konzertabsage:

Die Konzerte in München und Köln müssen leider entfallen, da der Vater von Romy Madley Croft verstorben ist. Laut Creative Talent wird eine Entscheidung über die weiteren Liveaktivitäten in Kürze getroffen. Bis zur deren Bekanntgabe behalten die Karten ihre Gültigkeit für die möglichen Nachholtermine.

25.02. München - Tonhalle
27.02. Köln - E-Werk

Fotos

The XX

The XX,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) The XX,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

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