In "Right Time To Thiel" porträtiert der Moderator des ZDF Magazin Royale den Investor als Bösewicht in Bond-Tradition.
Köln (dol) - "You play by the rules, he owns the game!" - Jan Böhmermann hat dem Risikokapitalgeber Peter Thiel einen Song gewidmet. In der Tradition der dramatischen Big-Band-Titelstücke der James-Bond-Reihe porträtiert "Right Time To Thiel" den Unternehmer als klassischen Bösewicht. Auch visuell orientiert sich das Musikvideo an den aufwändigen Vorspannen. Von den Szene-Projektionen auf leicht bekleidete Körper wie in "Goldfinger" bis zu den Spiegelungen und Animationen im Stile der Opening Credits von "Skyfall" variiert Böhmermanns Team die seit Jahrzehnten etablierten Elemente. Dem mengen sie mannigfache Verweise auf Thiels diabolisch anmutende Tätigkeiten und einen Schuss Riefenstahl-Ästhetik bei.
Im "ZDF Magazin Royale" gab Böhmermann einen Einblick in die unternehmerischen Tätigkeiten Peter Thiels. 1998 gehörte Thiel zu den Gründern des Bezahldienstes PayPal, den sie vier Jahre später für einen Milliarden-Betrag an eBay verkauften. Seitdem tritt er vor allem als Wagniskapitalgeber in Erscheinung. So stieg er bereits 2004 bei Facebook ein. Mit seinem Unternehmen Founders Fund investierte er in zahlreiche Startups wie Spotify, Airbnb, LinkedIn, SpaceX oder den kontroversen Big-Data-Riesen Palantir Technologies, der bereits seit knapp zehn Jahren mit zahlreichen US-Behörden kooperiert und zunehmend nach Europa greift.
Böhmermann geht auch auf die politischen Aktivitäten des Investors ein. Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der langjährige Trump-Unterstützer Thiel den Verwaltungsrat von Mark Zuckerbergs Meta Platforms verlassen wird, um sich verstärkt auf die Politik zu konzentrieren. So unterstützt er zwei trumpfreundliche republikanische Senatskandidaten bei den anstehenden Zwischenwahlen. Den noch immer im Fokus der ÖVP-Korruptionsaffäre stehenden ehemaligen österreichischen Bundeskanzler Sebastian Kurz hat er unlängst als 'Global Strategist' eingestellt.
Peter Thiel experimentiere mit "alternativen Regierungsformen", weil Freiheit und demokratische Kontrolle seiner Ansicht nach unvereinbar sind. Der Journalist Max Chafkin von der Bloomberg Businessweek beschreibt die postdemokratischen Überzeugungen des Tech-Moguls als "extremistisches libertäres politisches Projekt: eine Reorganisation der Zivilisation, die die Macht von traditionellen Institutionen – etwa Mainstreammedien, demokratisch gewählten Parlamenten – zu Start-ups und den Milliardären, die sie kontrollieren, verlagern würde."
4 Kommentare mit 20 Antworten
Mein Mann hat mich wegen einer anderen Frau verlassen, er sagte, er wolle sich scheiden lassen, Dr. Sacre hilft mir mit seiner Macht, meinen Mann zurückzubekommen, er sagt die Scheidung ab und wir sind wieder zusammen. +2349076034359)
Frau Astrid Zehbe
Heinz hat keinen Bock mehr Astrid, seh es bitte endlich ein! Wegen dir hat er hier auch schon länger nicht gepostet!
Dr. Sacre hat auch mir mit seiner Macht geholfen! Meine Frau Astrid Zehbe hat mich mit wegen eines anderen betrogen, sie wollte sich scheiden lassen! Dann hat er mit Hilfe eines Kronkorkens und etwas Balistol-...Augenblick mal...Astrid???!!
Dr. Sacre kommt regelmäßig zum Schachspiel bei mir vorbei. Er meinte, es läge hier ein klassisches Mißverständnis vor. Die Probleme vieler Männer - so besage schon ein alter Schüttlerreim -, das seien Frauen, die
"sie erst nicht an die Scheiden lassen
und sie dann wegen Leiden schassen".
Er meint, das wirkungsvollste Gegenmittel seien saftige Rechnungen seinerseits über die Nutzung der Macht. Erstens weil der große Philosoph, Kochbuchautor und Frauenversteher Obi-Wan Kenobi bereits die Macht definierte als "eine Metapher, die unsere Ignoranz beschreibt", zweitens weil sich die Männer nach Belastung der Kreditkarte mit dem Rechnungsbetrag einen Auszug oder das Baggern vor fremden Haustüren nicht mehr leisten könnten.
@Dr. Sacre: falls Du das hier liest - mein nächster Zug ist Bauer Zeh3 schlägt Be4 und gibt dem Herrn Springer auf Zeh5 bald einen Arschtritt.
Gruß
Skywise
Finde die musikalischen Dreingaben jetzt nicht sonderlich scheiße, aber iwie auch IMMER total unnötig, seit dem Dende nicht mehr am Start ist. Diesmal immerhin keine Musicalnummer.
Jepp. Böhmermanns Sendungen sind exzellent, aber manche Musiknummern kommen etwas gezwungen. Hätte er jetzt eine Top-Sängerin eingeladen, wärs vielleicht was charmanter geworden. Überflüssig wäre es trotzdem.
Zumal Dende hier oft besser und unverkopfter war als auf seinen letzten beiden Alben.
Hä, ist doch klar?! Die Musiknummern lassen sich schnell und gut bei Youtube (oder Spoddify) konsumieren, sind kurzweilig, idr gut gemacht und führen die Zielgruppe an das "Gesamtprodukt" heran, sprich: über den Song zur Sendung.
Seit Dende weg ist, geht es mit der Sendung steil bergab.
Klar. Der Typ, der ein-zwei Minuten rappen durfte, hat natürlich die ganze Sendung ausgemacht.
Musikalisch schon. Inhaltlich wurde es danach sogar deutlich besser. Ohne dass es einen Zusammenhang gäbe.
Schaut man sich den Zustand unserer "Demokratien" und die Kompetenzen der gewählten "Volksvertreter an, dann muss man sich schon die Frage stellen, ob es nicht bessere Herrschaftsformen gibt. Letztendlich verwalten Politiker nur das, was Menschen wie Thiel aufgebaut und finanziert haben. Dann sollte man dieser Elite, ohne die unserer Gesellschaft massive Regression widerfahren würde, doch einfach mehr Macht geben.
Zu offensichtlich dummes Getrolle. Trotzdem viel Glück! Vielleicht beißt ja jemand an.
Gibt ja inzwischen auch eigtl mehr als genug dieser alt-right Trollhurensöhne auf laut.de.
@DerWeiseHai:
Ist ja nicht zwangsläufig alt-right, was Friebe will. Im Kern sagt er ja "ich wünsche mir eine Gesellschaft, in der ich so lange das Geld aus der Tasche gezogen bekomme, bis ich endlich als der arme, unmündige Scheißhaufen ohne Rechte behandelt werden darf, der ich gerne sein möchte".
Auf so ein Konstrukt haben die Rechten kein Patent, Monopolstellungen und Entrechtung kann man auch im linken Sektor kriegen.
Ändert nichts dran, daß Dein Satz richtig ist.
Gruß
Skywise
@Skywise
Typen wie der wünschen sich wohl eher eine starke Regierung, oder einen starken Führer, der alles zu ihrem Vorteil regelt. So weit, dass ganz viele genauso denken und der Führer erst recht seine eigenen Interessen verfolgt und er also am Ende der Gelackmeierte ist, denkt er und denken auch all die anderen selbsternannten Demokratiekritiker natürlich nicht. Dumme, egoistische Mitläufer. Wobei bei Friebe durchaus eine enge geschwisterliche Verwandtschaft der Eltern im Raum steht.
"Schaut man sich den Zustand unserer "Demokratien" und die Kompetenzen der gewählten "Volksvertreter an, dann muss man sich schon die Frage stellen, ob es nicht bessere Herrschaftsformen gibt."
All-Time-Classic, ich liebe es.
Wer sich intensiv mit libertärer Theorie beschäftigt wird schnell feststellen wie viele Vorteile so ein System bietet aber die Menschen sind leider (noch) nicht bereit für diesen Schritt. Man kann nur hoffen dass wir die ersten Projekte dank visionären Investoren wie eben Thiel noch erleben und uns von unserem schuldigen Gewissen die Demokratie als beste Verwaltungsform zu begreifen endlich lösen können.
https://youtu.be/HTN64g9lA2g
@Mangoboy:
Mit Libertarismus braucht sich im Prinzip nur jemand zu beschäftigen, der sich mit Philosophie befaßt. Die angeblichen "vielen Vorteile" zerschlagen sich im Normalfall relativ schnell, wenn man mal hinterfragt, wie diese zustande kommen sollen, denn meistens ist zwischen dem Ist-Zustand und dem Soll-Zustand ein Zauberstab abgebildet, der beschriftet ist mit "An dieser Stelle geschieht ein großes Wunder".
Und in Zeiten, in denen man ernsthaft darüber nachdenken muß, wie man mit bestimmten Ressourcen umzugehen gedenkt, verbietet sich eigentlich so ziemlich jede Idee, die in der Breite auf moralische Bankrotterklärungen und auf die Herrschaft der Ellenbogen setzt. Es ist ziemlich wahrscheinlich, daß der Libertarismus das ultimative System darstellt. Aber halt das ultimativ finale System, ehe die komplette Menschheit zum Deubel geht.
Gruß
Skywise
Die ganze Sendung auf dem Hannes Bond Bösewicht Narrativ aufzubauen hat schon sehr viel Spaß gemacht. Inhaltlich dennoch furchtbar gruselig. Die Mischung politische Kritik in Comedy zu verpacken macht Herr Böhmermann ganz anständig. Trotzdem mag ich persönlich John Oliver lieber. Sein Humor ist mir einfach näher.
Der Song und das Video sind allerdings tatsächlich sehr beeindruckend geworden. Das Team dahinter ist wirklich Spitzenklasse.
Ich finde die liberträren Ideen grundsätzlich nicht so verkehrt. Aber letztlich leben wir in einer so komplexen Gesellschaft, dass wir uns fast gar nicht anders als demokratisch und mit einem relativ großen öffentlich-rechtlichen Verwaltungsapparat organisieren können. Bildung, Afallbeseitigung, Abwasserbeseitigung, Frischwasserversorgung, öffentliche Sicherheit, etc. komplett ohne Staat zu organisieren halte ich für extrem gefährlich. Libertarismus ist dann letztlich mittelbar wohl eher ein harter Sozialdarwinismus. Für Leute wie Thiel sicher sehr bequem. Für viele andere sehr schlimm.
Guter Punkt. Liberalismus endet genau wie der Sozialismus beim einzelnen. Kompromisse müssen nun mal sein, auch wenn der kleinste gemeinsame Nenner manchmal Scheisse ist. Immerhin hat man sich darauf geeinigt.
" Dann sollte man dieser Elite, ohne die unserer Gesellschaft massive Regression widerfahren würde, doch einfach mehr Macht geben."
Was aufgebaut hat doch eher mein Dachdecker z.B. - als so ein Herr Thiel. Und der braucht auch keine Macht, sondern eher seine Ruhe vor leistungsarmen Mitverdienern.