Finnland im Lordi-Fieber: Nach der triumphalen Heimkehr der Eurovision-Helden bekommen nun finnische Blätter Probleme, die es wagen, Lordi und Co. unmaskiert abzubilden.
Helsinki (ebi) - Bis zu 90.000 Finnen hatten ihren Nationalhelden vergangene Woche bei der Heimkehr in Helsinki einen triumphalen Empfang bereitet. Sogar Präsidentin Tarja Halonen ließ es sich nicht nehmen, Fronter Tomi Putaansuu zu begrüßen. Nebenher brach die Menge beim Singen des Eurovision-Siegertitels "Hard Rock Hallelujah" auch gleich noch den Weltrekord im Massen-Karaoke, berichteten die Veranstalter stolz. Lordi-Fans tun für ihre Band eben alles.
Und so bekommt das Blatt Seiska, das Putaansuu gegen seinen Willen in Finnland erstmals unmaskiert abbildete, derzeit richtig Ärger. Nach der empörten Reaktion des Publikums auf das sieben Jahre alte Foto meldeten sich viele Abonennten ab, mindestens zwei Firmen cancelten sogar ihre Werbekampagnen in dem Magazin. Über 200.000 Menschen hatten mit ihrer Online-Unterschrift zum Boykott aufgerufen. Das Blatt entschuldigte sich öffentlich und gelobte Besserung. Auch andere Zeitungen, die Lordi-Bandmitglieder unmaskiert zeigten, zogen den Schwanz ein, schreibt die BBC.
Kein Wunder, wurde vor dem Seiska-Verlagsgebäude sogar protestiert. Allerdings folgten dem Aufruf nicht ganz so viele Fans, wie die Polizei erwartete. Der Lordi-Chef rief seine Anhänger derweil zur Vernunft auf. Die Band wolle inkognito bleiben, und die Fans wünschten, dass dies gefälligst respektiert werde, erklärt eine finnische Medienexpertin und fasste den Aufruhr nach dem Eurovision-Sieg schon mit dem passenden Begriff zusammen: "Lordigate".
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