Nachdem die Tauschbörse Morpheus wegen eines Updates des Fasttrack-Protokolls für einige Tage lahm lag, gibt es jetzt erste Schuldzuweisungen.

Konstanz (ahi) - Wegen angeblich ausgebliebener Lizenzzahlungen von Morpheus/Musiccity an die Betreiber des Fasttrack-Netzwerks, stellten diese ihr Protokoll um, ohne Morpheus zu benachrichtigen. Seitdem konnten die Nutzer nicht mehr mit ihren Morpheus-Clients auf das Netzwerk zugreifen. Vor einigen Tagen erschien nun die neue Version von Morpheus, doch schon gibt es wieder Probleme.

In der aktuellen Version gab es einige Änderungen, von denen die wichtigste die Integration des Gnutella-Protokolls ist. Jetzt kann man sich auch mit Morpheus in das Gnutella-Netzwerk einloggen und erreicht so einige hunderttausend zusätzliche Tauschbörsen-Anhänger. Morpheus CEO Steve Griffin hatte dies schon vor ein paar Monaten angekündigt und erklärte, dass so selbst im Falle einer möglichen Schließung von Fasttrack aus rechtlichen Gründen, Morpheus weiter funktionsfähig bliebe.

Steve Griffin erklärte jüngst, Probleme mit der neuen Morpheus-Software könnten im Zusammenhang mit Attacken auf die Benutzer stehen. Anscheinend würde eine Hintertüre im Fasttrack-Protokoll ausgenutzt um die Registry der Benutzer zu modifizieren. Außerdem seien die Ad-Server von Musiccity, die Werbebotschaften an die Morpheus-Software senden und damit die einzige Einnahmequelle für Musiccity darstellen, angegriffen worden.

Prompt wurde die Gerüchte laut, die Konkurrenz stecke dahinter. Steve Griffin zog jedenfalls in Erwägung, in zukünftigen Versionen von Morpheus ganz auf Fasttrack zu verzichten und auf Gnutella umzusteigen. Die Fasttrack-Betreiber weisen jedoch jede Schuld von sich. Nichtsdestotrotz ufert der Kampf um die Vorherrschaft der p2p-Netzwerke immer mehr zu einer Schlammschlacht aus. So bietet der Morpheus-Konkurrent Kazaa mittlerweile einen Download an, über den bestehende Morpheus-Installationen in einen Kazaa-Client umgewandelt werden können.

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