Nach Colleges und Universitäten nimmt die US-Musikindustrie jetzt Firmen ins Visier.

Konstanz (cl) - Nachdem die Recording Industry Association of America (RIAA) im vergangenen Monat 2.300 Briefe an verschiedene Universitäten und Colleges in den USA verschickt hatte, in denen über die rechtliche und moralische Lage des Filesharings aus Sicht der Plattenindustrie aufgeklärt wurde, folgte in dieser Woche ein schriftlicher Aufruf an US-Unternehmen. In rund 1000 Briefen wurden die Firmen aufgefordert, Filesharing unterbindende Software zu installieren, um Copyrightverletzungen und Internetpiraterie zu stoppen.

Die Musikindustrie kämpft seit längerem mit aller Härte gegen Napster, KaZaa, Gnutella und Konsorten. Erfolgreich war sie bisher lediglich bei Napster. Der P2P-Anbieter musste bekanntlich dicht machen. Nun scheint es so, als sei die Musikindustrie zu der Einsicht gelangt, dass der Internetpiraterie betreibende Normalo-User weniger von den eigenen Vier Wänden, als viel mehr von Universitäten und Firmen aus operiert.

"Wir drängen sie, alle nötigen Schritte einzuleiten, die einen Missbrauch ihrer Netzwerke für Copyrightverletzungen verhindern", heißt es in dem Brief. In dem Schreiben wird der Sachverhalt mit Ladendiebstahl verglichen. Anders als im Falle der Colleges und Universitäten scheint es ansonsten keine moralische Aufklärung über die Illegalität von KaZaa und anderen Plattformen zu enthalten.

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