Während die RIAA weiter gegen illegale Tauschbörsen kämpft, kann die offizielle Downloadplattform Pressplay mit BMG das vorletzte große Label unter Vertrag nehmen.
New York (cl) - Der Online Musikvertrieb Pressplay hat einen Lizenzvertrag mit dem Label BMG unterschrieben. Dadurch kann das von Vivendi Universal und Sony gemeinsam gegründete Unternehmen unter anderen auch die Werke von Presley und Houston zum Download anbieten: vier der fünf großen Labels arbeiten nun mit Pressplay, lediglich die Warner Music Group sperrt sich momentan noch.
Der Service wurde Anfang des Jahres eröffnet. Vivendi und Sony wollten gegen die Flut der P2P-Tauschbörsen angehen und die Leute dazu zu bringen, nicht mehr illegale Tauschbörsen wie Napster oder Kazaa zu nutzen.
Pressplay erlaubt den Nutzern gegen einen festen monatlichen Betrag Musik aus den Katalogen zu kaufen. Kritik wurde laut, als bekannt wurde, dass die Benutzer nach Abmelden des Services keinen der gekauften Songs behalten dürfen. Zudem ist das legale Angebot von Pressplay selbst mit nunmehr etwa 120.000 Songs lächerlich klein im Vergleich zu der Vielfalt an bekannten und raren Songs, die sich auf illegalen Börsen tummeln.
Um diesen weiter das Leben zu erschweren, verschickten RIAA und MPAA zuletzt ca. 2300 Briefe an Colleges und Universitäten in Amerika. Darin machen die Labelvertretungen auf die Illegalität von Filesharing sowie auf die moralischen und gesetzlichen Aspekte aufmerksam.
"Diebstahl ist ein hartes Wort", heißt es in dem Brief, "aber das ist es. Ganz einfach. Wie Deputy Assistant Attorney General John Malcolm kürzlich sagte: 'Diebstahl ist Diebstahl ist Diebstahl. Ob es nun heimlich, indem man etwas in seine Tasche steckt, oder durch einen Mausklick getan wird.' "
Auch weist der Brief auf die wichtige Funktionen der Colleges hin. "Colleges und Universitäten sind der Ort, wo das Bewusstsein der jungen Studenten geformt wird. Ein grundlegender Teil der Arbeit ist die Lehre über Ethik, persönliche Verantwortung und Respekt vor dem Gesetz", so Sheldon E. Steinbach vom American Council of Education in dem Brief.
Schließlich enthält der Brief eine Liste von vier Gesellschaften, die Bandbreitenmanagment-Tools anbieten, die vollständig illegales Filesharing unterbinden. Was angesichts der Tatsache, dass Statistiken von einer Universität berichten, die bis zu 75% ihrer gesamten Bandbreite dazu verwendet haben soll, P2P-Uploads zu unterstützen, sinnvoll erscheint ...
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