Die Popikone lädt ein Video ihres verkorksten ESC-Auftritts auf Youtube - und klingt plötzlich ganz anders als am Samstag.

Tel Aviv (mofe) - Das geplante Higlight des diesjährigen ESC-Finales ging gehörig in die Hose. Popstar Madonna trat mit zwei Songs in Tel Aviv auf, ihrem 30 Jahre alten Hit "Like A Prayer" und der neuen Single "Dark Ballet" zusammen mit Rapper Quavo. Allerdings traf die Sängerin dabei kaum einen Ton. Die Reaktionen schwankten zwischen Ungläubigkeit und Belustigung. Live-Kommentator Peter Urban versuchte es noch mit Nachsicht: "Sie haben es am Anfang gemerkt, hier wurde live gesungen - auch Weltstars müssen mit solchen Situationen kämpfen". Nun hat Madonna den Auftritt in ihren YouTube-Kanal geladen, allerdings in einer stark nachbearbeiteten Fassung.

Auf dem ESC-Kanal war ihr Auftritt nicht veröffentlicht worden. Vielleicht aufgrund der kontroversen Inszenierung, oder aber, weil man über diesen unwürdigen Karrieretiefpunkt der Amerikanerin lieber den Mantel des Schweigens ausbreiten wollte. Dass die Popikone nun glaubt, der Welt unbemerkt eine geschönte Variante unterjubeln zu können, ist doch reichlich dreist. Zumal nicht einmal die nachbearbeitete Madonna wirklich gut klingt.

Bei der ganzen Debatte um ihren Gesangsvortrag gerät fast in Vergessenheit, dass der Auftritt auch visuell eine ziemliche Vollkatastrophe gewesen ist. Wenn man von Mönchen begleitet eine Treppe hinuntersteigt, kann man so viel nicht falsch machen - sollte man meinen. Die Choreographie zu ihrem neuen Song "Dark Ballet" war jedoch schlicht und ergreifend hanebüchener Unsinn.

Sie pustete Blumenmädchen in Gasmasken (geschmackvoll!) um, doch am Ende reichen sich Israel und Palästina friedlich die Hände, nachdem Madonna ihnen "Wake Up" entgegen haucht. Die Sängerin selbst mag das als eine "Botschaft für Frieden und Einheit" deklarieren und sich zur "Freiheitskämpferin" stilisieren, alle anderen dürfen über derart naive Bilder gerne den Kopf schütteln.

Fotos

Madonna

Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur) Madonna,  | © Live Nation (Fotograf: Kevin Mazur)

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6 Kommentare mit 20 Antworten

  • Vor 4 Jahren

    Autotune-Biatch!

    Hab zwar nur recht kurz reingezappt, aber dieser Peter Urban hatte irgendwie bei jedem Auftritt was zu kacken, oder? Diese vielen digitalen Effekte, oh nein, heititeiti etc.

    • Vor 4 Jahren

      Der Typ war fast das Unerträglichste am ESC. Nächstes Jahr bitte Buschmann kommentieren lassen.

    • Vor 4 Jahren

      hehe, urban ist großartig. der ist alter moderatorenadel, seit jahrzehnten voll im thema und war langew zeit der einzige, der bei entsprechenden vorträgen angebrachten, wundervollen, norddeutschen sarkasmus walten ließ.

      der ist verdammt gut und hochkompetent in dem, was er macht. die wenigen tatsächlich talentierten acts begleitet er dann auch auf ihrem künstlerische weg; spielt beispielsweise oft den hervorragenden salvador sobral. rbans kritische liebe zur veranstaltung ist eigentlich grimmepreiswürdig.

    • Vor 4 Jahren

      Das peinlichste ist, dass er die einfachsten Wörter selbst nicht aussprechen konnte und verdammt viele Stotterer hatte aber andere konnte er super kritisieren. Und kann sein dass er mal gut war aber er ist es anscheinend nicht mehr und lässt sich für so eine Scheiße bezahlen.

  • Vor 4 Jahren

    "Madame ❌ is a freedom fighter................I am grateful. For the opportunity to spread the message of peace and unity with the world."

    schon klar, und wenn man beim freedom fighten der heimischen schatzschatulle noch so nebenbei 1,3 mio $ hinzufügen kann, so schmälert das natürlich in keinster weise die ehrbaren absichten der freiheitskämpferin.

  • Vor 4 Jahren

    Madonna kann ich schon seit 86‘ nichts mehr abgewinnen als Sie damals vehement nicht dem Club 27 beitreten wollte!

  • Vor 4 Jahren

    dieses ganze getüdel erfolgt meiner ansicht nach auch in ihrem bestreben, als bedeutende kabbalistin zu gelten. dabei übersieht sie freilich, dass der authentische, puristische qbl-ansatz das genaue gegenteil ihrer fake-inszenierung ist.
    widert mich etwas an.

  • Vor 4 Jahren

    Dieser Kommentar wurde vor 4 Jahren durch den Autor entfernt.

  • Vor 4 Jahren

    Vielleicht stimmt ja was nicht mit meinen Ohren, aber ich als Nicht-Fan fand die Kritik an ihren ihrem Auftritt extrem überzogen und denke, dass hier oftmals Altersdiskriminierung und auch Misogynie einfließen. Der SPON-Artikel ("Madonna beim ESC: Ein Tiefpunkt ihrer Karriere. Vielleicht sogar der Endpunkt") war z. B. eine Frechheit.
    Mag sein, dass sie nicht jeden Ton getroffen, live kein stimmliches Wunder und der neue Song mit Quavo gewöhnungsbedürftig ist. Dennoch war es nicht mal die schlechteste gesangliche Leistung des Abends, wenn ich da z. B. an die Beiträge Deutschlands oder San Marinos denke. Die Leute heulen verstorbenen Ikonen der 80er hinterher, aber solange sie leben, tritt man sie mit Füßen. Ich finde das widerlich.

    • Vor 4 Jahren

      seh ich anders. dass madonna nicht singen kann, hätte mich nicht gestört. ist ja nicht neu. (ihr zweiter song übrigens mal ein beweis dafür, wozu autotune gut sein kann.) dass ihre texte nicht gerade tiefschürfend sind: geschenkt, war schon immer so. dass sie eine frau und keine zwanzig mehr ist, war nicht das problem. das eine war sie schon immer, das andere ist sie auch nicht erst seit gestern nicht mehr.

      madonna wurde zum übermenschgroßen spektakel innerhalb dieses esc-spektakels aufgeblasen. die ganze show ist schnappatmend auf ihren auftritt zugerudert. nach allem, das man so hört, hat sie im vorfeld auch genug brimborium veranstaltet, damit das alles genau so ist.

      alles, das madonna ausgemacht hat, war immer nur große show. das war ihr anspruch - und deswegen erwarten das die leute dann halt auch von ihr. show.

      wenn du dann so einen lust-, lieb-, einfallslosen auftritt hinlegst, zwischen dem ganzen glitzerspektakel rundherum, dann kommt es einem halt nicht ohne grund wie ein lauer furz vor.

    • Vor 4 Jahren

      Dass du das aus anderen Gründen kritisch siehst, überrascht mich nicht. ;) Viele Kommentare gingen allerdings eindeutig in eine andere, sehr hässliche Richtung. Als jemand, der die Vorberichte nicht verfolgt und sich die Veranstaltung spontan - und durch Verwandtschaft halb genötigt - angeschaut hat, fand ich den zwar (vor allem gesanglich) nicht brillant, aber eben nicht desaströs. Keine Ahnung, was da erwartet wurde, aber fand das weder besonders lieb- noch lust- oder einfallslos und etwas stilsicherer als einige andere Grausamkeiten des Abends. Ob die gebotene Leistung eine Millionen-Gage und großes Brimborium im Vorfeld rechtfertigt, sei mal dahingestellt. Die feindselige Grundhaltung vieler Kommentatoren wirst du aber sicherlich nicht leugnen.

      Sehe das im Prinzip wie Carola Padtberg: https://www.spiegel.de/kultur/musik/madonn…

    • Vor 4 Jahren

      *Auftritt, neben ein paar weiteren Tippfehlern oben

    • Vor 4 Jahren

      "Altersdiskriminierung "

      ...niemand ist älter als madonna

    • Vor 4 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 4 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 4 Jahren

      Keine Ahnung, was du damit genau ausdrücken möchtest, lieber Anwalt, aber dass seit 10, 15 Jahren immer wieder von Profi- und Hobby-Kommentatoren auf ihrem Alter rumgeritten wird, ist wohl nicht von der Hand zu weisen. Wahrscheinlich wäre es ihnen lieber, wenn sie "endlich aufhört" oder in hochgeschlossenen Outfits das Great American Songbook ausschlachtet.

    • Vor 4 Jahren

      Das war keine Altersdiskriminierung, sie hat schlicht und einfach scheisse gesungen. Like a Prayer ist wirklich kein Lied, das Gesangstechnisch anspruchsvoll wäre, aber sie hat es noch hinbekommen mindestens jeden zweiten Ton zu verfehlen, das klang wie Karaoke in der Dorfdisko.
      Tina Turner hatte schon gezeigt, wie man mit knapp 70 noch eine Bomben-Livestimme haben kann.

    • Vor 4 Jahren

      Hab's mir nochmal angehört und sie hat gerade zu Beginn von "Like a Prayer" echt schwach gesungen, aber an meinem Statement oben ändert sich trotzdem nichts. Der hämische Ton vieler Kritiker missfällt mir sehr.

      Tina Turner ist gesanglich eh ein ganz anderes Kaliber als Madame X, aber ihr Solo-Kram ist mir zu glatt und gefällig.

    • Vor 4 Jahren

      icy, ich weiß nicht, wie lang du dabei bist. "niemand ist älter als madonna" ist ein altes bonmot aus der lautbar, was zum running gag wurde. vor 10 jahren oder so. lautklassiker.

    • Vor 4 Jahren

      hat schon vor 10 jahren gestimmt lol.
      Da fällt mir ein anderes Zitat ein: "es gibt Leute, die altern mit Stolz. Und dann gibt es Madonna."

      zum Thema, ihr schwaches Stimmchen und ihre "provokationen" hat mich halt noch nie hinterm ofen hervor gelockt.
      Bin wohl zu jung, aber ne nackte Titte ist halt für mich noch kein Skandal. Auch wenn sie Britney küsst oder was sich die alte Hexe sonst noch so einfallen lässt.

    • Vor 4 Jahren

      Anwalt, ich bin seit Oktober 2005 dabei, allerdings mit mehreren längeren Unterbrechungen. Das ist wohl an mit vorbeigegangen. ;) Danke, dass du mir meine Verwirrung genommen hast. :D

    • Vor 4 Jahren

      ich glaube auch, dass viele solcher stimmen - so dümmlich sie oft klingen - tatsächlich nicht misogyn sind. denn sie treffe fast asschließlich künstler, die bei ihrer vermarktung weniger auf talent bauten, als vor allem auf sex und äußerlichkeiten.

      das ist cool, aber eben nur, so im alter dann nicht auffällt, dass jenseits der nicht ewig währenden karte "jgend" kein talent erkennbar ist, dass die lücke künstlerisch füllt. nd genau hgierfür hat die öffentlichkeit ebehn auch ein gespür, dass sich mitunter eben nicht gerade feinsinnig bahn bricht.

      ein gegenbeispiel: grace jones zb ist 70. setze auch oft auf erotik und äußeres. doch bot sie immer so viel inhalt, dass niemand auf die idee gekommen wäre, ihre späten schritte zu dissen.

      insofern glaube ich, die meisten ernten einfach, was sie sähe4n.

    • Vor 4 Jahren

      es ist ja auch viel einfacher, jemanden als misogyn, sexistisch, homophob, rassistisch oder sonstwas ab zu verurteilen und adhom zu beleidigen als zu versuchen sich argumentativ mit den Aussagen auseinander zu setzen ... so what.

    • Vor 4 Jahren

      ...was natürlich nicht heisst, das es von Zeit zu Zeit nicht Leute gibt, die wirklich nur misogyn, sexistisch, homophob, rassistisch oder sonstwas sind.

    • Vor 4 Jahren

      Anwalt: Guter Punkt, auch der Vergleich mit Grace Jones!

      CafPow: Ja, das ist definitiv viel einfacher, aber hat jetzt nicht unbedingt was mit meinen Kommentaren zu tun, da ich ja zu keinem Zeitpunkt behauptet habe, dass es da rein gar nichts zu kritisieren gäbe und alle Kritiker gleich neidische sexistische Schweine seien. ;) Kritik in der Sache wie von freddy kann ich natürlich gelten lassen, aber das war unter den Wortmeldungen, die ich dazu gelesen habe, nur gelegentlich der Fall.

    • Vor 4 Jahren

      Ich finde, aus der Ferne und für ihr Alter sieht sie noch gut aus. Zu der Musik kann ich nichts sagen, weil... uninteressant!

    • Vor 4 Jahren

      stimmt Icy, da hast du natürlich recht. Wollte dir da auch nichts unterstellen, es ist nur ein Thema über das ich immer wieder stolpere. Ich fühlte mich ein wenig erinnert ^^