Mit Bombast-Pop und einer Regenwald-Doku sammelt der Rostocker Spenden für ein Wiederaufforstungsprojekt im Amazonas-Gebiet.

Rostock/Amazonas (dani) - Ja, Marteria hat offenbar irgendwann aufgehört, zu rappen. Warum? Wir wissen es so wenig, wie wir den Grund dafür verstehen (wollen), warum er in seinem "Wald" keinen Platz für ein Marsimoto-Feature fand. Es hätte bestens ins grün-in-grüne Ambiente gepasst. Ja, dieser neue Song ist Bombast-Pop deluxe - aber irgendwie erscheint auch angemessen, ein Orchester ins Gebüsch zu setzen, wenn man der gebeutelten grünen Lunge des Planeten ein Liebeslied singt:

Viele Köche zeichnen für diesen musikalischen Brei verantwortlich. Beteiligt waren die Producer Nobodys Face, Dead Rabbit, Sterio und BENDMA, außerdem arrangierten Lillo Scrimali und die Norddeutsche Philharmonie Rostock. Ja, man darf das alles gerne megatheatralisch finden.

Tue Gutes und sprich darüber

Die Einnahmen aus dem Song "Wald" fließen komplett an Plant for Future. Der Verein setzt sich für die Neu- und Wiederaufforstung von Regenwaldflächen im Amazonas-Gebiet ein. Pro 5 Euro-Spende planzt die Organisation einen Baum und schützt einen Quadratmeter Regenwald.

Den Battle-Gedanken befeuern sie bei Plant for Future auch noch: Vielspender*innen können sich in einer Rangliste messen. Vergangene Woche hat es bei Marteria für die Spitzengruppe noch nicht ganz gereicht, inzwischen hat er die Top Ten geknackt. Sein "Wald" scheint demnach schon einiges abgeworfen zu haben. Wer nachziehen möchte: hier entlang.

Manch einer wird sich sicher dran stoßen, dass Marteria mit seinem Engagement für den Regenwald werbewirksam hausieren geht. Aber, Alter! Immer noch besser, jemand tut Gutes, spricht darüber und animiert so vielleicht die eine oder den anderen zur Nachahmung, als niemand tut irgendetwas Gutes.

Der Amazonas Job

Irgendjemand findet sich bestimmt auch, der sich darüber mokieren wird, dass Marteria und sein Team für einen Videodreh nach Südamerika geflogen sind. Doch eigentlich geschah es eher andersherum: Die im Clip zu "Wald" mitverwursteten Bilder entstanden bei den Dreharbeiten zum Dokumentarfilm "Der Amazonas Job - Der Wald ist nicht genug", den Marteria zusammen mit Mitarbeiter*innen von Plant for Future drehte. Vergangene Woche feierte der Streifen im Volkstheater in Rostock Premiere.

Ohne viel Vorbereitung habe er das Projekt angegangen, so Marteria: "Wir sind überhaupt nicht in dieser Thematik drin", erklärte er. "Im Umweltschutz schon, aber nicht so intensiv. Wir sind keine Biologen. Das war, glaube ich, das spannende an der Reise, dass es eben nicht so krass war: Wir wissen alles. Sondern: Wir wollen wissen, wir wollen lernen."

Wir haben bei der Sache immerhin schon gelernt, dass die Aufforstungsarbeiten von Plant for Future unter anderem dabei helfen, das Überleben der stark gefährdeten Froschart Fantastischer Baumsteiger zu sichern. (Ja, der heißt wirklich so: Ranitomeya Fantastica.) Dafür, dass dieser Lurch ausgerechnet die Farben des FC Hansa Rostock trägt, kann er ja nichts.

Fotos

Marteria

Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza) Marteria,  | © laut.de (Fotograf: Philipp Szyza)

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