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7 Fragen an Bryan Beller (The Aristocrats)

Die Aristocrats veröffentlichen am 3. Juni ein besonderes Album. Gemeinsam mit dem Primuz Chamber Orchestra interpretieren sie einige ihrer Songs völlig neu. Bassist Bryan Beller (auch bekannt von seiner Arbeit für u.a. Joe Satriani, Steve Vai und Dethklok) beantwortete uns den wöchentlichen Fragebogen ... und noch ein bisschen mehr.

1. Welches Album hatte den größten Einfluss auf dich als Musiker?

Es ist etwas klischeehaft, aber wahrscheinlich Pink Floyds "The Wall". Es war das erste Album, das ich selbst besaß – als Neunjähriger. Davon ausgehend, bildete sich in meinem Kopf ein Template, wie Alben sich anfühlen sollten: mit dem ganzen konzeptuellen, weltenbildenden Aspekt. Es ging gar nicht so sehr um mich als Spieler oder Musiker. Es ging darum, wie ich Musik beim Spielen fühlen wollte – und letztlich auch beim Schreiben.

2. Auf welchen deiner Songs bist du am meisten stolz?

Das kann nicht wirklich ich entscheiden, oder? Ich denke, am stolzesten macht mich die Musik, die die meisten Leute für sich entdeckt haben – was letztlich eine fancy Art zu sagen ist: 'die populärste'. Ich fühle mich zum Beispiel sehr geschmeichelt, dass so viele Menschen den Song "Flatlands" zu mögen scheinen. Es ist ein sehr einfacher Song, der nur in wenigen Stunden in einem Gästezimmer irgendwo in Wisconsin geschrieben wurde, als ich auf einer Low-Budget-Tour unterwegs war. Die Deadline für die Recording-Session zum ersten Album rückte näher. Ich hatte einen freien Tag auf Tour, um den letzten Song, den ich für das Album noch brauchte, zu schreiben, und wachte an diesem Morgen auf mit diesem Song im Kopf – vollständig ausformuliert. Manche Dinge sind einfacher zu akzeptieren, als sie zu erklären.

3. Was machte die Arbeit an "The Aristocrats With Primuz Chamber Orchestra" besonders verglichen mit vorhergehenden Projekten?

Der orchestrale Aspekt erlaubte den Songs, ihr Potential mehr zu entfalten. Wenn wir Alben als Trio schreiben, gibt es natürliche Grenzen für die Arrangements. Wir haben eben nur drei Instrumente und nur zwei harmonische Elemente. Das Orchester mit ins Team zu holen, erweitert einfach den Horizont des Möglichen. Gleichgültig, ob eine epische, progressive Ballade wie "Through The Flower", ein Fusion-Workout wie "Culture Clash" oder ein wild-aggressiver Song wie "Stupid 7" – sie alle wurden auf ihre eigene einzigartige Weise transformiert.

4. Plant ihr, mit dem Orchester zu touren?

Naja, das wäre sehr schön, aber wir haben nicht Hans Zimmers Budget und keine Millionen-Dollar-Filmsoundtracks geschrieben. Jedenfalls noch nicht, haha. Vielleicht kann es in der Zukunft mal ein Special Event geben. Wir werden sehen.

5. Was ist dir in deiner Musik am wichtigsten?

Dass Musik Menschen emotional bewegt. Das ist alles. Die emotionale Reaktion. Es können Freude, Traurigkeit oder eine Million Dinge dazwischen sein. Aber irgendeinen emotionalen Impact sollte es geben. Das einzige, was ich nicht möchte, ist Regungslosigkeit.

6. Was sollte man abseits der Musik definitiv über dich wissen?

Dass ich selbst in dieser extrem öffentlichen und online-geschalteten Zeit daran glaube, dass manche Dinge es nicht wert sind, gewusst zu werden.

7. Welches Buch sollte man unbedingt gelesen haben?

"Siddharta" von Herman Hesse. Da steckt eine Menge zum Verdauen drin für so ein kurzes Buch. Und ich sage das jetzt nicht bloß, weil ich mit einem deutschen Magazin spreche!

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