Am Ende blieb von Thomas Anders' Millionen-Klage nicht viel übrig: Dieter Bohlen muss zwar zahlen, aber nicht an den Sänger, sondern 60.000 Euro für einen wohltätigen Zweck. Kleingeld, das die nächste "Deutschland sucht den Superstar"-Staffel locker wieder reinbringen dürfte.
Berlin (ebi) - Dieter Bohlen und sein Verlag Random House zahlen zwar zu gleichen Teilen 60.000 Euro Schmerzensgeld an Thomas Anders. Der muss den Schotter aber für wohltätige Zwecke abdrücken. Darauf einigten sich die Anwälte beider Seiten am Freitag vor dem Berliner Kammergericht in einem Vergleich. Anders trägt zudem den Großteil der Gerichtskosten. Weder er noch Bohlen erschienen vor Gericht.
"Mein wichtigstes Ziel habe ich erreicht. Es wurde in letzter Instanz endgültig festgestellt, dass die Äußerungen von Dieter Bohlen über mich unwahr und ehrenrührig sind", rang Anders dem Vergleich gegenüber Fairpress eine positive Seite ab. Denn eigentlich ist er laut seiner Managerin Gaby Allendorf mit dem Vergleich "nur halb zufrieden". Unberechtigte Äußerungen müssten aber nicht unbedingt zu einer Geldentschädigung führen, hatte Richter Leopold Nippe zuvor betont. Dies sei vielmehr eine Frage des Einzelfalls. Nippe hatte den Vergleich vorgeschlagen und das kooperative Verhalten beider Seiten gelobt.
Bohlen hatte in seiner Autobiographie "Hinter den Kulissen" behauptet, Anders habe während einer Modern Talking-Tour 2002 Geld unterschlagen. Der Sänger klagte daraufhin wegen Verleumdung auf Schmerzensgeld in Höhe von einer Million Euro. In erster Instanz lehnte das Berliner Landgericht die Klage im Februar ab. In der Berufungsklage forderte Anders nur noch 250.000 Euro. Die Berliner Kammer hatte die entsprechenden Textpassagen bereits im vergangenen Juni verboten.
Bohlen bereitet sich derweil auf die dritte Staffel von "Deutschland sucht den Superstar" vor. Stand seine Jury-Teilnahme zuerst in Frage, bleibt er nun das einzige bekannte Gesicht. Neu kommen Marketingfrau Sylvia Kollek und Heinz Henn, derzeit Chef einer Computerspiele-Firma, hinzu. Über 14.000 Bewerber sollen sich an den Vor-Castings beteiligt haben. Ab Januar 2006 treten die zehn besten jeweils samstags um 21.15 Uhr auf RTL gegeneinander an.
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