Es droht das totale rechtliche Chaos. Nach den Klagen vieler Plattenfirmen gegen Napster fangen die Labels jetzt an, sich untereinander zu zerfleischen. So attackiert der Chef des Indie-Labels Matthew Katz Productions die mächtige Bertelsmann Music Group (BMG), da diese sich mit Napster arrangierte.

Internet (stj) - "Es ist wie bei der Prohibition. Der Suff war illegal, aber ab dem Zeitpunkt der Legalisierung waren die Typen denen die Destillationsapparate gehörten, die legalen Brauer." So beschreibt Matthew Katz die Vorgehensweise des Majors BMG. Dieser zog sich aus der gemeinsamen Klage der fünf größten Plattenfirmen gegen Napster zurück, nachdem er sich bei dem MP3-Suchdienst mit 50 Millionen eingekauft hatten.

Matthew Katz, der sich selbst als Alt-Hippie bezeichnet, ist kein ungeschriebenes Blatt in der Musikszene. Er war früher Manager von Psychedelic Rock-Gruppen wie Moby Grape, It's A Beautiful Day und Jefferson Airplane. Er schuf mit diesen Bands den Sound Of San Fransisco. Nachdem Katz schon Napster separat anzeigt hatte, verklagt er nun auch BMG, da sie sich an diesem illegalen Unternehmen beteiligen. "Es gibt noch keine juristische Grundlage für die freie Verfügbarkeit von MP3-Files. Ich verliere so die Rechte und die Kontrolle an meinen Veröffentlichungen", erklärte Katz sein Vorgehen gegenüber USAtoday.

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