Die Welt zu Gast bei Paris: It-Küken und Sängerin in spe Paris Hilton sprengt die WM-Euphorie. Das Hotel-Töchterchen veröffentlicht im August ihr Popdebüt und reiste daher zu einer Pressekonferenz nach Köln.
Köln (jas) - Was macht man, wenn man eh schon blond und berühmt ist? Man sucht sich erfolgreiche Produzenten und Songschreiber, zum Beispiel Scott Storch (50 Cent, Beyoncé), Dr. Luke (Pink) und Billy Steinberg (Madonna, Cyndie Lauper) und wirft ein glamouröses Album in die Charts. So jedenfalls der Plan von Glamour-Girl Paris Hilton, die dafür extra zu einer Pressekonferenz in den Kölnturm anreiste. Hilton veröffentlicht am 4. August ihr Gesangsdebüt und schon jetzt hat die Single "Stars Are Blind" nach Meinung einiger Insider den Status des Sommerhits 2006 inne.
Nun, die Sonne schien gestern zwar nicht in Köln, dafür war der Ausblick aus schwindelerregender Höhe im Mediapark atemberaubend trüb. Im 30. Stock beginnt der Kampf um die besten Plätze schon früh am Morgen. Immer wieder amüsant, wie panisch Journalisten aus aller Welt sich aufführen können. Zunächst werden wir Zeuge des sexy Videos zur Single "Stars Are Blind". Die Hotel-Gazelle aalt sich darin am Strand von Malibu in Kalifornien, in Szene gesetzt von Regisseur Chris Applebaum, der schon Natasha Bedingfields "Unwritten" drehte.
Ach ja, die Musik. Hmm, Dancebeats mit Reggae-Variationen, R&B-Grooves und ein dünnes Stimmchen. MTV-Moderator Patrice führt eher mäßig durch die Pre-Listening-Show. Nach einigen kindgerechten Wortgefechten mit einem Journalisten ("Schreibst du für die Schülerzeitung?") folgt der Hinweis, dass man während des anschließenden Interviews nicht auf die Toilette gehen dürfe. Aus Sicherheits- und nicht etwa aus hygienischen Gründen, wie sich heraus stellte. Huar!
Neben der Single lauschen wir noch einer weiteren Diskonummer ("Turn It Up") und einer nasalen Ballade ("Jealousy"). Die Häppchen, die das Personal nebenbei reicht, sind allerdings weitaus schmackhafter. Als endlich Miss Superstar persönlich erscheint, setzt das übliche Prozedere ein: Blitzlicht-Gewitter, Armchecks und Foto-Ansagen: "Paris, dreh dich nach links, jetzt wieder nach rechts und ja, ein Handkuss hier noch mal."
Das sieht schon anstrengend aus. Professionell lächelnd pariert das Hotel-Töchterchen und setzt sich dann brav zum Interview hin. Alle Fragen beantwortet sie positiv und kurz. Für die Presse steht natürlich die WM im Vordergrund: "Was hältst du von der Schweiz?" Antwort: "Ich liebe die Schweiz!" "Magst du Fußball?" Antwort: "I love soccer!" "Wer ist dein Lieblingsspieler?" Antwort: "Hmm, da fällt mir keiner ein. Hihi." Wer ist deine Lieblingsmannschaft?" Antwort: "Ich liebe das deutsche Team." Uff.
Und sonst? Madonna sei ihr größtes Idol und gerne würde sie mit ihr gemeinsam ein Lied trällern, wie damals Britney. Paris findet alles gut, was sie macht. Sie fällt ihre Entscheidungen selbst und wollte schon mit 13 Jahren Model werden. Sie findet sich süß und es ist ihr egal, was die Leute über sie denken. Sie kocht leidenschaftlich gerne, am liebsten Lasagne, steht morgens um 5 Uhr früh auf und braucht nur 30 Minuten, um sich top-gestylt in die Massen zu begeben. Sie liebt ihr Leben und möchte in den nächsten Jahren eine Familie gründen. Dafür sucht sie einen netten, ehrlichen Mann, den sie während der Kölner Pressekonferenz allerdings nicht finden wird, obwohl plumpe Stadtbesichtigungs-Einladungen und Angebote zum gemeinsamen Fußballschauen durch den Raum triefen.
Was auch immer man Paris fragt, sie liebt es und ist auch sonst sehr zufrieden mit sich und der Welt. Ihr Job mache ihr Spaß. Wers glaubt! Paris ist Profi, aber ob der ganze Wirbel um sie herum wirklich so toll ist? Nun, wir wünschen ihr weiterhin mal viel Glück. Ihr selbstbetiteltes Album wird so oder so ein Erfolg, egal ob sie singen kann oder nicht. Und für ein Dolce & Gabbana-Kleidchen dürfte das Taschengeld immer reichen. Mit den Worten "I Love Germany" verabschiedet sie sich dann auch und wird sich natürlich im Hilton Hotel von ihrem stressigen Dasein erholen. Den Dom betritt sie bei diesem Mistwetter ja eher nicht mit ihren heiligen Füßen. Am Abend geht der Püppchen-Terror beim sabbernden Stefan Raab weiter, der sich natürlich auf Hiltons Kosten mal wieder in den Mittelpunkt stellt. Arme, reiche Paris.
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