Im Streit um die geplante Sendung der Comic-Serie "Popetown" zieht MTV jetzt den Schwanz ein. Der Sender strahlt vorerst lediglich eine Folge aus, über die dann in Sabine Christiansen-Tradition diskutiert werden soll.

Berlin (alc) - Aus ist's mit Lattengustl, Bohlenjupp und lachen fernab des Kreuzes. Im Streit mit der Kirche und nach Einreichung einer Strafanzeige durch den Fraktionschef der CSU im Bayerischen Landtag, bekommt der Sender anscheinend kalte Füße. Lediglich eine Folge der Papst-Satire soll am 3. Mai um 21.30 Uhr über die Bildschirme flimmern, im Anschluss bei Kaffee und Kuchen im Berliner Studio geschwatzt werden. An der Runde werden Kirchenvertreter, Politiker, MTV-Leute und Zuschauer teilnehmen. Per Telefon darf der Betroffene sich dann im Studio melden und am Palaver teilhaben. Von den Reaktionen will MTV abhängig machen, ob es weitere "Popetown"-Folgen zu sehen gibt.

Obwohl die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF) keine Gründe für ein Verbot sieht, verzichtet MTV vorerst auf die Ausstrahlung der kompletten Serie. Kirchenvertreter und Politiker sahen bereits den Untergang des Abendlandes am Horizont dräuen, Zeter und Mordio! Beste Werbung, sollte man annehmen. Dass nun lediglich eine Folge zu sehen sein soll, kommt deshalb nicht nur Otto Normalverbraucher etwas vatikanisch vor, auch die Kirche traut dem Braten nicht. Winfried Röhmel, seines Zeichens Pressesprecher der Erzdiözese München und Freising spricht wohl nicht zu Unrecht von einer "theatralischen Geste".

Dabei sollte man sich einmal vor Augen halten, worum es hier eigentlich geht. In der - angeblich leidlich witzigen - Serie tauchen weder Gott noch Jesus auf. Hinter diesen Albernheiten einen Verfall des Glaubens oder Werte zu vermuten, schlägt dem Fass irgendwie die Krone ins Gesicht.

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"Popetown" Katholiken kämpfen gegen MTV-Serie

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