Gestern startete die neunte Staffel von "Popstars". Das Casting in Offenbach hielt alles bereit, was das sadistische Zuschauerherz begehrt.

Offenbach (hns) - "Ich will Popstar werden, ich bin die Geilste", verrät Kandidatin Marie-Fleur gleich zu Beginn des gestrigen Auftakts der neunten Staffel der Casting-Show "Popstars". Damit ist zum Glück auch schon alles gesagt, das man über die Show wissen sollte. Naja, nicht ganz.

Unter dem Motto "Girls Forever" sucht die Jury um Tanz-Guru Detlef 'D!' Soost eine neue Girlgroup. Seine Mitstreiter sind dabei das Pseudo-Bad-Girl Marta Jandová, Sängerin der Band Die Happy, sowie der Kriegsveteran der Popwelt, Thomas Stein. Bei einem der 16 Castings können Opfer weiblichen Geschlechts mitmachen, die zwischen 16 und 30 Jahre alt sind.

Whitney Houston noch nicht tot

Jedes Jahr kehrt sie zurück – grauenvoller als Freddy Krüger: Whitney Houston in Gestalt ihres Liedchens "I Will Always Love You". Allein Ankündigung des Songs seitens Bewerberin Maike jagt der Jury eine erste Gänsehaut ein. Überraschenderweise gefolgt von einer zweiten: Das durchaus schwierige Lied meistert sie recht gut. Man sieht sich im Recall wieder.

Weniger mit ihrer Sangeskunst als mit ihrem Comedy-Talent retten sich Marie-Fleur und Dilara in die nächste Runde. Vielleicht ist es bei letzterer auch die Lust auf Döner, die die Jury zu dieser Entscheidung treibt: Dilara arbeitet bei ihrem Vater im Imbiss und soll zum nächsten Auftritt eine Kostprobe mitbringen, was sie auch einhält. Die entschlossene Türkin fliegt aber letztendlich, wie auch Marie-Fleur, aus der Show.

Den Tränenjoker in der Hinterhand

Die Jury scheint sich von Grillfleisch im Brot überzeugen zu lassen – der Tränenjoker funktioniert aber nicht. Als die 21-jährige Yasemin die "Vater im Krankenhaus"-Story ins Spiel bringt, wird D! fast ausfällig. Das Möchtegern-Sternchen wird jedoch ihren Weg machen, das verrät ihr 33 Jahre älterer Sugar Daddy im Interview mit ProSieben-Tröte Charlotte Engelhardt. It-Girl Potenzial besitzt die junge Frau immerhin: Im Zebrafetzen tritt sie als Amy Winehouse-Epigone zum Recall an, wo sie dann den Pop-Zirkus verlassen muss.

Die Bewerberinnen zeigen sich wenig kreativ bei der Wahl ihrer Songs. Neben den Sugababes, Natasha Bedingfield und Amy Winehouse überrascht nur eine Bewerberin, die in der CD-Kiste der Eltern Roxettes "Listen To Your Heart" ausgegraben hat. Falls es selbst damit nicht klappen sollte, hat Label-Opa Thomas Stein noch einen Rat übrig, den sich viele Bewerberinnen zu Herzen nehmen sollten: "Man kann ja auch noch Kartenabreißer werden."

Showdown mit Marit Larsen

Die Macher von "Popstars" haben sich offensichtlich von Heidi Klums Zahn-um-Zahn Mentalität anstecken lassen. In einem finalen Battle auf den (Casting-)Tod stehen sich am Ende der Show die Damen Betty und Svenja gegenüber. Wie wir seit "Mad Max II" wissen, steigert das Modell "Zwei gehen rein, einer kommt raus" die Spannung ins Unermessliche. Dies funktioniert allerdings nicht, wenn die Gladiatorinnen irgendwie gleich aussehen.

Beide studierten mit einer Nummer der Norwegerin Marit Larsen einen Song ein, der dann zu dritt vor der Jury performt wird. Danach entscheidet sich, wer als letztes in die nächste Runde einzieht. Ich glaube, es war Betty – ist aber auch völlig wurscht, oder?

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