Teilte er am Freitag bei "Deine große Chance" im österreichischen TV noch kräftig aus, meldet sich der Deutsch-Rapper nun via Facebook.

Berlin/Wien (huz) - Auch wenn zwischenzeitlich Videos aufgetaucht sind, die wohl eher auf überambitionierte Theatralik hinweisen: Die Prügelszene des früheren Maskenmanns im österreichischen Fernsehen schlägt inzwischen hohe Wellen. Mit Facebook-Seiten wie "Sido 1 Heinzl 0" wird heftig gegen den Rauswurf des Jurors Sido aus der ORF-Show "Deine große Chance" protestiert.

"Das geht in die falsche Richtung"

Die User im Netz schlagen sich gar so deutlich auf Sidos Seite, dass es dem Berliner jetzt selbst unangenehm zu werden scheint. Am Sonntagabend meldete er sich ein auf seiner Facebook-Seite zu Wort und sagte unter anderem:

"Ich lese aufmerksam, was ihr mir auf meinen Social Network-Seiten schreibt und möchte erstmal sagen, dass ich mich grundsätzlich für eure Anteilnahme und Unterstützung bedanken möchte.

Jedoch finde ich, dass der Tenor, der da
eingeschlagen wird, nicht der richtige ist.
Ihr kennt mich, normalerweise würde ich zu dem Vorfall nichts sagen, aber hier gleitet das gerade in eine falsche Richtung ab. An euren Kommentaren sehe ich, dass ihr meine Aktion gut bis hinzu lobenswert nennt, was mir Sorgen macht".

Wiederholte Provokationen ...

Er sei mit dem Chili-Moderator seit zwei Jahren immer wieder aneinander geraten und habe wegen dessen wiederholten Provokation leider die Beherrschung verloren: "Ich weiß, dass der Rahmen absolut falsch war - besonders, weil Kinder anwesend waren! - und, dass man mit Fäusten keine Probleme lösen kann, sondern vielmehr welche schafft. Ich möchte niemandem das Bild vermitteln, dass diese Aktion richtig war. Es ist nix, wofür jemand gelobt werden darf!"

Er sei eindeutig zu weit gegangen und verstehe deshalb die Entscheidung des ORF. Die österreichische Medienlandschaft reagiert bisher eher zurückhaltend.

Der Standard etwa holt in einem Kommentar weiter aus und sieht es als Problem, Sido im öffentlich-rechtlichen Rundfunk überhaupt eine Bühne gegeben zu haben: "Wenn 'Jurymitglieder' mit Privat-Securitys 'Deine Mutter ist eine Hure!' rufen, bevor sie aufsässige Society-Reporter niederstrecken, geht das entschieden zu weit." Der ein oder andere Kommentator äußert aber auch Bedauern über Sidos Ausscheiden.

Wer dem Berliner auf seinem Jury-Stuhl bei "Die große Chance" nachfolgt, ist noch unklar. Allerdings wurde der Platz, den der Rapper im Spin-Off "Die große Comedy Chance" einnehmen sollte, bereits mit Ö3-Moderator Robert Kratky neu besetzt.

Sido kifft vor meinem Sohn

Die Geschichte scheint damit aber noch nicht beendet zu sein. Der Trubel um den Faustschlag hat noch etwas zutage gefördert: In den Drehpausen soll Sido öfters zum Joint gegriffen haben. Jury-Kollegin Karina Sarkissova wird in der Zeitung Österreich mit den Worten "Sido kifft vor meinem Sohn" zitiert. Inzwischen streitet sie ihre Äußerung zwar wieder ab, dennoch ermittelt die Polizei nun in beiden Fällen gegen den Musiker.

Fotos

Sido

Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer) Sido,  | © laut.de (Fotograf: Chris Springer)

Weiterlesen

laut.de-Porträt Sido

"S wie der Stress, den du kriegst wenn ich am Mic bin. I wie 'Du Idiot!' Mich zu battlen wär' Leichtsinn. D wie die Drogen, die ich mir täglich gebe.

21 Kommentare

  • Vor 12 Jahren

    Das ist kein zurückrudern, das ist das Beruhigen erhitzter Gemüter. Erst ist seines abekühlt, nun kühlt er das der überambitionierten Fans und I-Net-Kiddies. Alles ist gut, keine erneute Meldung wert, ihr Klicksuchtis!

  • Vor 12 Jahren

    Und es war auch keine Prügelei, es war EIN Watschn.

  • Vor 12 Jahren

    ich interpretiere das eher als das Einsehen eines gemachten Fehlers.
    Das es Leute gibt die das gut finden spricht allerdings auch wieder Bände. Da kann der gute Sido auch wieder nix für (oder nur bedingt) was für Leute seine Musik hören. Und weiss Gott nicht alle sind so. Aber grundsätzlich ist Gewalt ab zu lehnen.
    Ausser wenn Danzig eins auf die Fresse kriegt, das ist was anderes. :D