Der Sänger wurde nach einem Gig in Moskau zu Unrecht als Russland-Fan dargestellt. Russische Medien rudern nun zurück.
Berlin (ebi) - Gegen die Zensur des Bundes klagten Rammstein zuletzt mit Erfolg: Das Album "Liebe Ist Für Alle Da" war 2009 von der Bonner Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien zu Unrecht verboten worden. Auch was die Haltung zu Wladimir Putins Russland angeht, nimmt Sänger Till Lindemann eine andere politische Haltung ein als die Bundesregierung: So sollte es zumindest aussehen.
Propaganda-Opfer Lindemann
Doch alles nur erstunken und erlogen: "Ich wurde Opfer von Putin-Propaganda", schimpft Lindemann in der Bild-Zeitung, nachdem im russischen Netz ein Foto verbreitet worden war, auf dem er ein T-Shirt mit dem Konterfei Putins trägt. Der Rammstein-Frontmann, der vor Ort auch ein iPhone der 'Goldenen Putin Edition' geschenkt bekommen hatte, wird dazu mit den Worten zitiert: "In Deutschland kann sich nicht einmal Angela Merkel mit solch einer Popularität wie Putin brüsten. Ich mag ihn, er ist ein harter Leader und keine Marionette." Zudem seien die politischen Angriffe auf Russland ungerecht.
Lindemann dementiert den Vorgang nun entschieden. Das iPhone habe er nach dem Rammstein-Konzert in Moskau am 19. Juni zwar geschenkt bekommen, das Shirt sei aber eine Fotomontage: Darauf sei tatsächlich ein stilisierter Totenkopf und nicht das Gesicht Putins abgebildet gewesen. "Freunde des russischen Tour-Promoters Ed Radnikov kamen vor dem Konzert zu mir und drückten mir das Telefon in die Hand. 'Mit freundlichen Grüßen von Wladimir Putin', sagten sie", so Lindemann. Der erhobene Daumen sei seine Reaktion auf die Frage gewesen, wie es ihm in Moskau gefalle. Das Originalfoto ist bereits aufgetaucht:
Mittlerweile zitieren russischen Medien den Urheber der Fotomontage: Es habe sich um einen "Gag" für den "privaten Gebrauch" gehandelt, der aus "Versehen" ins Netz gekommen sei. Angefertigt hat das Foto offenbar ein Mitarbeiter einer Vertriebsfirma für Luxusartikel, ein Handy-Veredeler namens Caviar Smart Luxury. Danach sei es versehentlich Teil einer Pressemitteilung geworden. Eine Sprecherin der Firma habe sich dafür entschuldigt, schreibt die deutsche Ausgabe von sputniknews.com.
Lindemann soll mittlerweile seine Anwälte eingeschaltet haben, berichten deutsche Medien.
4 Kommentare mit 3 Antworten
Hoffe Rammstein nutzt die Chance und verarbeitet dies musikalisch.
Haben sie doch schon mit "Moskau" ^^
wo ist das Problem?
Das Problem liegt darin, dass Lindemann fuer Propaganda missbraucht wurde ohne sein Zustimmen
Putin ist doch ein korrekter Typ
#freelindy
Kann mir keiner erzählen, dass da keine Absicht hintergesteckt hat. Man liest in aller Regelmäßigkeit von sowas.