"Kyiv Calling"-Band kontert Faschismus-Vorwürfe. Will Butler verlässt Arcade Fire. Falcos Visionen. Dinosaur Jr.-Verlosung. 5 Fragen an White Lies.
Inside The Shit (mis) - Freiiiiiiheit ist das einzige was zählt. Stimmt natürlich. Und über 12 Millionen Euro gesammelte Spenden für die Ukraine sind selbstverständlich absolut ehrenwert. Vom guten Zweck abgesehen, zeigte "Sound Of Peace" gestern allerdings noch einmal eindrucksvoll, was Kollege Yannik Gölz gerade in seinem Pop-Rap-Schlager-Rundumschlag konstatierte, nämlich was Pop-Deutschland ganz sicher nicht ist: Ein Musikstandort, an dem man populäre Musik ohne schlechtes Gewissen oder Fremdscham genießen kann.
Das gestrige Line-Up am Brandenburger Tor liest sich mit extrem wenigen Ausnahmen (Mine, Fortuna Ehrenfeld) und trotz Nichtbeachtung von Nena wie ein Live Aid aus der Vorhölle: Marius Müller-Westernhagen, Hartmut Engler, Sarah Connor, Adel Tawil, Gentleman, Silbermond, Clueso, Michael Patrick Kelly, Fury In The Slaughterhouse, In Extremo, Mia., Peter Maffay, Revolverheld, Joris, The BossHoss - im Prinzip war jeder willkommen, der in den letzten zehn Jahren mal in irgendeiner deutschen Castingshow als Juror*in hart genervt hat oder schon in den 90ern unangenehm aufgefallen ist. Daraus ließe sich auch ableiten, warum Depeche Mode nicht dabei waren, trotz ihres furchtbaren Themensongs "Peace". Im Ernst: Unserem Schaulaufen der Ausrangierten (als Live-Übertragung bei ProSieben und Sat.1 genau am richtigen Ort platziert) mit den allerbesten Absichten zeigte Österreich mal wieder ...
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Michael Schuh ist Fan der Besten Band der Welt. Außer den Smiths hört er auch die Go-Betweens, Depeche Mode und andere 80er-Helden. Hier schreibt er über alles, was rudimentär nach diesen Gruppen klingt.