Eine Woche nach dem Tod des Slayer-Gitarristen steht die Ursache fest: Er starb an einer Leberzirrhose, zurückzuführen auf seinen Alkoholkonsum.

Kalifornien (gbi) - In einem neuen Eintrag auf der Band-Website haben Slayer ihre Fans über die Todesursache von Jeff Hanneman informiert. Man muss es leider so sagen: Das Leberversagen des Gitarristen geht auf den Suff zurück. Die Infektion mit der schweren Krankheit Nekrotisierende Fasziitis, die die Haut zersetzt und Hanneman schon seit Anfang 2011 flachgelegt hatte, wird damit als unmittelbare Todesursache ausgeschlossen.

Hanneman wurde 49 Jahre alt. Die verbliebenen Bandmitglieder Kerry King und Tom Araya versichern ihren Fans, weder Hanneman noch seine Liebsten haben bis kurz vor seinem Tod von den schlechten Leberwerten gewusst. Er habe sich viel mehr auf dem Weg der Besserung befunden und darauf gebrannt, an einem neuen Album zu arbeiten. Die beiden erklärten weiter, dass der Verstorbene zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Monat mit einer öffentlichen Veranstaltung gewürdigt werden soll.

Jeff fröhlich im Kriegsmuseum

King und Araya teilen auch einige Erinnerungen an ihren verstorbenen Kollegen. King erinnert sich etwa daran, wie sie beim ersten Slayer-Konzert in Russland zusammen in ein Kriegsmuseum in Moskau gingen. "Er war wie ein Kind an Weihnachten", schreibt der bärtige Gitarrist. "Das war sein Ding (...) Er wusste so viel über den Zweiten Weltkrieg, er hätte in der Schule darüber lehren können."

Hanneman stammt aus einer Familie von Kriegsveteranen und hatte diese Thematik in zahlreiche Slayer-Songs eingebracht. Sein Vater hatte im Zweiten Weltkrieg gekämpft, seine Brüder im Vietnamkrieg.

Araya schreibt: "Jeff war eine Lebensader von Slayer (...) Er hatte ein gutes Herz, er war ein guter Typ."

Schlagzeuger Dave Lombardo, der vor einiger Zeit im Streit vor die Tür gesetzt wurde, kommt in dem Statement übrigens nicht zu Wort. Auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht er aber seit letzter Woche immer wieder alte Fotos von Anfang der 80er Jahre, die die Slayer-Heads als wild posierende Halbstarke zeigen.

Europa-Konzerte finden statt

Trotz des Todes von Hanneman: Die anstehende Europatournee werde durchgezogen, heißt es auf der Slayer-Facebook-Seite. An der Gitarre dürfte wohl weiterhin Gary Holt von Exodus aushelfen, der diesen Posten schon seit dem Beginn von Hannemans Infektionskrankheit ausfüllt.

Auch am Schlagzeug wird wohl ein Aushilfstrommler sitzen, sofern sich der Streit zwischen Araya/King auf der einen und Lombardo auf der anderen Seite nicht klären lässt. Auf der Australien-Tournee im Frühjahr hatte Jon Dette in die Felle gehauen.

Das erste Open Air im deutschsprachigen Raum markiert Mitte Juni das Greenfield-Festival in Interlaken in der Schweiz. Später stehen unter anderem noch das See-Rock-Festival in Graz und das Metalfest Loreley an.

Ohne Jeff (und ohne Dave), sind das überhaupt noch Slayer? Eins steht fest: Es gab für Slayer-Fans schon wesentlich einfachere Zeiten. God hates us all.

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