Drei UK-Produzenten machten Kylie Minogue, Dead Or Alive oder Rick Astley zu Superstars. Was aus ihnen und den anderen 80er-Helden geworden ist, lest ihr hier.
London (skb) - Wer in den 1980er Jahren gelebt hat oder sich ausgiebig mit diesem Jahrzehnt beschäftigt, stolpert irgendwann über drei Namen: Stock Aitken Waterman. Die von ihnen produzierten Songs bestimmten im letzten Drittel des Jahrzehnts die Charts. In ihrem Eifer, ihrem Erfolgsinstinkt und ihrer Arbeitsweise waren sie die Neptunes und Timbalands ihrer Zeit. Sie stellten das Business auf den Kopf.
Nicht die Interpreten, sondern Stock Aitken Waterman (kurz: SAW) waren die Stars. Wie Andy Warhol seine 32 Campbell's Soup Cans aneinander reihte, ließen die drei Briten Hit auf Hit folgen. In ihrer Hochzeit schrieben und arrangierten sie zuerst die Songs und überlegten dann, welchem Künstler man sie anbieten könnte. Völlig egal, ob dies die kleine Stalkerin, das Busenwunder, die Disco-Queen oder der schüchterne Junge ist, der bei den Aufnahmen immer mit Tee und Gebäck herum lief. Die Nummer wurde so oder so ein Chartbreaker.
Dank dieser Gabe kamen SAW mit Sir Paul McCartney, Kylie Minogue, Kate Bush, Debbie Harry, Rick Astley, Judas Priest, Donna Summer, Mark Knopfler, Samantha Fox, der englischen Fußball-Nationalmannschaft und vielen anderen zusammen. Mit jedem Erfolg ging jedoch auch ein Stück Glaubwürdigkeit flöten, so dass das Produzententrio zu Beginn der 1990er vielen als absolutes Feindbild diente. Während unsere Gastautorin Christina Mohr und Autor Sven Kabelitz also nach außen lautstark The Sisters Of Mercy oder The Cure abfeierten, legten sie zu Hause im dunklen Kämmerchen auch gerne die alten SAW-Platten auf.
Doch nun ist das Versteckspiel vorbei. Es gibt keine peinlichen Lieblingssongs. Die drei Producer haben bis heute viele Fans, die sich gerne der perfekten Mischung aus Ohrwurm und Trash hingeben. Denn am Ende waren Stock Aitken Waterman vor allem eines: bedingungloser Pop. Wir zeigen euch die ...
6 Kommentare, davon 5 auf Unterseiten
Wuäh, diese Plastik-Drums und Synthie-Bläser...naja, ein paar nette Songs sind dabei, "Say I'm Your Number One" ist cool!
Den Vergleich mit Timbaland und Neptunes finde ich aber schon sehr gewagt, so trashig waren die nicht (okay, Timbo vllt seit Shock Value)