Summer Breeze/Review: Fotos von Hammerfall, Bolt Thrower

In Dinkelsbühl boten Metalfans und Bands Sturm, Blitz, Donner und auch Sonnenschein die Stirn.

Dinkelsbühl (edy) - Die Wettervorhersage fürs Summer Breeze war so wenig verlässlich wie ermutigend. Die Tage zuvor hatte es zuweilen kräftig geschüttet, und die Gefahr, dass sich die Campingareale schon im Vorfeld in Ackerlandschaften verwandeln würden, war durchaus gegeben. Auch im Partyzelt sah man sich bereits im Fotograben durch den Dreck schliddern.

Doch weit gefeht: Trotz widriger Umstände wusste die Summer Breeze-Crew mit allen Eventualitäten umzugehen. Der Mittwoch hat sich mittlerweile als Anreisetag bei vielen Fans etabliert und entsprechend hochkarätig war die Besetzung auf der Bühne. Melechesh, Scar Symmetry oder Vader, die zu alter Stärke gefunden haben. Aber auch Destruction, die laut mancher Aussage hier sowas wie die Show ihres Lebens gespielten.

Fotogalerie Summer Breeze Festival

Unsereins taucht leider erst am Donnerstag bei strahlendem Sonnenschein in Dinkelsbühl auf und freut sich nicht nur über Bier und Wetter - sondern auch über einen bestens aufgelegten Psycho Mico und seine Suicidal Tendencies. Immer wieder bemerkenswert, wie einzigartig diese Band nach wie vor dasteht. Die im Anschluss spielenden Ignite suchen ebenfalls Ihresgleichen.

Verluste im Line-Up müssen dagegen Sonic Syndicate wegstecken: Von ehemals sechs Nasen stehen nur noch vier auf der Bühne. Bassistin Karin ist allerdings noch am Start, und so sind alle glücklich.

Stürmische Nächte

Die Nacht zeigt sich dann von ihrer stürmischen Seite - nicht allein wegen Aborted und Postmorten. Ein extrem starkes Gewitter zieht übers Areal hinweg und setzt manches Zelt unter Wasser. Am nächsten Tag macht die Katastrophe vom Pukkelpop die Runde. In Dinkelsbühl schlug lediglich der Blitz in die Hauptbühne ein, was aber rechtzeitig repariert werden konnte. Die Sumer Breeze-Crew war gut vorbereitet.

So richtig eng wirds vor der Hauptbühne zum ersten Mal bei Saltatio Mortis, und auch die Rosa Armee Fraktion namens J.B.O. nutzt die quasi heimische Bühne mit einem riesigen, rosa Backdrop voll aus. Turisas glänzen auf der Pain-Stage mit neuer schöner Dame an der Quetschkommode, und Kataklysm beenden den Tag unter freiem Himmel.

Zuvor feiern Bolt Thrower einen wahren Siegeszug und machen Hammerfall fast den Headlinerposten streitig. Die kontern mit großer Light- und Bühnenshow und halten das Publikum bestens bei Laune. Die tagsüber bestehende Sturmwarnung ist passé, und im Partyzelt geht es wieder weiter bis vier Uhr morgens.

Und Jesus speiste die Massen ...

Am Samstagmorgen werden leider Motorjesus viel zu früh verheizt. Dennoch finden sich einige Fans vor der Pain-Stage ein, rocken dem ersten Kaffee entgegen und werden von Fronter Chris sogar mit ein paar Brötchen versorgt. Und Jesus speiste die Massen? Naja ...

Ein paar Stunden später geben die Farmer Boys einen ihrer seltenen Gigs und bringen geballte Schwabenpower auf die Bühne. Waren Corvus Corax mit ihrer Carmina Burana vor ein paar Jahren noch Headliner auf der Hauptbühne, steht die Trötenkapelle mittlerweile zu Recht auf der kleineren Pain-Stage.

Den finalen Ton vor der Heimreise geben für uns die herrlich bekloppten Piraten von Swahsbuckle im Zelt an, bevor es rechtzeitig auf den Heimweg geht. Organisatorisch gabs am Summer Breeze 2011 gar nichts auszusetzen, auch die Security-Crew meisterte jede brenzlige Situation mit Bravour. Und die Stimmung war trotz Sturmwarnung durchgehend heiß und sonnig.