Die "Expertenjury" des NDR schickt den Ex-The Voice Of Germany-Kandidaten nach Rotterdam zum Eurovision Song Contest.
Hamburg (fta) - Am 16. Mai steigt im niederländischen Rotterdam das Finale des diesjährigen Eurovision Song Contest. Damit sich die Pleite aus dem vergangenen Jahr nicht wiederholt, hat sich der bei der Auswahl des deutschen Beitrags federführende NDR dazu entschieden, keinen Vorentscheid abzuhalten. Stattdessen zog man eine sogenannte Eurovisions-Jury zu Rate. Außerdem fragte der NDR auch noch eine "internationale Expertenjury aus 20 Musikprofis" nach ihrer Meinung.
Der in Slowenien geborene Wahl-Berliner Ben Dolic, der zuletzt einige Jahre in der Schweiz lebte, soll nun die Farben Deutschlands in Rotterdam hochhalten und das Desaster der S!sters, die 2019 lediglich den vorletzten Platz belegten, vergessen machen.
Dem deutschen Publikum ist der 22-jährige Dolic allenfalls dank The Voice Of Germany bekannt. In der Castingshow erreichte er vor zwei Jahren den 2. Platz. Etwa zu selben Zeit veröffentlichte er mit dem Projekt Usually Quit einige Lieder. Nach Michael Schulte und Jamie-Lee Kriewitz ist Dolic bereits der dritte TVOG-Teilnehmer, den der NDR zum ESC schickt.
Seine von Daft Punk beeinflusste Disco-Nummer "Violent Thing" ähnelt stilistisch dem Song "Think About Things" des Isländers Daði Freyr und seiner Gruppe Gagnamagnið, der mit seinem Auftritt unlängst beim isländischen Vorentscheid Furore machte. Allerdings fehlt offenbar der humoristische Aspekt.
Daði Freyr und Gagnamagnið: "Think About Things"
In der ESC-Historie ist Deutschland seit den 2000ern dabei, sich an Finnland heranzupirschen, was die Anzahl der letzten Plätze beim ESC betrifft. Zwar liegen die Nordländer mit elf letzten Plätzen noch relativ weit vor Deutschland, aber mit den letzten Plätzen in den Jahren 2005, 2008, 2015 und 2016 holten die Deutschen stark auf.
Dolic wird heute Abend auf dem ARD-Spartenkanal ONE das Lied "Violent Thing" live vorstellen. Ab 21:30 Uhr läuft dort die von Barbara Schöneberger moderierte Show "Eurovision Song Contest 2020 - Unser Lied für Rotterdam". "Ich finde, wir haben für den ESC einen perfekten Song und ich werde alles für Deutschland geben", so Dolic.
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9 Kommentare mit einer Antwort
„In der ESC-Historie ist Deutschland seit den 200ern dabei, sich an Finnland heranzupirschen, was die Anzahl der letzten Plätze beim ESC betrifft.”
Germanien im Jahre 285 nach Christus: Der römische Kaiser Diokletian erschauert ob des grauenhaften Auftritts der Tanzkapelle „Die Söhne Allemagneheims”. Er richtet den Daumen nach unten, was für die tapferen Kelten den letzten Platz beim europäischen Liedermacherkontest bedeutet. Der Lohn folgt sogleich: Die Bandmitglieder samt dem „Propheten” Qaxius Schwachkopfus Naidor landen im Löwenkäfig...
Eigenständigkeit wäre mal was
...und wieder vermeidet man geschickt, im nächsten Jahr die Veranstaltung ausrichten zu müssen ^^
Was mich so fertig macht, ist, dass sie es einfach nicht kapieren. Um in diesem Contest erfolgreich zu sein, braucht man zwei der folgenden drei Dinge: Charme, eine eingängige Melodie, eine Neuheit. Lena hatte z.B. die ersten beiden. Conchita Wurst die letzten beiden. Wie man es übrigens auch lösen kann, zeigt Belgien: Die schicken da seit Jahren einfach nur gut gemachte Popmusik hin. Ohne Brimborium, einfach nur Qualität.
Aber der Songtitel ist (wörtlich genommen) für dieses ganze Unterfangen nahezu perfekt ausgewählt. Insbesondere beim Lesen des Songtextes. *Autsch.
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seh ich genauso