Vorchecking: Azad, Daughter, Unantastbar

Außerdem ab Freitag in den Plattenläden: Laas Unltd., Panic! At The Disco, Plusmacher, Skunk Anansie, Niedeckens BAP, DOTA etc.

Konstanz (kol) - Die deutsche Rapszene hat es zurzeit nicht leicht. Erst "zerberstet" Kollegah nach eigenen Aussagen die Gemeinde der Kopfnicker mit seinem Zuhältertape Vol. 4, nun will Azad die übrigen Trümmer mit "Leben II" "zerficken".

Das kündigte er jedenfalls vor acht Monaten an, als er bei einem Live-Auftritt das Erscheinen seines neuen Longplayers bekanntgab: "(...) In diesem Land gibt es keinen, der mehr Hunger hat und alles zerficken wird als ich. Glaubt mir, ich werde alles zerficken." Am Freitag stellt sich heraus, ob der Frankfurter nur hohle Phrasen gedroschen hat, oder ob sich Rapdeutschland wirklich lieber einen Keuschheitsgürtel umlegen sollte. Mit "Leben" gab Azad 2001 sein Debüt als Solokünstler. Der kommende Longplayer sollte also eine besondere Bedeutung für den Bozz haben, der mit "Leben II" sein erstes Album seit "Azphalt Inferno 2" (2010) rausbringt.

Mit "If You Leave" lieferten Daughter 2013 ein bittersüßes Debütalbum ab, das trotz großer Melancholie und Herzschmerz nie ins Theatralische abdriftet und sich seine Leichtigkeit erhält. Das Londoner Trio um Sängerin Elena Tonra macht Musik für die kürzeren Tage im Jahr, ohne dabei depressiv zu klingen. Diesen Freitag erscheint mit "Not to Disappear" das zweite Album der britischen Indie-Band, und am bedrückten Sound scheint sich wenig geändert zu haben. Die beiden Vorab-Songs "Numbers" und "Doing the Right Thing" tauchen in sphärische Klangwelten ab, die mit dem markanten Saitenspiel von Gitarrist Igor Haefeli für die richtige Dosis Melancholie zum Jahresanfang sorgen.

Von Trübsinn weit entfernt präsentieren sich Unantastbar, die diese Woche mit "Hand Aufs Herz" ihr sechstes Studioalbum raushauen. Kompromissloser, rifflastiger Deutschrock aus Südtirol, zu dem Sänger "Joggl" Bergmeister seine eher gegröhlten Lyrics beisteuert. Parallelen zu Frei.Wild lassen sich nicht von der Hand weisen, weshalb der Sound von Unantastbar nicht jeden Geschmack treffen sollte. Auf YouTube sammelten die Videos der Band aber bereits Millionen Klicks. Also stimmen wir mit dem Lied "Saufen" von Die Ärzte an: "Komm, wir gröhlen noch ein bisschen..."

Frisch aus den Postkörben der laut.de-Redaktion ins Radio:

Alle Neuveröffentlichungen am 15. Januar:

Anderson Paak - Malibu
Axel Rudi Pell - Game Of Sins
Azad - Leben II
Baaba Maal - The Traveller
Brainstorm - Scary Creatures
Climat - Iccopoc Papillon
Daughter - Not To Disappear
De Staat - O
Die Liga Der Gewöhnlichen Gentlemen - Rüttel Mal am Käfig, die Affen Sollen Was Machen!
DOTA - Keine Gefahr
Dylan LeBlanc - Cautionary Tale
Erik Cohen - Weisses Rauschen
Evangelist - Evangelist
Everyday Circus - Mirrors
FluXmeister - Firnis
Frederico Albanese - The Blue Hour
Isabells - Billy
Jarryd James - Thirty One
Karasol - In Your Wild Garden
Kill Your Boyfriend - The King Is Dead
Laas Unltd. - Daemon
Marcus Schinkel Trio - Crossover Beethoven
Matt Epp - Ready In Time
Niedeckens BAP - Lebenslänglich
Odeville - Phoenix
Panic! At The Disco - Death Of A Bachelor
Phall Fatale - Moonlit Bang Bang
Plusmacher - Die Ernte
Rhapsody of Fire - Into the Legend
Skunk Anansie - Anarchytecture
Surgical Strike - V.II.XII
Tami - Habakuk
The Temperance Movement - White Bear
Ten Tons Of Story - Scenes In Between
Terrorgruppe - Tiergarten
Turnpike Troubadours - The Turnpike Troubadours
Unantastbar - Hand Aufs Herz
Vard - Das Ende Aller Lügen
VAUU - Heile Welt
Witchcraft - Nucleus
Yorkston/Thorne/Khan - Everything Sacred
Young Rival - Interior Light