In den Rechtsstreit über Wolfsheim kommt Bewegung. Markus Reinhardt hat gegenüber seinem Ex-Sänger Peter Heppner einstweilige Verfügung erlassen.
Hamburg (thk) - Laut einer Pressemitteilung von Markus Reinhardts Rechtsanwalt hat das zuständige Landgericht Hamburg Peter Heppner untersagt, öffentlich zu verbreiten, dass Reinhardt seit vier Jahren im Urlaub oder nach Griechenland ausgewandert sei und dort "sicher ziemlich gut" lebe. Per einstweiliger Verfügung darf Heppner darüber hinaus nicht mehr behaupten, Reinhardt habe ihm gesagt, dass der Sänger auf eigene Faust ein neues Wolfsheim-Album aufnehmen solle.
Vorsätzliche Vernachlässigung?
Seit Januar 2008 versucht Reinhardt vor Gericht durchzusetzen, dass Heppner aus der Wolfsheim GbR ausgeschlossen wird, weil er das gemeinsame Projekt Wolfsheim aufgrund seiner Soloaktivitäten vernachlässige. In diesem Punkt liegt die Entscheidung nun beim Hanseatischen Oberlandesgericht.
"Heppner verbreitet ungeniert sein Soloalbum"
"Misslich an der eingetreten Situation ist, dass Peter Heppner sein Soloalbum ungeniert verbreitet und dazu Interviews gibt, während ich mit dem von mir seinerzeit ins Leben gerufenen Projekt Wolfsheim bis auf Weiteres auf Eis gelegt bin, da ich zunächst die Auseinandersetzung mit Peter Heppner abschließen muss", teilt Reinhardt mit.
Reinhardt will insbesondere rechtliche Klarheit darüber haben, ob er seine musikalischen Visionen auch ohne Heppner weiterhin unter dem Namen Wolfsheim verwirklichen darf. "Nachdem Peter Heppner es vorgezogen hat, seine Songideen solo umzusetzen, obgleich er verpflichtet gewesen wäre, diese Wolfsheim und damit mir ebenso anzubieten, wie ich meine Songideen und Layouts vor drei Jahren Peter Heppner angeboten habe, muss ich wohl abwarten, wie das gerichtliche Verfahren endet", so Reinhardt zum Stand der Dinge.
19 Kommentare
Interessant, dass die für das Projekt einen Gesellschaftsvertrag geschlossen haben ...
Dann sollte sich ja eh alles daraus ergeben?
Versteh ich das richtig? Also, zwei Leute machen eine Band zusammen. Der eine macht ein Solo-Projekt, deswegen kommt die band zu kurz und der andere verklagt ihn jetzt, weil
a) er sauer ist, dass er nicht "mitspielen" durfte
b) er ab sofort alleine spielen will
Können sie das nicht einfach in Hip-Hop-Manier lösen, anstatt Steuergelder für diesen Kindergarten zu verplempern?
@das_n00b (« Interessant, dass die für das Projekt einen Gesellschaftsvertrag geschlossen haben ... »):
Wo steht denn das? Für eine GbR muß man nicht unbedingt schriftlich einen Gesellschaftsvertrag schließen ...?
Ich tippe mal eher darauf, daß eben nichts oder zumindest nicht alles schriftlich fixiert wurde, sonst gäbe es diese Streitigkeiten nicht.
Gruß
Skywise
Schade... dass es so ist wie es ist! Ich habe sie beide mal sehr gemocht mit ihrer wirklich guten Musik. Aber wie sagt man so schön: bei Geld und Neid hört eben nicht nur die Freundschaft auf. Ich hoffe für beide Parteien, dass sie alle ihre Sinne einschalten.
Ist damit Wolfsheim eigentlich jetzt "gestorben"? Weiß jemand irgendwas Aktuelles?
Hallo Peter,
es ist hastig wenn ein gut geglaubter Freund zur Lüge tendiert. Eine Welt bricht förmlich zusammen und man fragt sich: Warum tut er das und wo für ? Durch dich hat er seine Traumwelt realisieren können und blieb in ihr hängen. Es ist bei einer nicht so weit entwickelten Seele immer das Problem, dass das Geld wichtiger ist als die Freundschaft.
Gruß
Frank