Nein, lass das! Nicht auflegen! Nein, bitte!!! Aaaaaaaaaaahhhhh!!!!
Konstanz (laut) - "Schund. Erstens: Abfall, Ausschussware, Schmutz. Zweitens: Schund und Schmutzliteratur, ästhetisch minderwertige und moralisch anstößige Geschichten in Heft- oder Buchform."
Wem diese Zeilen bekannt vorkommen, hat seinen Magister in "Pulp Fiction" bestanden. Die Eingangsworte des 1994er-Films beziehen sich zwar eigentlich auf schriftstellerischen Auswurf, lassen sich aber fast eins zu eins auf das akustische Äquivalent übertragen.
Die schlimmsten Alben des Jahres 2018
Da kommen wir zur Krux des Tages: Leider handelt es sich bei dem, womit sich unsere Autoren das Jahr über herumschlagen müssen, eben nicht um Fiktion. Für unsere bemitleidenswerten Schreiber sind die hässlichen Auswüchse der Musikindustrie brutale Wirklichkeit. Wie schon Tradition geworden, haben wir die akustische Folter zusammen getragen, die im Laufe des Jahres 2018 das Licht der Welt erblickte.
31 Kommentare mit 11 Antworten, davon 21 auf Unterseiten
Puh...also, das Prodigy-Album in dieser Liste ist schon hart, wenn man bedenkt, dass u.a. Guetta und Steve Aoki fehlen.
Sind einige Alben aus dem Schlager-Bereich dabei. Das ist doch sowieso nicht eure Musik! Das wird doch, u wenn es noch so gut produziert wird schlecht bewertet!
Er hats getan. Schlager und gut produziert. In EINEM Beitrag. Made my day.
Schlager sind meistens verdammt gut produziert. 1a abgemischt, mit hochkarätiger Technik von fähigen Leuten aufgenommen, die Sänger treffen alle Töne und würden bei SingStar die Bestwertung erhalten. Auch die Arragements sind bei den meisten Schlagern handwerklich gut gemacht.
Sie sind halt nur sau langeweilig und so aalglatt, dass man davon beinahe kotzen könnte. Aber einen Schlager dafür zu kritisieren wäre wie einen Punkrock-Gitarristen dafür zu kritisieren, dass er unsauber spielt und seine Box so schlecht eingestellt ist, dass sie übersteuert.
Denn das ist Absicht im Schlager, die Zuhörer wollen nichts experimentelles oder interessantes oder tiefgründiges hören. Somit hat ein langweiliger Schlager alles richtig gemacht und verdient keine schlechte Bewertung.
"Somit hat ein langweiliger Schlager alles richtig gemacht und verdient keine schlechte Bewertung."
Wenn Du in einem hochpreisigen Restaurant von Deinem Essen satt wirst, hat das Restaurant erstmal alles richtig gemacht. Hast Du für den Preis aber nur Konservenfraß und Fertigsaucen bekommen, ist Kritik und schlechte Bewertung durchaus angebracht.
Wenn das Restaurant versucht, sich als edel zu verkaufen, dann schon. Wenn das Restaurant „Alfreds Konservenfraß und Fertigsaucen” heißt, wiederum nicht.
McDonalds ist für den Fraß, den sie servieren, ziemlich teuer. Trotzdem wäre es lächerlich, McDonalds für die Qualität des Essens eine schlechte Bewertung zu geben, denn das Essen ist genau so, wie man es erwartet (bei ethischen Themen ist das wieder etwas anderes, dafür darf man sie natürlich kritisieren – abe das gilt auch für Schlagerstars).
Aus diesem Grund finde ich auch aktuelle Popmusik viel schlimmer als Schlager. Leiden kann ich beides nicht, aber die meisten Schlager versuchen wenigstens nicht so auf künstlerisch wertvoll und tiefgründig zu tun wie gewisse Poppoeten.
Alte Faustregel: Junger, gephotoshoppter Interpret auf dem Cover = Finger weg.
Dieser Kommentar wurde vor 6 Jahren durch den Autor entfernt.
Sehe ich es richtig, daß nur drei der dreißig miesesten Scheiben nicht deutschsprachig sind, und eine davon ("Marquess") auch praktisch nur für den deutschen Markt produziert wurde? Kommt mir einleuchtend vor, immerhin sind wir international das größte Kulturbanausenpack, das mir bisher untergekommen ist.
Auf Deutsch versteht man die Texte noch 'ne Ecke besser (in dem Fall fatal) und der deutsche Markt ist der einzige nicht-englischsprachige, der bei uns wirklich Beachtung findet. Dazu noch die allgemein im Vergleich eher kritische Haltung Deutscher ggü. deutschem Kulturgut.
Würde man auf laut.de C-Klasse Countrypop aus den Staaten hören oder albanischen Pop/Rap, würde die Liste wahrscheinlich ähnlich aussehen - nur mit anderen Nationalitäten.
Eine gewisse Tendenz der Deutschen zur Unkultur (in der jüngeren Moderne) will ich aber gar nicht abstreiten.
Falls wieder Mal Paradigmen der Strenge und Genauigkeit in der Kunst/Musik modern werden, kann Doitschland vll. auch wieder punkten.
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