Plätze 57 bis 50
57. Dro Kenji (South Carolina, 810.000 monatliche Hörer)
Hier haben wir einen, den man sich vielleicht für später vormwerken kann: Dro Kenji ist nämlich der jüngste Neuzugang bei Internet Money, dem Label, das gerade am verlässlichsten Rapper (kurz) in die Oberliga bringt. Noch klingt er sehr nach Travis Scott light, aber würde mich nicht wundern, wenn da bald ein durchschlagendes Cole Bennett-Video kommt.
XXL-Faktor: 1,75/5
56. Note Marcato (Miami, 15.000 monatliche Hörer)
Du hast einen guten Fuß in der Tür der Industrie, wenn du das Kind von Swizz Beatz und dazu noch solide talentiert bist. Note Marcato ging aber selbst mit zwei Metern Vorsprung der normale Industrie-Grind nicht schnell genug, weswegen er sich das dämliche Gimmick ausdachte, sich das Gesicht zum Skelett zu schminken. So mies ist die Mukke nicht einmal, vielleicht bin ich als Deutscher einfach zu Genetikk-geschädigt, um mich darauf einzulassen.
XXL-Faktor: 1,75/5
55. Lakeyah (Milwaukee, 940.000 monatliche Hörer)
Ich bin mir nie ganz sicher, wann die Liste eine Mulatto pullen könnte und eine der vielen Frauen mit solider Verbindung, aber wenig kommerziellem Erfolg aus dem Nichts zutage fördern. Die war letztes Jahr nämlich fast in der selben Position wie Lakeyah jetzt, und die hatte ich auch zu Unrecht abgeschrieben. Aber wenn ihr euch bildlich Mulatto vorstellt, kennt ihr Lakeyah hier halt auch schon. Außer, dass sie in der überraschend soliden Szene von Milwaukee eine große Rolle spielt, ist hier noch nicht viel zu sehen.
XXL-Faktor: 1,75/5
54. LPB Boody (Florida, 3,2 Millionen monatliche Hörer)
Local-Rapper, die es noch überhaupt nicht aus dem eigenen Ökosystem geschafft haben, kann man für das Cover eh knicken. Heißt aber nicht, dass es nicht ein paar Nuggets dazwischen gibt. Dieser Typ aus Florida reitet gerade den Hype einer TikTok-Single namens "Adress It", und sein Knacks für extrem bouncige Beats und seine markante, sägende Stimme ergeben ein ganz wunderbares Duo für unterhaltsames Trap-Backenfutter. LPB Boody hier macht wirklich überraschend viel Spaß.
XXL-Faktor: 1,75/5
53. Tay Money (Miami, 1,5 Millionen monatliche Hörer)
DaBaby, Saweetie, Mulatto, Flo Milli, Cole Bennett, diese Dame hier hat wirklich einiges an guten Zusammenarbeiten abbekommen und scheint auch dank Influencer-Vergangenheit einen guten Zugang zur Presse zu haben. Heißt, dass ihr Grund-Hype zwar solide ist, aber an wirklichen Erfolgen kann sie nur einen Listenplatz auf den "Top Ten Artists to watch from North Texas 2018" vorweisen. Und das-muss-man-ja-auch-erstmal-schaffen!
XXL-Faktor: 1,75/5
52. Popp Hunna (Philadelphia, 3,8 Millionen monatliche Hörer)
Noch einer, der einen TikTok-Hype in eine andere Liga mitgenommen hat: "Corvette Corvette" sitzt inzwischen mit soliden 40 Millionen Streams und einem Lil Uzi Vert-Remix und brachte Popp Hunna kurz eine ganze Menge Medienaufmerksamkeit. Heißt, auch er ist ein Wettobjekt, auf dessen Langlebigkeit man eventuell pokern könnte. Ich mache es aber nicht, denn noch gibt es keine Single, die auch nur teilweise an diesen Erfolg anzuknüpfen scheint. Seine sanfte, hohe Stimme ist interessant genug, aber vorzuweisen hat er abseits des Hits noch kaum etwas.
XXL-Faktor: 1,75/5
51. Breland (New Jersey, 960.000 monatliche Hörer)
Warum ein viraler Song mit großem Feature nicht genug für die Liste ist, zeigt auch dieser Kerl. Dessen viraler Hit "My Truck" schaffte sogar den Sprung in die Billboard Hot 100, leider entpuppte sich sein von Country-Star Sam Hunt geremixter TikTok-Treffer als offensichtlicher schamloser Ripoff von "Old Town Road". Auch, wenn sich Breland weiterhin konsequent zur Country-Trap-Schiene bekennt, ist das Interesse so schnell verebbt, wie es aufgekommen ist.
XXL-Faktor: 1,75/5
50. Luh Kel (St. Louis, 3,2 Millionen monatliche Hörer)
Der letzte hatte eine Single in den Top 100, der hier sogar eine goldene Schallplatte. Aber verstehe mal einer, warum: Luh Kel verzeichnet astronomische YouTube-Zahlen. "Wrong" stämmt irre 120 Millionen Views auf YouTube, "Y.O.U." knabbert auch schon an den 40 Millionen - und ich habe noch nie jemanden von diesem Kerl reden hören. Dabei kriege ich Amirap-mäßig normalerweise ziemlich viel mit. Weiß der Teufel, welchen Satanszauber er verwendet hat, um seine sterile Radiomusik so ohne Umweg an ein Massenpublikum zu lenken. Besser macht es sie trotzdem nicht.
XXL-Faktor: 1,75/5
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