Der Sänger und Castingshow-Juror macht sich zum wiederholten Mal mit politischen Aussagen lächerlich.

Mannheim (lsp) - Am 15. August veranstaltete Xavier Naidoo ein spontanes Konzert auf Mannheims Neuem Meßplatz. Thema der Veranstaltung war ursprünglich "Frieden für die Ukraine", doch die gewagten politischen Aussagen des Sängers zu Deutschland überschatteten den internationalen Kontext.

Die Melodie von seiner Ballade "Ich Kenne Nichts" klingt gerade aus, als Naidoo von der Ladefläche eines Lastwagens zum Nachdenken aufruft: Darüber, ob die deutsche Verfassung die NSA-Überwachung erst ermögliche. Ob eine Verfassung überhaupt existiere. Und darüber, ob Deutschland gar ein eigenes Land oder immer noch in Händen der ehemaligen Besetzungsmächte sei:

Ein gefundenes Fressen für die Medien. Der Spiegel wirft dem "Populisten" Naidoo vor, er gehe mit der sogenannten Reichsbürgerbewegung konform, die sich unter anderem durch die Leugnung des Holocausts auszeichnet. Andere Medien werfen Naidoo sogar vor, er sei ein Nazi und ignoriere den Zwei-Plus-Vier-Vertrag.

Im Grunde genommen sind aber die fragwürdigen politischen Ansichten von Xavier Naidoo schon lange bekannt, mindestens seit seinem Auftritt im ARD-Morgenmagazin von 2011. Für seine Aussagen erntete der Sänger damals schon Kritik und Unverständnis, nicht nur der hilflosen Moderatoren:

Auch "Wo Sind Sie Jetzt", der Hidden Track des Kollabo-Albums "Gespaltene Persönlichkeit" von Xavas, in dem Naidoo und Kool Savas Ritualmorde thematisieren, stieß seinerzeit auf heftigen Widerspruch. Kurz nach der Veröffentlichung erstatte die Jugendorganisation der Partei Die Linke Anzeige wegen Homophobie und Volksverhetzung.

Der aktuelle Fall liefert also vor allem wieder einmal ein Beispiel dafür, wie jemandem mit fragwürdigem Weltbild und einer seit Jahren festgefahrenen politischen Meinung Aufmerksamkeit zuteil wird, die er gar nicht verdient.

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Xavier Naidoo

Xavier Naidoo,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Xavier Naidoo,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Xavier Naidoo,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Xavier Naidoo,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Xavier Naidoo,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Xavier Naidoo,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Xavier Naidoo,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Xavier Naidoo,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Xavier Naidoo,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Xavier Naidoo,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Xavier Naidoo,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Xavier Naidoo,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig) Xavier Naidoo,  | © laut.de (Fotograf: Peter Wafzig)

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36 Kommentare mit 334 Antworten

  • Vor 10 Jahren

    There's no Axel Stoll like Axel Stoll.

  • Vor 10 Jahren

    Xavier ist doch musikalisch total irrelevant. Wer nimmt den denn schon ernst? Bügelnde Hausfrauen?
    Das sind ja nun auch nicht die typischen Faschos die Sonntags gern "ein paar Neger vermöbeln".

    • Vor 10 Jahren

      ne, das sind vermutlich im wesentlichen mädels, die den fundamental-christlichen quatsch, den er auf die menschheit loslässt, womöglich auich noch ernst nehmen!

    • Vor 10 Jahren

      Das sind irgendwelche Sackflöten, die den Mainstreammedien misstrauen (zu recht), und deswegen irgendwelchen Spinnern im Internet ihr vollstes Vertrauen schenken (was genau so scheiße ist).

  • Vor 10 Jahren

    Auch wenn mir Xavier anfürsich egal ist, hat er vollkommen recht mit der Aussage. Jeder Journalist, der für Springer arbeiten will, muss eine Klausel unterschreiben, dass er oder sie sich für Israel und die transatlantische Partnerschaft einsetzt. Tut er dies nicht, bekommt er keinen Arbeitsvertrag.
    Wieso Laut.de auf diesen Zug mit aufspringt erschließt sich mir nicht ...

    • Vor 10 Jahren

      am einfachsten ist es diejenigen die sich trauen den Mund zu öffnen als Idioten darzustellen. Die Masse wird es den Medien abkaufen.

    • Vor 10 Jahren

      Nur weil du paranoid bist heißt das noch lange nicht, dass sie NICHT hinter dir her sind, mein lieber Zeko!

    • Vor 10 Jahren

      und weil man bei springer klauseln unterschreiben muss, hat deutschland keine verfassung? die hier grundgesetz heisst.

    • Vor 10 Jahren

      Exakt, Paranoid_Android. Was soll denn das eine mit dem anderen zu tun haben, mali-zeko? Wenn Dus uns mit Deiner "Argumentation" so leicht machst, müssen wir uns doch gar nicht mehr die Mühe machen, Dich als Idioten darzustellen.

    • Vor 10 Jahren

      Dieser Kommentar wurde vor 10 Jahren durch den Autor entfernt.

    • Vor 10 Jahren

      ch werde sicher nicht versuchen euch zu erleuchten oder bestimmte Zusammenhänge zu erklären. Man sollte vielleicht nur hin und wieder hinterfragen was man so serviert bekommt. Ihr seid erwachsen genug einen Computer zu bedienen. Informiert euch, oder auch nicht.

    • Vor 10 Jahren

      Da übernehm' ich das mit der Erleuchtung mal:
      Im Grunde geht's darum, dass (was tatsächlich so stimmt) nach '45 die Besatzung nie vertraglich formvollendet aufgehoben wurde - auch nicht in 2+4. Und das bedeutet streng juristisch gesehen, dass die ganzen Gesetze, die wir hier so erlassen, keine wirkliche Bedeutung haben (und so eben auch nicht das Grundgesetz), weil wir in Wirklichkeit noch als besetzt gelten.
      Das ist natürlich Quark, weil auch wenn das formal nicht so ist, ist die BRD de facto selbstverständlich ein souveräner Staat. Und es gibt auch 'ne Theorie, die behauptet, dass wir durch eine Reihe von Verträgen, die wir seit den 90ern mit den USA geschlossen haben, die Souveränität quasi indirekt zurückerlangt haben. Genau hab' ich das aber nicht mehr im Kopf.

      Vielleicht sollte das jemand mit juristischem Wissen an dieser Stelle mal vernünftig erklären.

    • Vor 10 Jahren

      kommts nicht auch noch draufan ob man international als Staat anerkannt wird? Grade im Nahost / Palästina ist doch das eine riesen Sache...
      Gemäss Wikipedia wird sogar darüber diskutiert, ob man Deutschland (nebst einer Handvoll anderer Staaten) als Ständiges Mitglied im Sicherheitsrat will.

      ich mein ... wenn man sich sowas anhört, das geschriebene von Schnuddel, die Wirtschaftsmacht Deutschlands in Europa ...
      dann muss man schon ein arger Verschwörungstheoretiker sein und wohl auch an Aliens unter dem Bett glauben wenn man DE die Souveränität abspricht.

    • Vor 10 Jahren

      @Schnuddel: Der 2+4-Vertrag legt fest, dass Deutschland seine volle Souveränität zurückerhält. Somit ist die Besatzung aufgehoben. Ein souveräner Staat und ein besetzter Staat schließen sich gegenseitig aus.

      @CafPow: Das ist richtig. Ein Staat muss völkerrechtlich anerkannt sein. Deshalb können die Terroristen in der Ostukraine noch so oft einen eigenen Staat ausrufen, es ist keiner.

      Mali-Zeko ist der typische "Ich habe im Internet recherchiert"-Typ. Vermutlich KenFM-Anhänger. Muss man nicht weiter beachten.

    • Vor 10 Jahren

      Oder Leser von Jürgen Elsässer....

    • Vor 10 Jahren

      Aber ich denke, es wäre gerade das Ding, dass der 2+4-Vertrag zwar faktisch die Souveränität wiederhergestellt hat, eine bestimmte Passage aber fehlt (die "Der Besatzungsstatus wird hiermit aufgehoben!"-Passage oder so, was weiß ich), die den Verschwörungstheoretikern ihre Besatzungs-Theorie unwiderlegbar ruinieren würde ...?

      Ich bin da thematisch wie gesagt nicht sehr fest im Sattel, hab' dazu nur mal' 'nen Bericht in der ARD (plus/minus anderthalb Zeitungsartikel) gesehen. Wäre um Aufklärung dankbar.

    • Vor 10 Jahren

      "Artikel 7

      (1) Die Französische Republik, das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland, die Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken und die Vereinigten Staaten von Amerika beenden hiermit ihre Rechte und Verantwortlichkeiten in bezug auf Berlin und Deutschland als Ganzes. Als Ergebnis werden die entsprechenden, damit zusammenhängenden vierseitigen Vereinbarungen, Beschlüsse und Praktiken beendet und alle entsprechenden Einrichtungen der Vier Mächte aufgelöst.
      (2) Das vereinte Deutschland hat demgemäß volle Souveränität über seine inneren und äußeren Angelegenheiten."

      Ich denke dass Artikel 7 des 2+4-Vertrages eindeutig sein dürfte.

    • Vor 10 Jahren

      Hör auf die ganze Diskussion mit Fakten zu ersticken...

    • Vor 10 Jahren

      Ich dank' dir sehr, silenceboy, das klingt tatsächlich mehr als eindeutig. Krass, dass man bei der ARD so sehr schlampt bei der Recherche.

    • Vor 10 Jahren

      ieks ... Fakten...
      Wenn DIE bei Verschwörungstheoretikern was nützen würden, hätten wir ja keine Verschwörungstheorien mehr. ^^

    • Vor 10 Jahren

      Da hat sich mal jemand die Mühe gemacht es zusammenzufassen http://youtu.be/Ww3YHi9boQw

    • Vor 10 Jahren

      lässt sich zwar grade auf der Arbeit nicht wirklich geschmeidig ansehen, kann ich aber am Abend noch nachholen. Hast du dir auch oben geposteten Artikel 7 vom 2+4 Vertrag durchgelesen?
      Hast du ihn verstanden?
      Eine Stellungnahme fänd ich nun interessant.

    • Vor 10 Jahren

      Ich hab' das jetzt doch nochmal gegoogelt, weil's mich nicht mehr losgelassen hat, und die Sache ist wohl doch etwas komplizierter.
      Die Verschwörer berufen sich nämlich auf irgendwelche Geheimverträge, die die USA mit der BRD nach '55 geschlossen haben sollen, die den USA weitreichende Geheimdiensttätigkeiten hierzulande eingeräumt haben sollen (wegen Kaltem Krieg und so). Und diese Verträge sind es, die man in 2+4 nicht aufgelöst hat.
      Noch weiter will ich mich damit dann aber auch nicht beschäftigen, ich halte das nämlich nachwievor für Nonsens.

    • Vor 10 Jahren

      wow. geheimverträge. so geheim, dass nur die verschwörungstheoretiker sie kennen. kein anderer. weil ach so geheim.

    • Vor 10 Jahren

      Und seltsamerweise können diese Leute aller welt von diesen Verträgen erzählen, ohne das plötzlich die CIA mit der Giftspritze auftaucht.

    • Vor 10 Jahren

      das gehört alles zum Plot. Die CIA streut diese Gerüchte selber, so dass die Verschwörungstheoretiker niemand ernst nimmt, weil die CIA genau eben das tut, aber weil ihnen niemand glaubt, können sie tun, was sie tun
      OH MY GOD IT ALL MAKES SENSE NAO!

    • Vor 10 Jahren

      Aber wie man Youtubevideos ansieht wisst ihr? Oder ist Youtube auch so in Verschwöungsding, das es gar nicht gibt? :D

    • Vor 10 Jahren

      ne aber Youtube (ich hab btw. geschrieben dass ich das auf der Arbeit atm nicht angucken kann) ist das, was man Wikipedia immer vorwirft.
      Ein Sammelsurium von ungeprüften Meinungen, keine Tatsachen. Ich kann also Problemlos ein Youtubevideo online stellen, indem ich berichte, von Aliens entführt zu werden.

    • Vor 10 Jahren

      trotzdem, magst du nicht doch zu Artikel 7 des 2+4 Vertrages etwas sagen? Bitte?

    • Vor 10 Jahren

      "Geheimvertrag" bedeutet, dass der Vertragsschluss keiner dritten Partei verkündet werden soll, und allgemein gesprochen gibt es sie tatsächlich. Wenn die Parteien ausdrücklich Stillschweigen vereinbaren, ist ein willkürlicher Bruch dieses Schweigens durch eine der beiden Parteien zivilrechtlich (zwischen Staaten natürlich öffentlich-rechtlich) einklagbar, wenn dadurch ein nachweisbarer Schaden entsteht. Wenn allerdings z.B. ein unbeteiligter Historiker einen solchen geheimen Staatsvertrag an die Öffentlichkeit bringt, verletzt er dadurch nicht den Geheimvertrag an sich, sofern er ihm nicht tatsächlich in eigener Person zugestimmt hat. Man könnte ihn allerdings wegen Landesverrats nach §94 I StGB oder dem milderen Delikt des Offenbarens von Staatsgeheimnissen nach §95 I StGB strafrechtlich belangen, aber ausdrücklich nur bei "Gefahr eines schweren Nachteils für die äußere Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland". Man beachte dazu außerdem die Definition eines Staatsgeheimnisses nach §93 II Var. 1 StGB - "freiheitlich demokratische Grundordnung" ist eine sehr großzügige Generalklausel; ich denke, man könnte sinnvoll argumentieren, dass z.B. großflächige Spionage mit freiheitlicher Demokratie nicht vereinbar ist.

      (Ich bin kein examinierter Jurist und garantiere nicht, dass diese Aussagen objektiv richtig sind oder auch nur die tatsächliche Rechtslage und Rechtsauslegung umfassend widerspiegeln.)

      Die Bekanntmachung eines solchen Geheimvertrags zwischen Italien und Frankreich war während des zweiten Äthiopienkriegs der Auslöser für den Rücktritt des Premierministers und späteren Vichy-Kollaborateurs Laval und zeigte außerdem auf, was für eine machtlose Institution der Völkerbund eigentlich war, da die Mitgliedsstaaten unter Berufung auf ihre unantastbare nationale Souveränität die nationale Souveränität anderer Mitgliedsstaaten niederschießen konnten, wenn es ihnen passte.

    • Vor 10 Jahren

      Schade. Hatte mich schon auf deine Interpretation von Artikel 7 des 2+4 Vertrages gefreut.
      So langsam kommt mir das Gefühl, dass du Artikel 7 gar nicht gelesen / interpretiert hast.

  • Vor 10 Jahren

    Nur weil uns unsere gewählten Politiker seit der Wiedervereinigung so etwas wie „Souveränität“ vorgaukeln, während sie artig vor den Siegermächten kuschen, müssen wir doch nicht die Augen vor Tatsachen verschließen, die sogar Schäuble und Gysi gelegentlich mal - was für ein Wunder! - offen ausgesprochen haben?

    Ich bin weder ein Fan von Schäuble noch von Gysi oder Naidoo, aber leider haben verdammt noch mal alle drei Recht!

    Wer das in Frage stellt, muß sich und unsere „Volksvertreter“ z.B. nur mal fragen,

    warum die deutschen Goldreserven überwiegend in den U.S.A. liegen und sich der Rechnungshof wiederholt darüber beschwert hat, nicht mal nachzählen zu dürfen,

    oder warum Deutschland die Haftung für die Schulden halb Europas übernommen hat?

    Auch wenn wir nach der Wiedervereinigung der beiden besetzten deutschen Länder bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit unsere „Nationalhymne“ dudeln und artig dazu aufstehen, hat sich an der Situation nichts Grundlegendes geändert -

    und wir, das Volk,

    sind fast 70 Jahre nach Kriegsende nicht fähig, unsere gewählten Politiker dahingehend zu motivieren, sich endlich mal für UNSERE Interessen einzusetzen.

    Armes Deutschland!

    hw

    • Vor 10 Jahren

      Was sind denn UNSERE Interessen?

    • Vor 10 Jahren

      @hw:
      Ich kann mich da an einen Bundeskanzler mit gut sitzenden, natürlich nicht gefärbten Haaren erinnern. Auch wenn ich bemerkenswert wenig von ihm selbst und den Errungenschaften seiner Amtszeit halte, gibt es doch einige Entscheidungen und Standpunkte, bei denen er meine Zustimmung hat. Eine dieser Aussagen war ein ganz entschiedenes Nein zu einer deutschen Beteiligung an dem anstehenden Irak-Krieg angesichts der mehr als dürftigen Faktenlage. Sowohl die USA wie auch deren Wasserträger in Kriegszeiten waren brüskiert. Wie deckt sich dieses Ereignis mit der Aussage über den angeblich unsouveränen Staat Deutschland und dem angeblichen "Kuschen" vor den Siegermächten? Man schaue sich Deutschlands Politik in der EU an nebst der Reaktion solcher Siegermächte wie Frankreich oder Großbritannien, die beide mit absoluter Sicherheit ein wenig mehr innerhalb der europäischen Grenzen zu sagen hätten als Deutschland - wo sind die Hörigkeit, die fehlende Souveränität und das Kuschen?
      Im Zusammenhang mit Europa und der dazugehörigen (in diesem Fall: Finanz-)Politik fiel übrigens auch dem Herrn im Rollstuhl dieses Zitat aus dem Mund, das - aus dem Zusammenhang gerissen - plötzlich überall die Runde macht. Herr Schäuble sprach in seiner Rede, die übrigens auch zur Gänze inklusive aller Abweichungen von der Redevorlage im Netz zu finden ist, von Problemen, die die Regierungen innerhalb ihrer Länder nicht zu regulieren imstande seien, weshalb sie gemeinsam innerhalb der Europäischen Union reagieren müßten, was automatisch die Abgabe von Kompetenzen mit sich bringt. Deutschland kann sich nicht immer so bewegen, wie es möchte, weil es sich mittlerweile in einem Staatenbund bewegt, der von den jeweiligen Entscheidungen mit betroffen sein könnte. Das meinte Schäuble mit dem Fehlen der "vollen Souveränität"; er hat nicht davon gesprochen, daß Deutschland noch immer unter irgendeiner Fuchtel steht. Wie Herr Gysi sich zu der mangelnden Souveränität geäußert hat, weiß ich nicht, beurteile ich also nicht.

      Die Goldreserven Deutschlands liegen größtenteils in den USA und in Frankreich, weil - dort ist das Lagern von Goldreserven kostenlos.

      Deutschland hat sich für die EU stark gemacht, weil Deutschland nun mal exakt das Land ist, das bislang von der EU am meisten profitiert hat, auch finanziell. Den meisten in den Ministerien auf Bundesebene ist schon klar, daß Deutschland in den kommenden Jahren einige herbe Verluste einstreichen würde, wenn die EU auseinander bräche und wieder so lustige Spielchen kämen wie Währungsumstellung, Zollabwicklungen, etc. Die Dienstleistungen der Deutschen kämen weltweit automatisch auf den Prüfstand des potentiell tödlichen Kosten/Leistungs-Prinzips. Da nimmt man lieber ein deutlich kleineres Risiko auf sich und versucht, anderen aus der Patsche zu helfen, bevor man selbst erzwungenermaßen drin landet.

      Komischerweise höre ich solches Genöle wie "unsere Interessen" häufig von den Leuten, bei denen ich das Gefühl habe, sie hätten entweder permanent geschlafen, wenn in der "Sesamstraße" die "Was-passiert-dann"-Maschine angeworfen wurde, oder ein radikales Schwarz/Weiß-Denken ("Wir gegen die"). Ständig fordert jemand etwas aufgrund "unserer Interessen", aber sobald man nachfragt, stellt man sehr schnell fest, daß da sehr viel Populismus dahinter steckt. Oder sehr viel Naivität. Ich hätte gern gewußt, was sich hinter diesem "unsere Interessen" verbirgt, bevor ich mich auf die Seite von irgendwem stelle.

      Gruß
      Skywise

  • Vor 10 Jahren

    @skywise

    Ja, manchmal ist Naivität sogar schon fast komisch:

    „Die Goldreserven Deutschlands liegen größtenteils in den USA und in Frankreich, weil - dort ist das Lagern von Goldreserven kostenlos.“

    Gruß
    hw

    • Vor 10 Jahren

      Nö, naiv ist es zu glauben, dass es sich bei den Goldreserven um ein paar Piratenschatzkisten voller Goldmünzen handelt, über die die BRD frei verfügen könnte oder würde. Ob es sinnvoll wäre, die Goldreserven alle in Deutschland zu lagern ist eine andere Frage, mir persönlich ist das komplett wurscht, der Wert ist gemessen an jeder anderen relevanten Größe (BiP, Jahreshaushalt) jämmerlich.

    • Vor 10 Jahren

      Und erfüllt ja damit den Zweck einer Reserve... für wie sinnig man das auch erachten mag.

    • Vor 10 Jahren

      Es gab Zeiten, in denen der Wechselkurs einer Währung an die Goldreserven gekoppelt war (Goldstandard), deswegen gibt es überhaupt eine Goldreserve. Heute ist das Gold eigentlich nur noch Gedenkmünzen- und Verschwörungstheorienmaterial.

    • Vor 10 Jahren

      Das Gold wird natürlich deshalb in Frankreich und den USA gelagert, weil in Deutschland die ganzen gutmenschoiden Reihenhaus-Grünspanträuschlinge vom BND gar nicht die Manneskraft besäßen, ggf. die bildhübsche Hubschrauberpilotin "Muchos Uterus" (o.Ä.) ohne Notstandsvollmacht ins gemeinsame Bett zu bugsieren, um den fingerfertigen Erzschurken und seine den Fiskalpakt gefährdenden Pläne in letzter Sekunde doch noch zu übertrumpfen.

    • Vor 10 Jahren

      ...und wenn die USA 2020 Fort Knox aufmachen, weil der Dollar ins Bodenlose gefallen ist und dort das ganze geheime Gold lagert, sind sie mit einem Schlag schuldenfrei und China kotzt im Strahl. Denn dann ist jede andere Währung Spielgeld. Ich sags euch.

    • Vor 10 Jahren

      ...und wenn die USA 2020 Fort Knox aufmachen, weil der Dollar ins Bodenlose gefallen ist und dort das ganze geheime Gold lagert, sind sie mit einem Schlag schuldenfrei und China kotzt im Strahl. Denn dann ist jede andere Währung Spielgeld. Ich sags euch.

    • Vor 10 Jahren

      ich hab ja all mein geld in die substitutionswährungen schnaps und kippen investiert.wenns hart auf hart kommt, hat sowas immer einen wert.
      weiterer vorteil natürlich,man sitzt nie auf dem trockenen und kann so, selbst in schwersten zeiten, seinem lieblingshobby fröhnen, ohne sich dabei selbst reglementieren zu müssen...

  • Vor 9 Jahren

    ach laut.de sagt das es nicht stimmt was xavier da sagt?..nun dann lest mal bitte den §79 des GG.....immer schön bei der wahrheit bleiben... Artikel 79

    (1) Das Grundgesetz kann nur durch ein Gesetz geändert werden, das den Wortlaut des Grundgesetzes ausdrücklich ändert oder ergänzt. Bei völkerrechtlichen Verträgen, die eine Friedensregelung, die Vorbereitung einer Friedensregelung oder den Abbau einer besatzungsrechtlichen Ordnung zum Gegenstand haben oder der Verteidigung der Bundesrepublik zu dienen bestimmt sind, genügt zur Klarstellung, daß die Bestimmungen des Grundgesetzes dem Abschluß und dem Inkraftsetzen der Verträge nicht entgegenstehen, eine Ergänzung des Wortlautes des Grundgesetzes, die sich auf diese Klarstellung beschränkt.