"I don't wanna lie, I don't wanna cry, I just wanna live and love until I die", säuselt Nikki Lane in ihrer markant-lasziven Art ins Mikrofon, während ein schunkelnder Beat und ein paar gezupfte Banjo-Harmonien im Hintergrund die Richtung vorgeben. Wenn die einstige Highway Queen zur Reflektion ansetzt …

Zurück zum Album
  • Vor einem Jahr

    "Nicht nur der leicht psychedelisch angehauchte Titeltrack erinnert an die Hauptband des Produzenten. Auch das rockige "Black Widow" könnte man sich mit ein paar Stoner-Elementen mehr im Schlepptau gut und gerne auf einer Queens-Platte vorstellen."

    Ihr dürft an solchen Stellen auch gern dabei schreiben, dass das schon immer die größte Schwäche von Josh Homme als Produzent war und sehr wahrscheinlich auf Lebenszeit bleibt. Alles, was ich von dem in Sachen Produktion bisher gehört hab, klingt so, als stamme es (ggf. mit einer Hand voll mehr oder weniger Partikel) von einer Josh Homme-Seitenprojektplatte oder der jeweils aktuellen QOTSA.

    Besonders tragisch und ärgerlich fand ich das damals, als Billy Corgan die Ex-Hole-Bassistin Melissa auf der Maur zu den Pumkins holte, Melissa in deren Verbund sowie anschließenden Projekten offensichtlich Mut und Lust auf ein Solo-Album bekam, in Interviews mit u.a. Visions mit dieser Soloplatten-Idee zu kokettieren begann und mehrmals andeutete, dass sie in Sachen Sound und Kollaboration gerade fokussiert auf was Britisches in Richtung Oceansize/Amplifier/Aereogramme luge und dann mit ihrem Debüt "Auf der Maur" neben ihren neuen und alten Ami-Freunden doch bloß mit B-Seiten aus dem QUOTSA-Fundus berücksichtigt wurde bei allem, wo Josh in Sachen Produktion und Kollaboration letztendlich auf dem Album mitwirkte.

    • Vor einem Jahr

      "Ihr dürft an solchen Stellen auch gern dabei schreiben, dass das schon immer die größte Schwäche von Josh Homme als Produzent war und sehr wahrscheinlich auf Lebenszeit bleibt."

      Hätte man schon erwähnen können. Hätte dann aber wohl den Rahmen der Rezi gesprengt.

    • Vor einem Jahr

      Souli, kannst' 'nen Anspieltip für Aereogramme geben? Danke!

    • Vor einem Jahr

      @Vallepupalle:
      Ohne soulburn zuvorkommen zu wollen:
      "Sleep And Release" hab' ich damals ziemlich lange nicht aus dem CD-Player rausgekriegt.
      Gruß
      Skywise

    • Vor einem Jahr

      Dadurch, dass die sich konventionellen Songstrukturen immer wieder verweigert haben, ergibt sich als Albumtip zum Einstieg wohl am ehesten "Sleep & Release", obwohl ich Sachen wie "Zionist Timing" oder "Shouting for Joey" vom Debüt "A Story in White" auch als für sich stehende Songs phänomenal finde. Auf der "Sleep & Release" sind sie aber kompakter, greifbarer und mit dem letzten, unbetitelten Stück findet sich darauf auch ihr mMn überlebensgrößter Song.

      Die Progmuskeln spielen lassen sie wohl am deutlichsten in einem Crippled Black Phoenix-ähnlichen Song namens "Unravelling" von der ebenfalls durchweg gelungenen "Seclusion" (Video-)EP. Das als solches bereits angekündigte Abschiedsalbum "My heart has a wish that you would not go" ist mir persönlich im Vergleich zum unberechenbaren Genre-Clusterfuck-Wahnsinn aller Vorgänger zu ruhig und sanft, eine Entwicklung die sich mW bis weit in die Diskografie der Nachfolgeband aus Teilen Aereogrammes, "The Unwinding Hours" (inkl. Gesangsstimme von Aereogramme) fortgesetzt hat.

    • Vor einem Jahr

      In Sachen Wiederhörwert bin ich bei Skywise, "Sleep & Release" hat die mit Abstand meisten Durchläufe ohne Unterbrechung oder Skippen aus der Aereogramme-Disko.

    • Vor einem Jahr

      Irgendwie schade um Homme. War mal als vielversprechendes Megatalent gestartet, und fraglos hat er es auch noch. Mit den Jahren kann man ihm sein ekelhaftes Verhalten aber immer weniger verzeihen. Und auch wenn die Desert Sessions und QOTSA mMn. noch immer abliefern, kann er sich seit 20 Jahren nicht mehr aus seinem eigenen Sud heraushieven.

      Stimme zu - Homme würde ich nur Homme selbst produzieren lassen

    • Vor einem Jahr

      Dieser Kommentar wurde vor einem Jahr durch den Autor entfernt.

    • Vor einem Jahr

      Muss da als eigentlicher Fanboi Ragi schon zustimmen. Wirkt ja eher nicht so, als ob er seinen Scheiß noch einmal auf die Reihe bekommen könnte. Scheint sich eher in den letzten Jahren noch intensiviert zu haben.

      In Sachen Produzententum könnte ich mir aber auch vorstellen, dass das ein bisschen darauf ankommt, was die jeweiligen Musiker sich von der Kooperation versprechen. Kann ja auch sein, dass da der kreative und stilistische Einfluss z.T. auch gewünscht ist.

      Kann zumindest mit der Post Pop Depression und v.a. Humbug recht viel anfangen und finde gerade letztere eigentlich auch ein gutes Beispiel, wie so etwas gewinnbringend funktionieren und einen neuen kreativen Schub darstellen kann. Den Einfluss hört man da natürlich stark raus, aber es ist dann finde ich immer noch so stark duch die Arctic Monkeys Linse gefiltert, dass es mMn ne ganz eigene DNA hat.

    • Vor einem Jahr

      Würde mich da schon an deine Ausnahmen mit dran hängen, Gleepi, finde aber bzgl. aktuellem Stand der Homme-Produktionen, dass es Ragi perfekt zusammengefasst hat mit dem "Homme würde ich nur Homme produzieren lassen" und unseren gemeinsamen Hoffnungsschimmer vielleicht maximal mit einem an passender Stelle platzierten '"derzeit" aufweichen. Oder ihm bei Fremdproduktionen jemanden zur Seite stellen, der ihm immer dann wortlos eine schmiert, wenn sein Einfluss wieder zu raumgreifend auszufallen droht.

      Fand die "Post Pop Depression" ebenfalls ganz brauchbar damals und davor die "Them Crooked Vultures" sogar noch mehr.

    • Vor einem Jahr

      Find auch die Diskussion hier repräsentiert ganz exemplarisch das Hauptproblem, wenn du dir als verhältnismäßig junger und kommerziell kleinerer Act Josh Homme als Produzenten angelst: Im Zweifelsfall labern alle nur über Homme, dessen Seitenprojekte und seine größeren Produzentenjobs aus der Vergangenheit als über die Musik auf deinem aktuellen Album.

  • Vor einem Jahr

    Dieser Kommentar wurde vor einem Jahr durch den Autor entfernt.

  • Vor einem Jahr

    Musik für hängengebliebene Rednecks die auch irgendwie „deep“ sein wollen.

    • Vor einem Jahr

      Öy. Nix gegen Nikki Lane. Die kann schon was. Ihr "Seein' Double" gepaart mit Calvin Russells Fassung von "I Never Cared For You", das war vor ein paar Jahren eine exzellente Mischung und weit weg von "deep".
      Gruß
      Skywise