laut.de-Kritik
"Frozen In Time" wird die Metal-Gemeinde spalten.
Review von Michael EdeleIch kann mir gut vorstellen, dass "Frozen In Time" die Metal-Gemeinde spalten wird. Die einen werden drei Kreuze schlagen und jubeln, dass Obituary mit genau dem Sound wieder am Start sind, der sie die 90er über groß gemacht hat. Die anderen werden nur mit den Achseln zucken und sich fragen, wer um alles in der Welt so was noch braucht?
Letztendlich tendiere ich deutlich zu den Erstgenannten, denn kaum war "Cause Of Death" seinerzeit auf dem Markt, hatte ich mir auch schon das Debüt "Slowly We Rot" nachbestellt und den Schriftzug auf sämtliche Schulsachen gepinselt. Das simple Riffing der Band in Kombination mit dem ultraderben Gebrüll von John Tardy war das absolut brutalste, was mir bis dato untergekommen war.
Inzwischen haben diesen Platz zwar schon lange Strapping Young Lad eingenommen, doch Obituary sind immer noch eine absolute Macht im Death Metal. Schon das Intro "Redneck Stomp" beinhaltet ein schleppendes, mörderisches Riff, das zwar zum Stinken simpel ist, aber einfach kräftig fönt. "On The Floor" bietet alles, was man von einem Obituary-Track erwartet: Uptempo in der Strophe, einen zähflüssigen Chorus und Johns brutale Stimme, die aber inzwischen verständlich Worte artikuliert.
Während das starke "Insane" nach einem ähnlichen Muster funktioniert, konzentrieren sich "Blindsided" und vor allem "Mindset" auf massive, höllisch groovende Riffwände, die ohne erhöhte Genickumdrehung kaum zu überstehen ist. Bevor man sich ans gemütliche Abschädeln gewöhnen kann, drücken die Amis mit "Stand Alone" wieder ein wenig auf's Gas und sorgen für Abwechslung. Dafür trägt "Slow Death" seinen Namen zurecht, begeistert aber vor allem mit coolem Drumming.
Auch "Denied" und "Lockjaw" festigen den Eindruck, dass "Frozen In Time" einfach Old-School as fuck ist. Von irgendwelchen technischen Spielereien sind sie nach wie vor genauso weit entfernt wie von einer stilistischen Weiterentwicklung. Das werden die Die-Hard Fans auf der einen Seite schätzen, alle anderen womöglich beanstanden.
Auf jeden Fall lobenswert: Endlich ist mal wieder ne Band auf die Idee gekommen, Andreas Marshall (Blind Guardian, Dimmu Borgir, Destruction) als Zeichner für ein Cover zu verpflichten. Der Kerl auf diesem Gebiet nach wie vor die Nummer 1!
25 Kommentare
Note 1, - setzen!!!
So begeistert wie saemtliche Metal-Mags bin ich noch immer nicht, "Redneck Stomp" nervt mich sogar ziemlich. Mit viel gutem Willen gaebe ich dem Album eine 2. Bisher, da kann sich ja noch was aendern.
im legacy hat die platte aber nicht besonders gut abgeschnitten. hab sie erst einmal durch, bald mehr.
@vielfrass (« Heul doch.
Selbst schuld, du hast alle Felder deines Profils mit Bandnamen zugekleistert - ungefähr 200 an der Zahl. Die meisten davon würde ich mal unter "chartmucke" oder "trendgrütze" platzieren. Sogar für die Hosen war dir der Platz nicht zu schade. Sorry, dass ich Opeth überlesen habe. »):
Jo, stimmt absolut.:)
Ich bin halt nicht so n harter wie du.
Wollt nur klar stellen, dass ich die CD nicht deswegen nicht mag, weils harte Musik ist.
Das Album ist ganz gut aber nicht mehr. Obi halt
Warum zum Teufel gibt es keine Review zu "Xecutioners Return" (2007)?