21. Mai 2015

"Rap spiegelt unser Leben"

Interview geführt von

Oddisee ist nicht nur der nette Rapper von nebenan. Er hat seine ganz eigene Vorstellung vom Leben und eine gesunde Sicht der Dinge. Wo sich andere Rapper einen Ferrari als Drittwagen in die Garage stellen, radelt Amir Mohamed el Khalifa durch Brooklyn und lebt in einer Wohngemeinschaft.

Sein aktuelles Album, "The Good Fight", wartet mit vielschichtigen Beats aus Live eingespielten Instrumenten und sanftem Bomm Bap auf. Es geht um das Leben, die Liebe, Ehrlichkeit und um Oddisee selbst. Grund genug also den sympathischen Lebenskünstler anzurufen. Wir telefonieren mit einem selbstbewussten jungen Mann, der etwas wortkarg und gehetzt wirkt. Seine Antworten hält er kurz und prägnant.

Servus, wie gehts dir? Wo bist du gerade?

Hey, gut, danke. Ich bin gerade auf dem Weg zu einem Auftritt bei National Public Radio.

Alles klar. Dann lass' uns loslegen. Was verbirgt sich hinter dem Namen Oddisee?

Der Name ist mir eingefallen, nachdem ich die zwei Bücher des griechischen Philiosophen Homer gelesen hatte. Odyssee ist ein Synonym für eine lange Reise. Ich habe die Schreibweise geändert zu Oddisee, da das dritte Auge im Griechischen das Leben bringt. Zusammengefasst steht mein Name also für die Reise des Lebens.

Dein neues Album heißt "The Good Fight". Was für einen Kampf kämpfst du denn?

In dem Album geht es um all die schwierigen Dinge, für die es sich lohnt zu kämpfen.

Wie hebt sich dieses Album von deinen vorigen ab?

Ich bin der Meinung, dass sich meine Alben mit mir mitentwickeln. Jeder Tag in meinem Leben ist anders und ich lerne etwas Neues. Und diese Erfahrungen landen schlussendlich in meinen Lyrics. Und weil mich das Erlebte als Mensch verändert, geschieht dies auch mit meiner Musik.

Das heißt deine persönliche Entwicklung spiegelt sich in deiner Musik wider?

Absolut!

Du produzierst Beats nicht nur für dich selbst sondern auch für andere Rapper. Gefällt dir das oder siehst du das mehr als Mittel um Geld zu verdienen?

Ein bisschen was von beidem. Es macht mir nichts aus für andere zu produzieren, aber Rechnungen bezahlen sich nun mal nicht von selbst.

Wie wahr! Würdest du dich selbst als Conscious Rapper bezeichnen?

Wenn ich ein Conscious Rapper bin, sind dann alle anderen keine Conscious Rapper?

Hmm. Gute Frage. Dann stelle ich die Frage anders. Würdest du behaupten du seist z.B. mit Talib Kweli auf einer Wellenlänge?

Nein, wenn ich ehrlich mit dir sein soll, dann habe ich mit ihm nicht viel gemeinsam. In meiner Musik geht es mehr um die Menschlichkeit als Ganzes und nicht um spezielle Themen in unserer Gesellschaft oder in der Politik. Es geht bei mir um die Menschen und mit was sie sich befassen. Man kann sich mit meiner Musik auch dann befassen und identifizieren, wenn man nicht in den Staaten lebt. Ja, wie gesagt, es geht in meiner Musik mehr um Menschlichkeit als um Politik.

Rap-Musik ist ein Genre, das unser Zeitgeschehen widerspiegelt.

Bist du lieber im Studio oder auf der Bühne?

Im Studio! Ich mag es lieber kreativ zu sein.

Aber es macht dir trotzdem Spaß auf der Bühne zu stehen.

Ja, schon. Aber das Produzieren, das Tüfteln am PC oder im Studio gefällt mir schon deutlich besser.

Gab es einen entscheidenden Punkt in deiner Karriere oder kam dein Erfolg nach und nach?

Nein, ich denke er stellte sich nach und nach ein. Eine natürliche Evolution sozusagen. Mein Ziel war einfach immer besser zu werden und so kam das eine zum anderen.

Wie siehst du die Hip Hop-Bewegung als Ganzes? Wie würdest du ihre Entwicklung beschreiben?

Rap-Musik ist einzigartig. Es ist ein Genre, das ständig unser Zeitgeschehen widerspiegelt. Es ist ein Genre, das ganz stark vom Leben beeinflusst ist und gleichzeitig unser Leben beeinflusst. Was auch immer auf der Welt passiert, egal wer wir sind oder was wir tun, es wird in Rap-Musik reflektiert und bleibt für immer; auch nach dem Tod.

Hat dir diese Frage schon jemand vor mir gestellt? Deine Antworten klingen als hättest du sie schon häufig beantwortet.

Genau so ist es.

Bedeuten für dich Interviews, dass du dich ständig wiederholen musst?

Ja, aber das passt schon.

Rap-Musik ist ein Genre, das unser Zeitgeschehen widerspiegelt.

In einem Interview vor zwei Jahren hast du deine Wohnung vorgestellt und erwähnt, dass du Mitbewohner hast. Es ist schon eher selten, dass ein Rapper in einer WG wohnt. Tust du das immer noch?

Oh, ich wusste nicht, dass das so selten vorkommt. In New York City leben sehr viele Menschen in Wohngemeinschaften, Künstler im Besonderen. Das ergibt auch Sinn, weil so viele kreative Köpfe unter einem Dach leben und sich gegenseitig inspirieren. Die meisten Künstler die ich kenne, leben genau so. Aber um deine Frage zu beantworten: Mitte Mai werde ich mein eigenes Apartment beziehen.

Was war für dich der ausschlaggebende Punkt in einer WG zu leben?

So wie ich lebe hat es einfach Sinn gemacht: Nachdem ich von Washington D.C. nach New York zog, war ich fast das halbe Jahr im Ausland auf Tour. Der Umstand hat dann zu der Entscheidung geführt, sich eine Wohnung zu teilen. So kann ich für kleines Geld meine Sachen lagern, während ich unterwegs bin, ohne die Kosten eines ganzen Apartments tragen zu müssen. Aber da ich jetzt viel öfters zuhause bin, habe ich nach etwas Eigenem geschaut.

Was hält dich denn zuhause?

Ich habe vor Kurzem geheiratet.

Herzlichen Glückwunsch!

Danke.

Dein Vater kommt aus dem Sudan. Warst du mal dort?

Ich fahre jedes Jahr hin.

Hast du dort Verwandte die du besuchst?

Mein Vater lebt dort.

Bist du ein praktizierender Moslem?

Ich bin auf jeden Fall ein Moslem, wenn auch kein streng gläubiger.

Hast du mal Brother Ali getroffen? Er konvertierte zum Islam.

Wir haben uns schon oft unterhalten und ausgetauscht. Aber persönlich habe ich ihn noch nicht kennengelernt.

Vielen Dank für das Interview und viel Glück für die anstehende Radio-Show.

Danke. Tschüss.

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LAUT.DE-PORTRÄT Oddisee

Geboren in Washington, DC, erzogen von einem sudanesischem Vater und einer afroamerikanischen Mutter und aufgewachsen in Maryland: Der Rapper und Producer …

2 Kommentare mit 6 Antworten

  • Vor 9 Jahren

    who da fucdask ist der bite??t ein elendig
    true soldiers never die er häuchler in meinen augen.. er ist muslim^^

    zeit wirds dass heimatfreund was unternimmmt

    • Vor 9 Jahren

      Hältst du eigentlich auch mal deine Fresse?

    • Vor 9 Jahren

      was willst du hier? ich bin schon länger hier unterwegs und von dir hat man noch nie was gehört... grade mal ein newbe hier und schon auf dicke hose machen oder was? wenn du paar auf die fresse willst regel ich das mit dir wie echte männer und nicht wie eine schwuchtel anonnym im netz

      WAS BIST DU FÜR EIN JÄMERLICHER HAUPTSCHULSPASTI??

    • Vor 9 Jahren

      :lol: einsamerWanderer ist vermutlich ein Fake vom lautuser, denn der droht auch gern anderen Nutzern mit RL-Gewalt. :D

    • Vor 9 Jahren

      Schluck mal lieber dein Ritalin und halt die Schnauze. Außerdem wird "jämmerlich" klein geschrieben (es ist ein sogenanntes Adjektiv, aber das lernst du auch noch) und mit zwei "m", dem Buchstaben vor "n" und nach "l". Mal so, vom Haupt- zum Sonderschulspast ...

  • Vor 9 Jahren

    jahrelang hat der lautuser über fehlende intreviewkommentarfunktion gemosert. jetzt gibt's sie und er nutzt sie weniger als Japaner die xbox

    • Vor 9 Jahren

      Och.. geht, denke schon, dass ich das bereits öfter mal genutzt habe. Kommt halt auf die Interviews an. Aber stimmt, das hatte ich mal moniert, gut das laut.de hier nachgebessert hat.

      Jetzt noch die Editier-Funktion, bitte.

    • Vor 9 Jahren

      man du gibts dich aber auch nie mit etwas mal zufrieden. Waum willst du denn nicht gleich noch ein Forum dazu?? Ja ist denn heut schon Weihnachten?