laut.de-Kritik

Metalcore-Olymp? Die Kalifornier müssen leider draußen bleiben.

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Nach sieben Jahren und drei Studioalben stehen die Jungs von Of Mice & Men bereits vor den Toren des Metalcore-Olymps. "Cold World" soll der Band aus Kalifornien nun Eintritt verschaffen.

Der Anfang gerät jedoch bedeckt: Zwei Basstöne, atmosphärische Background-Sounds und cleaner Gesang, mehr hat "Game Of War" nicht zu bieten. Erst nach vier Minuten geht's in die Vollen. Im Gegensatz zu vielen genreverwandten Bands setzen Of Mice & Men auf einen rohen, weitestgehend unbehandelten Grundsound. Das kantigste Fundament bringt allerdings nichts, wenn die darauf thronenden Säulen nicht richtig angeschraubt werden. Und genau das ist auf "Cold World" das Problem.

"The Lie" rattert und scheppert zwar solide durch die Boxen, richtig ins Ohr geht der Song aber nicht. Zu transparent und vorhersehbar dümpeln die keifend vorgetragenen Strophen vor sich hin. Spätestens während des standardisierten Harmonie-Refrains gehen dann alle Lichter aus. Auch im weiteren Verlauf des Albums präsentieren sich Of Mice & Men als zwar spieltechnisch durchaus hochtalentiertes Ensemble, dem es aber allem Anschein nach an neuen Ideen mangelt.

Mit einer Mixtur aus poppigen Hit-Radio-Grüßen ("Real", "Down The Road"), angestaubten Linkin Park-Erinnerungen ("Contagious") und verzweifelten Korn-Kniefällen ("Like A Ghost") werden aus Männern schnell wieder Mäuse. Da helfen auch keine zwischenzeitlich aufbrausenden Hartholz-Ausbrüche ("Pain", "The Hunger") mehr.

Wenn dann noch Limp Bizkit ins Spiel kommen ("Relentless") und sich Justin Bieber in ein Metal-Shirt zwängt ("Away"), ist der Ofen endgültig aus. Mag sein, dass die Amis wie wild an die Tore des Metal Core-Olymps hämmern. Der Einlass bleibt ihnen aber bis auf weiteres noch verwehrt.

Trackliste

  1. 1. Game Of War
  2. 2. The Lie
  3. 3. Real
  4. 4. Like A Ghost
  5. 5. Contagious
  6. 6. -
  7. 7. Pain
  8. 8. The Hunger
  9. 9. Relentless
  10. 10. Down The Road
  11. 11. +
  12. 12. Away
  13. 13. Transfigured

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2 Kommentare

  • Vor 8 Jahren

    ich mag die eigentlich gern. ich war nie so der metalcoreler, aber die nu metal einflüsse bei OM&M fand ich immer gediegen. teile des vorgängers waren lange in meiner trainingsplaylist. da war einiges geiles dabei. ich glaub sogar länger als sachen von der letzten Korn

  • Vor 8 Jahren

    1 sehr gutes Album. Habe es nach 1 Empfehlung von 1 Bro gekauft. Hier und da sind Bytevorwürfe nicht von der Hand zu weisen, dennoch ist es 1 starkes Werk musikalischer Rockmusikskunst. Lieder wie Real oder Like 1 Ghost gehen gut ins Ohr & Lieder wie Pain brettern ordentlich. Höre es gerne beim Sport. Das Testosteron schießt förmlich durch das Blut bei den Brettern & bei den ruhigen Liedern lassen sich Ruhephasen genießen. 4/5